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1998

Rubrik
Zensur und Providerwillkür gegen trend

Der Anruf

Am 28.1.1998 um 22.15 Uhr rief Andreas Baumann (IMU/Berlinet.de) Karl Müller (KaMue) von der trend-Redaktion zu Hause an. Das Gespräch hatte folgenden, kurzen Verlauf:

Baumann, erregt laut: Nach Deinen heutigen Postings* gebe ich Dir 10 Tage Zeit, neuen Webspace zu suchen.

KaMue, völlig überrascht: Na, das ist ja eine Kündigung. Und die Gründe?Die kriegen wir dann schriftlich mit der Kündigung oder wie?

Baumann, immer noch laut: Da gibt´s nichts Schriftliches. 10 Tage und Schluß.

Kamue, aus der Überraschung heraus sich wehrend Wieso Nicht. Wir haben doch einen schriftlichen Vertrag?

Baumann, brüsk: Aber nicht über Webspace.

Kamue, bestimmt: Es gelten aber im Zusammenhang mit Verträgen auch mündliche Abmachungen und unsere gelten schon seit über anderthalb Jahren.

Baumann, wieder lauter werdend: Willst Du mich verklagen?

Kamue: Nein. Ich hätte nur gern die Gründe gewußt.

Baumann, laut: So jetzt reichts. Ich lösche Deinen Webspace sofort.

Andreas Baumann legte auf und löschte um 22.20 Uhr den TREND und mehr als 20 weitere Magazine, Projekte und Archive vom BerliNet-Webserver.

Aus dem Gedächtnis / 28.1.98 - 22.30 / KaMue

*) Gemeint sind hier drei Postings am 28.1. in Verlautbarungs- bzw. Diskussionbrettern des "Berlinet", wo Karl Müller die "technischen" Bindungen von "Berlinet" und "Junger Presse" an den Bundesgrenzschutz kritisch hinterfragte bzw. wo Karl Müller erneut für den "trend" den Zugang zum "Berlinet" und das Emailpostfach einforderte.