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  KOMMUNISTISCHE STREITPUNKTE - Zirkularblätter - Nr. 1 - 16.09.1998 - Onlineversion

Ansgar Knolle-Grothusen

Fragen und kritische Anmerkungen
zu Daniels Thesen

Zur Kurzfassung: "150 Jahre Kommunistische Partei – Thesen"

Zu These I. und IV.:

Epoche der Revolution = bürgerliche Epoche? Revolutionsbegriff?

Revolution zu einem guten Teil bereits hinter uns – ohne allerdings die seinerzeit skizzierten allgemeinen Resultate gezeitigt zu haben: Revolution oder Epoche der Revolution?
Ein wie großer Teil des gesamten bereits hinter uns liegt, läßt sich nicht sagen.
Warum wird diese These von Daniel so zugespitzt?

Eine zu ziehende Konsequenz aus dem Gedanken "bürgerl. Epoche = Epoche der Revolution":
Alle Vorstellung von einer "Reinheit" des Kommunismus, der proletarischen Revolution, des Klassenbewußtseins etc. ist Illusion. Alles dies ist immer verknüpft mit und bleibt beeinflußt von der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft und der Bourgeoisie selbst.

Zu These II.:

Was ist zu verstehen unter "Klassengegensatz in reinster, auf sich selbst reduzierter Form"?

Der Klassengegensatz tritt doch nicht nur im Versuch seiner revolutionären Aufhebung in Erscheinung!

Zu These III.:

Zu schnell geschossen. Klassenkampf gibt es immer; der kann nicht nach Belieben von der Tagesordnung gestrichen oder wieder draufgesetzt werden. Zu sehr auf Faschismus zugespitzt; zu sehr der nur deutsche Blick

Zur Langfassung: "Im Westen nichts Neues?"

Zu These I, Parenthese:

"Es zeigt sich hier der Irrtum diverser postmoderner und wertkritischer Entsorger des Klassenkampfs, die glauben, die Teilung der bürgerlichen Gesellschaft in bestimmte Klassen und deren Kampf miteinander aus einem ominösen Dasein des Kapitals, des sich selbst verwertenden Werts als eines bösen ‚automatischen Subjekts‘, einfach ableiten und so als dem Kapitalismus ‚bloß immanent‘ abtun zu können." – bleibt mir unverständlich und ominös; natürlich hat die Teilung der bürgerlichen Gesellschaft – die ursprüngliche Akkumulation vorausgesetzt – ihren Grund im keineswegs ominösen Dasein des Kapitals als sich selbst verwertender Wert, auch die Bezeichnung "automatisches Subjekt" ist in diesem Zusammenhang nachvollziehbar.

Zu These I letzter Absatz und These II erster Absatz:

Die Darstellung der Geschichte ist mir zu einfach und zu deutschlandzentriert.

Das Versagen der revolutionären Arbeiterbewegung im Westen hat seine Ursachen, die nicht nur in der Entwicklung des Kleinbürgertums zum "sozialen Puffer", sondern ebensosehr in der Entwicklung der Sozialdemokratie zum politischen Puffer und in der Entwicklung eines ideologischen Puffers liegen. Zu untersuchen wäre – u.a. – Entwicklung der Sozialdemokratie, ideologische Entwicklung: Problem der Entwicklung des Staats- und Gesellschaftsverständnisses, hier besonders Bedeutung des Nationalen und Demokratie versus Diktatur des Proletariats. Hierein gehört auch das Durchdenken von solchen Ansätzen wie: "Das Spektakel stellt sich zugleich als die Gesellschaft selbst, als Teil der Gesellschaft und als Vereinigungsinstrument dar" (Guy Debord, Die Gesellschaft des Spektakels, Hamburg 1978, S.6). Dies alles ist zu untersuchen unter der Prämisse der untrennbaren Verknüpfung von bürgerlicher und proletarischer Revolution, vgl. oben meine Anmerkung zu These I der Kurzfassung. In diesem Zusammenhang sind auch die Konzeptionen der Arbeitereinheitsfront, der Volksfront, der antiimperialistischen bzw. antimonopolistischen Demokratie, einer detaillierteren Untersuchung im jeweiligen historischen Kontext zu unterwerfen.

Zu S.12 (Langfassung These II):

Kann man von einem verborgenen sachlichen Grund für die "alle früheren, vorkapitalistischen Formen gesellschaftlichen Lebens durchziehenden Klassengegensätze" sprechen?
Ich meine: Nein! und sehe darin eine Tendenz zu idealistischem Geschichtsdeterminismus.

Man lese dagegen zum Verhältnis Arbeit, Arbeitsteilung, Eigentum, Besitz in vorkapitalistischen Produktionsweisen: Grundrisse S.375-413

Marx untersucht hier das Eigentum als gesellschaftliches Verhalten des Menschen zu den Produktionsbedingungen als eigenen, als seinem verlängerten unorganischen Leib, als zu seiner Individualität gehöriger Voraussetzungen, wie es sich in bestimmten historischen Produktionsweisen zeigt und entwickelt (asiatischer, antiker, germanischer, dann als Negation oder historische Auflösung: Sklaverei, Leibeigenschaft, Kastenwesen usw.); also als bestimmtes Verhältnis zwischen Einzelnem und Gemeinwesen.

Für völlig mißlungen halte ich die hieran sich bei Daniel anschließende Herleitung der Überflüssigkeit des Kapitalisten wegen angeblichen Wegfalls des sachlichen Grundes der Ausbeutung.

Der zweite nähere Blick zeigt keineswegs, daß nach wie vor die Mehrarbeit des einen Teils der Individuen dazu dient, einen anderen Teil von solcher Arbeit freizustellen. Ginge er tatsächlich nur darum, wäre die ganze Angelegenheit einfach zu regeln – man bräuchte den Kapitalisten nur lebenslange arbeitsfreie Existenz zu garantieren – meinetwegen auch erblich – was ein Klacks wäre, problemlos zu realisieren, und hätte damit die einzig möglichen Gründe ihres Widerstandes gegen die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ausgehebelt. So einfach ist das leider nicht.

Selbst wenn man immanent in Daniels Argumentation bleibt, erweist sie sich als falsch. Er schreibt:

"Aber diese Freistellung bindet ihre Nutznießer nicht mehr an einen bestimmten besonderen Zweck." Abgesehen davon, daß hier Formen der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, die nur Freistellung von einer bestimmten Arbeit – und zwar beidseitig – zu verstehen sind (der Bauer wird von der Arbeit des Kriegshandwerks freigestellt, der Krieger von der Nahrungsmittelproduktion), verwechselt wird mit einseitiger Freistellung von jeder Arbeit und ohne weiteres gleichgesetzt wird mit Herrschaftsverhältnissen, die zwar möglicherweise im Gefolge einer solchen Arbeitsteilung entstehen konnten aber keinesfalls mit ihr gleichzusetzen sind, läßt sich – wenn man will – natürlich ein bestimmter besonderer Zweck auch für die Existenz des Kapitalisten finden: Sein Zweck ist nicht seine eigene arbeitslose Existenz, sondern sein Zweck ist die Akkumulation des Mehrwerts, seine Verwandlung in Kapital, und zwar als Produktionsbedingung; das beinhaltet Reproduktion der Trennung von Arbeitsvermögen und sachlichen Arbeitsbedingungen, von Lohnarbeit und Kapital, Konzentration des Reichtums in seiner sachlichen Form als vergegenständlichte Arbeit in seiner Hand zum Zwecke weiterer Produktion und Konzentration von Reichtum. Hierin eingeschlossen: "Ihr (der kapitalistischen Produktionsweise – AKG) historischer Beruf ist die rücksichtslose in geometrischer Progressive vorangetriebene Entfaltung der Produktivität der menschlichen Arbeit" (MEW 25, S.272 f) – dem sie allerdings auf einer bestimmten Entwicklungsstufe untreu werden muß; Produktion erscheint als Zweck des Menschen, Reichtum als Zweck der Produktion.

Diese ganze Argumentation mit einem Zweck – sowohl bezüglich vorkapitalistischer Herrscher, als auch bezüglich der Kapitalisten selbst – ist bedenklich und schief.

Zweck beinhaltet bewußte Setzung – aber wer setzt hier den Zweck?

Etwa der absolute Geist, der sich im Geschichtsprozeß verwiklicht? Oder die gesellschaftlichen Individuen, die sich ihr Gemeinwesen in bestimmter Form konstruieren? – Unmöglich, alle bisherigen Gemeinwesen wurden nicht konstruiert, sondern haben sich naturwüchsig im Geschichtsprozeß entwickelt. Die jeweils Herrschenden, die die Macht haben Zwecke zu setzen? – Dann handelt es sich nicht um einen allgemeinen sondern um einen besonderen Zweck, der bloß aufgrund der Machtverhältnisse mit dem Anschein des Allgemeinen sich zieren kann.

Weiter. Daniel schreibt:

"Die modernen Bürger eignen sich die Mehrarbeit der Arbeiter als Mehrwert an, also nicht als bestimmte Arbeit, die einen bestimmten Zweck realisiert, sondern als Arbeit überhaupt, ... Arbeit ohne nähere Bestimmung ihres Zwecks".

Das ist falsch.

Wollen wir das genau betrachten, müssen wir den "modernen Bürger" differenzieren gemäß seiner spezifischen Funktion als industrieller Kapitalist, Grundeigentümer, Kreditgeber, Händler etc., d.h. nach der Form, aus der er seinen Anspruch auf Revenue erhebt.

Der industrielle Kapitalist eignet sich die Mehrarbeit der Arbeiter als unbezahlte Arbeit an. Diese Arbeit ist natürlich nicht nur Arbeit überhaupt, abstrakte Arbeit, sondern jeweils bestimmte Arbeit, konkrete Arbeit, deren Bestimmung jedoch nicht beim Arbeiter liegt, sondern vom Kapitalisten gesetzt wird durch die Form des Produktionsprozesses, dem die Arbeit (notwendige Arbeit und Mehrarbeit) einverleibt wird.

Das Ergebnis dieses Prozesses liegt vor als konkretes Produkt, als Ware, Einheit von Gebrauchswert und Wert. Ebenso wie die es hervorbringende Arbeit sich quantitativ (zeitmäßig) teilen läßt in notwendige Arbeit und Mehrarbeit, lassen auch die produzierten Waren sich quantitativ (wertmäßig) aufteilen in einen Teil, der dem als konstantes Kapital übertragenen Wert entspricht, und einen Teil, der den neugeschaffenen Wert repräsentiert, dieser wiederum läßt sich aufteilen in einen Teil, der wertmäßig dem in Arbeitslohn ausgelegten variablen Kapitalteil entspricht und in den Mehrwert. Realisiert wird dieser Mehrwert, an dem der "moderne Bürger je nach seiner Funktion im ökonomischen Prozeß unterschiedlich partizipiert, aber erst im Verkauf der produzierten Waren (der eben die Ware als Einheit von Wert und Gebrauchswert voraussetzt), durch den er vorliegt in Geld und sich daher rückverwandeln kann in Produktions- und Lebensmittel.

Eigentlich hatte ich die Zurückweisung der hier auch von Daniel vorgenommenen Auflösung der Einheit von abstrakter und konkreter Arbeit in ihre unvermittelte Gegenüberstellung als eines der wichtigsten Ergebnisse unserer Beschäftigung mit Fiete Krumm im Gedächtnis. Zur noch einmal ausführlicheren Argumentation zu diesem Thema übergebe ich dem Diskussionsprozeß mein Referat "Die Marxsche Methode der Kritik der politischen Ökonomie und die Bedeutung von Abstraktionen im allgemeinen und konkretisiert am Marxschen Arbeitsbegriff und den Kategorien von konkreter und abstrakter Arbeit" (OKF-Wochenendseminar, 24./25.05.97, Hamburg).

Wieweit und unter welchen Gesichtspunkten die bestimmte Form der Arbeit, die Lohnarbeit als konkrete Arbeit, die Beteiligten bzw. von ihr partizipierenden interessiert, ist wiederum sehr differenziert zu betrachten. Daß sie bei allen Beteiligten nicht das erste Interesse, nicht das treibende Motiv ihrer Beteiligung ist – weder die konkrete Arbeit, noch der durch sie erzeugte Gebrauchswert – ist selbstverständlich.

Jedenfalls kann man nicht sagen der Bürger eigne sich die Mehrarbeit nicht als bestimmte Arbeit an.

DD: "Die Inkarnation einer solchen Arbeit ist das Geld" – ebenfalls falsch.

Inkarnation der konkreten Arbeit: Gebrauchswert

Inkarnation der abstrakten Arbeit: Wert

Inkarnation der warenproduzierenden Arbeit als Einheit von konkreter u. abstrakter Arbeit: Ware

Äußere Ausdrucksform der Inkarnation der abstrakten Arbeit ist der Tauschwert, auch Wertform genannt, und als entwickeltste Wertform die Geldform.

Inkarnation der Mehrarbeit: Mehrprodukt

Inkarnation der Lohnarbeit: Kapital

Weiter. "Herrschende und Beherrschte früherer Zeiten unterschieden sich vor allem durch die, jeweils weitgehend festgelegte, bestimmt verschiedene Art ihres Tätigseins für das Gemeinwesen." Das ist historisch unhaltbar, s.o.

Mit den hier von mir zurückgewiesenen Voraussetzungen verliert auch Daniels weitere Argumentation auf dieser Seite jeden Sinn. Ich werde sie nicht weiter kritisieren, weil schon der Ansatz unter doppeltem Aspekt falsch ist:

  • Erstens weil er die Notwendigkeit des Kommunismus herleiten will aus der Behauptung, im Kapitalverhältnis habe sich die Ausbeutung von jeder sachlichen Notwendigkeit emanzipiert – wobei der Terminus "sachliche Notwendigkeit" überhaupt nicht problematisiert wird (s.o., worin lag vorkapitalistisch die "sachliche Notwendigkeit" der Ausbeutung? – sachlicher Grund für Mehrarbeit: Fortschritt? – sachliche Notwendigkeit = Naturnotwendigkeit oder gesellschaftlich gesetzte? – Wenn letzteres, von wem gesetzt?)
  • Zweitens darf nicht der Kapitalist Angelpunkt der Argumentation sein, sondern das Kapital:
    "Im Begriff des Kapitals ist der Kapitalist enthalten" (Grundrisse S.412) – nicht umgekehrt! Die kapitalistische Ausbeutung fällt nicht vollständig zusammen "mit dem Dasein der sie vollziehenden Kapitalisten selbst" (DD, S.13 f) und daher ist "der Gedanke von einigen Sozialisten, wir brauchten das Kapital, aber nicht die Kapitalisten, ... durchaus falsch." (Grundrisse, S.412)
    Es geht darum, das Kapital als Produktionsverhältnis aufzuheben!

– Auch zu These V. und VI:

In diesem Zusammenhang ist erst noch konkret zu untersuchen, ob und inwieweit im "real existiert habenden Sozialismus" die Lohnarbeit aufgehoben war und das Geld nur noch die Funktion einer Theatermarke hatte. Diese Untersuchung hätte konkret an dieser Frage auch das dialektische Verhältnis von Form und Inhalt zu reflektieren, das Umschlagen und Zurückwirken vom einen aufs andere. Daniels Gedanken hierzu greifen zu kurz. Arbeitskraft und Produkte der individuellen Konsumtion sind der Form nach Waren geblieben. Nur tritt bei der Ware Arbeitskraft das Individuum als Verkäufer sich selbst als gemeinschaftlichem Käufer gegenüber, wobei diese Rolle an den Arbeiterstaat delegiert ist, während bei den Produkten der individuellen Konsumtion das Individuum als Käufer sich selbst als gemeinschaftlichem Verkäufer – wiederum in Gestalt des Staates – gegenübertritt. Dem Inhalt nach haben wir es hier also auf den ersten Blick nicht mehr mit Waren zu tun, ein Austausch mit mir selbst ist kein Austausch; dies aber nur wegen der Identität von Käufer und Verkäufer. Wenn aber die unmittelbare Identität von Individuum und Gesellschaft eh nicht klar ins Auge gefaßt wird, schlägt die alte Form durch auf den Inhalt und stellt erst richtig die Differenz her zwischen Arbeiter und Arbeiterstaat.

Zu These III:

" … womit nebenbei auch bewiesen wurde, daß keineswegs aus einer sogenannten ‚Verfügung über die Produktionsmittel‘ Macht und Reichtum der Bourgeoisie entspringen, sondern einzig aus der Verfügung über fremde Arbeit, die vielmehr ihrerseits das bürgerliche Monopol auf die gegenständlichen Bedingungen dieser Arbeit ... immer von neuem erzeugt." – schon richtig, aber die Verfügung über die Produktionsmittel, oder das bürgerliche Monopol auf die gegenständlichen Bedingungen der Arbeit sind gleichzeitig die Voraussetzungen für die Verfügung über fremde Arbeit! – Was soll dieser Streit über Henne und Ei?

"Die im Osten drohend fortwesende Realität des kommunistischen Umsturzes" war sicherlich eine bestimmte historische Voraussetzung des "demokratischen Sozialstaates", und zwar eine sehr wesentliche, aber eben doch nur eine. Dies war nicht allein ein Phänomen des östlichen Frontstaats des Kapitalismus, auch wenn es hier eine spezielle Ausprägung erfahren hat, sondern ein zeitlich wie räumlich weit ausgedehnteres Phänomen (s. "Schwedisches Modell"; Daniel selbst zitiert in der Anmerkung auf S.17 eine Engelssche Bemerkung zur britischen Situation in den 1880er-Jahren).

Hier müssen genauere Untersuchungen folgen!

Zu These IV:

"Denn die peinliche Wahrheit ist, daß die meisten Linken heute überhaupt nicht wissen, auch nicht wissen wollen, was das denn ist: Privateigentum oder gar kapitalistisches Privateigentum."

Ich möchte das dahingehend ausweiten, daß es erforderliche Voraussetzung zur Schaffung von Klarheit in dieser Frage ist, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was Eigentum überhaupt ist. Hierzu sehr lehrreich: Grundrisse 375 – 413, speziell S. 384 – 397.

Zu These XI und XII:

Daniels Klassifizierung der Dialektik von Reform und Revolution als passé muß noch weiter diskutiert werden. Seine mündlich gegebene Begründung, die Qualifizierung des Kampfes um elementare Lebensinteressen als Kampf um Reformen sei bereits eine Interpretation im bürgerlichen Sinne, klingt zwar auf den ersten Blick plausibel, vermag aber das reale Problem nicht zu lösen.

Auch die Zuspitzung der Aufgabe der Aufhebung des kapitalistischen Privateigentums zur Formel "Gleicher Arbeitszwang für alle" scheint mir eine Zuspitzung nach der falschen Seite zu sein.

Insgesamt:

Ich bin mir unsicher, ob wir uns schon auf dem Weg zum Zentrum des revolutionären Programms befinden. Um den Kommunismus als Ganzes in den Blick zu bekommen, müssen wir stärker die grauen Flecken und Fehlstellen bisheriger kommunistischer Theorie und Praxis erforschen. Dazu gehört meines Erachtens zentral auch die Herausarbeitung der Dialektik von Individuum und Gesellschaft.

Hamburg, 11.09.1998

 

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