Quelle: Interim 493 

Distanzierung einiger Frauen zum Text "Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt!"


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Wohin mit den Vergewaltigern?
Wir werden unseren Text in drei Abschnitte gliedern, um eine Trennung zwischen unseren Problemen mit den Vorfällen in Dresden, unseren Forderungen an die involvierten Gruppen und Personen und dem Text "Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt!" zu machen.

Kampf dem Sexismus auf allen Ebenen mit allen erdenklichen Mitteln!

Der Text "Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt!" ist nicht der "erste inhaltliche Text"'. Wir haben auch lange mit unserem Text gewartet, aber aus völlig anderen Gründen!

Wir hatten lange Zeit die unberechtigte Hoffnung, dass eine Auseinandersetzung innerhalb Dresdens bzw. sächsischer Antifagruppen stattfinden würde. Auch haben wir lange überlegt, ob uns eine bundesweite Veröffentlichung sinnvoll erscheint, da aber die Aufforderung unsererseits eine Auseinandersetzung in Sachsen zu führen nicht ernstgenommen wurde, gehen auch wir jetzt den Weg einer bundesweiten Veröffentlichung! Ausserdem tauchen mindestens zwei dieser Männer regelmässig in Berlin auf und bewegen sich dort völlig ungestört und ohne Konfrontation, vorrangig in der Friedrichshainer Szene. Wir verzichten bewusst auf eine Veröffentlichung der Namen, da diese sachsenweit bekannt! Orte von denen wir wissen, dass die Täter dort regelmässig auftauchen, werden wir aber werden wir noch einmal extra informieren und dort auch Namen benennen. Es darf keine Rückzugsräume für Sexisten geben!

Wir wollen nicht, dass es wie in letzter Zeit immer wieder in Dresden geschehen diese Auseinandersetzung zu einer Schlammschlacht auswächst. Somit bitten wir alle, die sich zu diesem Thema öffentlich äussem, persönliche Anfeindungen und Vorfälle, die nicht zum Thema gehören auch nicht zu veröffentlichen. Wir möchten so wenig ^wie möglich von Strukturen preisgeben. Aber es müssen Gruppen für ihr (Nicht) Verhalten angegriffen werden. Sexistische Äusserungen gab und gibt es in Dresden mit diesem Vorfall nicht zum ersten Mal. Wir alle haben diese Praxis jahrelang mitgetragen und sie nur bei besonders "schlimmen" Vorfällen thematisiert. Der Umgang mit sexistischen Verhalten war in Dresden meist so, dass über die "kleinen", alltäglichen Diskriminierungen hinweggesehen wurde und Frauen dies nicht mehr thematisierten. Einerseits weil wir es satt hatten, dass es immer unsere Aufgabe sein sollte Männer auf ihr beschissenes sexistisches Verhalten aufmerksam zu machen und andererseits, weil sich alle irgendwie in ihrer Rolle arrangiert hatten. Auch, wir als Frauen wollten und wollen aktive Antifapolitik und zwar in gemischten Zusammenhängen machen und uns nicht immer wieder in unserer Arbeit hemmen lassen, indem es in unserer Verantwortung liegen sollte, die Männer auf ihr Verhalten hinzuweisen und dann, wie meist dann von den Männern gefordert, gemeinsam mit ihnen eine Auseinandersetzung zu führen. Somit ist es ein Fehler von uns, dass wir diese Verhältnisse innerhalb der Dresdner Szene, die inzwischen eine jahrelange Kontinuität in Form von sexistischen Verhalten, mitgetragen haben und uns nicht schon viel eher von diesen Antifa-Mackem abgegrenzt haben. Nun kurz zum vorgefallenen. Wir gehen davon aus zu sagen, das die betroffenen Frauen das Recht haben zu sagen, was sie als sexistisch empfinden und das muss reichen. Einige Details werden dennoch ausgeführt, da es unserer Meinung nach nicht nur um sexistisches Verhalten geht, sondern auch um unreflektierte Gewaltanwendung.

Anlass für das verbalsexistische Verhalten eines Typen war das fehlerhafte Verhalten einer Frau in Bezug auf eine völlig andere Sache gegenüber einer dritten Person. Der Dresdner Typ war der Meinung mit ihr darüber "reden" zu müssen (die Frau war auch dazu bereit und hatte schon davor eingesehen einen Fehler gemacht zu haben). Dieses "Gespräch" war eine Ansammlung verbalsexistischer Äusserung mit der Schlussbemerkung, dass Frauen sich mit dem Sexismusproblem sowieso nur profilieren wollten, da sie sonst nichts sinnvolles zu sagen hätten. Nach dem Gespräch rühmte sich der Mann, wie toll er die Frau fertiggemacht hätte.

Am nächsten Tag wollten mehrere Frauen den Typen zur Rede stellen. Dieser beschimpfte sie mit sexistischen Sprüchen und wollte sich der Auseinandersetzung entziehen. Darauf reichte es einer Frau und sie schmiss ihm ein heisses Teeglas entgegen. Der Typ wehrte es ab und stand auf und schlug die Frau. Wir halten die Verteidigung mit dem Teeglas für völlig gerechtfertigt. Dieser Mann hat sich viel zu oft in seiner sexistischer Art und Weise äussern dürfen. Er ist mehrmals auf sein Scheissverhalten angesprochen wurden.' Er war nie bereit sich damit auseinanderzusetzen. Frauen legen fest, wann eine Grenzüberschreitung stattgefunden hat und nicht die "betroffenen" Männer. Wir sind der Meinung, dass der Typ in dieser Situation auch einen Mann geschlagen hätte. Wir fordern von dahingehend auch eine Auseinandersetzung mit unreflektierter Gewaltanwendung. Dieser Mann betreibt seit mehreren Jahren Kampfsport und hat aufgrund dieser Überlegenheit eine Verantwortung. Er nutzte seine kampftechnische und kräftemässige Überlegenheit dazu aus Druck aufzubauen und zu zeigen, wer das Geschehen im Griff hat. Er hat zu keinem Zeitpunkt darüber nachgedacht, warum er zu einer Auseinandersetzung aufgefordert wurde. Es wäre unserer Meinung nach seine Aufgabe gewesen sich selbstständig und ohne die Erinnerung von Seiten der Frauen sich mit seinem sexistischen Verhalten auseinanderzusetzen.

Mit seiner Reaktion zeigte er das Gegenteil. Er setzte die Frauen faktisch mit jenen gleich gegen die sich militante linksradikale Praxis richtet, indem er gegen sie militant vorging.

Als Reaktion auf diese Vorfälle wurden mehrere Häuser in Dresden mit antisexistischen Sprüchen verschönert, von denen bekannt war, dass dort Typen wohnen bzw. verkehren, die schon häufig durch sexistisches Verhalten aufgefallen waren. So wurde auch das Treppenhaus des Typen verschönert und sein Bad. Uns ist bewusst, dass wir damit in die ganz persönlichen Rückzugsräume dieses Typen eingegriffen haben. Aber wir halten diesen Eingriff für gerechtfertigt, da wir der Meinung sind, dass Sexisten einfach keine Rückzugsräume haben sollten und dazu gehört nun einmal ihr persönlicher Wohnbereich. Ein Rückzugsraum sollte einem solchem Typen erst dann zugestanden werden, wenn er sich intensiv mit seinem Problem auseinandersetzt. Der Typ "erwischte" dabei eine Frau - packte und würgte sie und forderte sie die "Schmiererei" abzumachen, sonst würde er sie das nächste mal zusammenschlagen.

Wir beschreiben diese Vorfälle deshalb so genau, weil innerhalb der "Szene" schon die grössten Gerüchte entstanden sind. Das ist uns zwar ziemlich egal, aber wir hoffen, dass auf diesem Weg endlich eine sinnvolle Auseinandersetzung stattfinden wird. In den folgenden Tagen machten mehrere Dresdner Männer Äusserungen, die das Vorgehen des Täters guthiessen und ihn zu seinem Verhalten beglückwünschten.

Aufgrund dieser Geschehnisse forderten wir Dresdner Frauen einen Ausschluss jener vier'Männer vom kurz darauf stattfindenden "Pop gegen Rechts" in Dresden. Wir sprachen mehrmals bei dem Plenum vor und erläuterten unsere Gründe, warum es für uns momentan unmöglich ist sich mit diesen Männern in räumlicher Nähe aufzuhalten. Diese Gründe wurden zwar angenommen, aber es wurde immer wieder betont, dass das Plenum nichts mit dem Vorfall zu tun hätte und man nicht so einfach Leute von einem öffentlichen Konzert ausschliessen könne.' Wir geben ihnen in diesen Überlegungen aber nur dann recht, wenn sie uns die Frage beantworten - Warum es kein Problem darstellt Nazis auszuschließen oder einfach "nur" Leute die rassistische Sprüche reissen. Ein Tag vor dem Konzert hatte das Plenum eine Veranstaltung geplant, bei der eine der betroffenen Frauen mit auf dem Podium sass. Wir hielten es nicht für tragbar, dass die Täter einfach in die Veranstaltung dürften und forderten deren Ausschluss. Das Pop gegen Rechts Plenum fand hierzu nie eine Entscheidung, sondern hoffte nur das die Täter und ihr Unterstützerinnenkreis nicht auftauchen würde. Als der Täter dann mit seinen Unterstützerinnen (auch Vertreterinnen der AAB und R.A.A.L.) doch auftauchte, fällten Einzelpersonen des Pop gegen Rechts Plenum die Entscheidung den Täter und die geforderten drei anderen Personen nicht hereinzulassen.

Zum Konzert musste aber eine Entscheidung her und so entschied sich das Plenum einige Stunden vor Konzertbeginn den Täter doch auszuschliessen, machte seine Entscheidung aber davon abhängig, ob die Security diese Entscheidung mittragen würde. Die Security lehnte diese Entscheidung verständlicherweise ab. Es handelte sich hier aber nicht um einen unpolitischen nichtlinken Securitydienst, sondern um Personen aus der sächsischen Antifaszene. Sie erklärten, dass sie den Typen reinlassen würden. Damit war die Entscheidung gefallen. Nach diesen Vorfällen gab es mehrere Plena, die von vornherein keine konstruktive Auseinandersetzung sein sollten. Dort fanden sich auch Vertreterinnen der AAB ein. Von diesen wurde die Aussage gebracht, dass das Definitionsrecht der Frau nur bei Vergewaltigungen gälte. Sonstige sexistische Vorfälle müssten die Frauen objektiv vor einem Plenum schildern und dieses gemischte Plenum hätte dann darüber zti entscheiden ob ein sexistischer Angriff vorgelegen hätte oder nicht. Solche Forderungen sind für uns indiskutabel. Das Definitionsrecht von sexistischer Angriffen liegt allein bei den betroffenen Frauen. Wir werden uns einer solchen Art der "Diskussion" nicht stellen. Die Vertreterinnen der AAB übten wären der gesamten letzten Monate aktiv Täterschutz, indem sie sich trotz des Wissens über die Vorfälle immer wieder mit dem Täter sehen liessen und ihn aktiv in seiner politischen Arbeit unterstützen. • Auch ein Vertreter der Roten Antifaschistischen Aktion Leipzig zeigte sich mehrmals offen und trotz des Wissen mit dem Täter. Dieser Vertreter hat sich auch wiederholt auf die Seite der Täter gestellt und gemeint, dass dieser "Scheiss, schon seit Monaten die politische Arbeit belasten würde"2. In der Dresdner Szene erfolgte eine Positionierung einiger Gruppen auf Seite der Frauen, so die Bunte Hilfe, das Betreiberinnenteam des Infoladens (das den von den von den Frauen vier geforderten Männern Infoladenverbot erteilt hat und sich weigert der AADD emen Tag im Infoladen zur Verfügung zu stellen), das Antifaschistische Recherche Team Dresden sowie die Besetzerinnen des Hauses auf der Robert-Matzke-Strasse.

Ganz im Gegensatz dazu die Antifaschistische Aktion Dresden (AADD). Diese übt aktiven Täterschutz indem, sowohl der Täter als auch anderen Männern die sich sexistisch geäussert haben in ihre Strukturen aufnimmt.

Auch die Rote Hilfe Dresden hat den Täter nicht aus ihren Strukturen rausgeschmissen.

Unsere Forderungen und Ansichten 

Einen Rausschmiss des Typen aus allen linken Zusammenhängen, solange er sich nicht mit seinem Sexismusproblem und Gewaltproblem auseinandersetzt. Tut er das und ändert sein Verhalten sichtbar, sind wir der Meinung, dass auch er wieder in linken Strukturen arbeiten, wohnen und leben kann. Eine wirkliche Auseinandersetzung der anderen drei Typen innerhalb der Zusammenhänge, in denen sie aktiv sind!

Eine Positionierung der R.A.A.L. zum Verhalten ihres Vertreters!

Eine Positionierung des Bündis gegen Rechts Leipzig, da sich ein Vertreter zur Auseinandersetzung mit dem Täter angeboten hat! Wir würden gern wissen, was dabei herausgekommen ist und wie der Umgang des BgR mit solchen Sexisten ist. Da trotz des Wissen um die Vorfälle der Täter am Verstärkerkongress teilnehmen konnte. Wir lehnen ein Moderationsangebot des BgR ab, da es unserer Meinung nach dem BgR nicht um eine Auseinandersetzung geht,' sondern um die Wiederherstellung einer flüssigen Arbeitsweise. Daher empfinden wir dieses "Angebot" als einen schlechten Witz. Eurer Forderung nach Veröffentlichung sind wir hiermit nachgekommen.

Eine Positionierung der Roten Hilfe Dresden zu ihrem Mitglied! Und zwar eine die über ihre fadenscheinige Erklärung "Gruppenpapier zum Thema Sexismus der Ortsgruppe Dresden der Roten Hilfe (Arbeitstitel)" hinausgeht. Dieses Papier ist eine Negierung der sexistischen Vorfälle. Legt doch eure mit den Tätern zusammen "erarbeiteten antisexistischen Ansprüche"(3)endlich einmal genauer dar. Das was ihr schreibt ist seit Jahren kein Diskussionspunkt mehr und sagt nichts zu einem Umgang mit dem Täter innerhalb eurer Gruppe aus!

Eine Positionierung des Bundesvorstandes der Roten Hilfe zum prinzipiellen Umgang mit Sexisten innerhalb der Organisation und euie Positionierung zum konkreten Fall!

Eine Positionierung der AADD zu ihren Mitgliedern und ihr Umgang damit! Diese Gruppe übt den aktivsten Täterschutz von allen aus, indem sie den Tätern politische Legitimation verleiht und als Gruppe versucht den Frauen gegenüber Druck aufzubauen, indem sie den betroffenen Frauen z.B. das Recht abspricht an überregionalen Treffen teilzunehmen bzw. sich dort zu äussern.

Solange diese Forderungen nicht erfüllt sind lehnen wir jegliche Zusammenarbeit mit diesen Gruppen ab!

Kommt endlich raus aus eurer Opferrolle - Kritik am Papier "Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt!"

Euer Text ist nicht der erste inhaltliche Text und das wisst ihr auch! Wir lehnen euren Alleinvertretungsanspruch, den ihr in eurem Text als "von uns Dresdner FrauenLesben" beschreibt ab. Wir haben euren Text schon vor der Veröffentlichung, die ihr uns mutwillig verschwiegen habt, kritisiert. Wir wollten einen gemeinsamen Text mit euch erarbeiten, dass habt ihr hinausgezögert und nicht gewollt. Durch die sexistischen Vorfälle hatten einige von uns geglaubt neue Freundinnen gewonnen zu haben und nicht verloren. Den Verlust habt ihr mit eurer Veröffentlichung erreicht!

Wir wissen, dass in dieser patriachalen Szene Frauen die Unterdrückten sind und wir somit die Definitionsmacht haben. Wir können uns jedoch nicht mit eurer Opferecke zufrieden geben. Wir wollen eine konstruktive Auseinandersetzung (die nicht gewaltfrei sein muss) und nicht ausschliesslich ein emotionales Aufbegehren. Ihr schreibt: " ... mit diesen Angriffen begann ein Albtraum, der einfach nicht wieder aufhört."(4) Damit begebt ihr euch dahin, wo die Täter euch gern hätten. Als verängstigte, kleine "Schnecken"(5).

Ebenso "Wir verließen schreiend und heulend den Raum. Niemand reagierte adäquat auf die Situation. Im Nachhinein wurde uns Beileid ausgesprochen."(6). Habt ihr denn ernsthaft erwartet, dass sich auf diesem Plenum jemand "adäquat" verhält. Wir hätten diese Reaktion von den Anwesenden auch gar nicht gewollt. Dort waren ja fast ausschliesslich die Täter und ihre Beschützerinnen. Von denen wollt ihr Verständnis? Wir wollen kein "Beileid" für unsere Situation. Wir wollen Menschen, die mit uns zusammen gegen Sexisten kämpfen und keine sich selbst bemitleidende Trauergemeinde.

Nun zu eurer Behauptung "Täterschutzorganisation AA/BO". Sosehr die AA/BO für ihren Politikansatz zu kritisieren ist und wir diese Auseinandersetzung für notwendig halten, ist die AA/BO keine Täterschutzorganisation! Erstens ist die AADD bisher noch keine BO-Gruppe. Unabhängige Antifagruppen haben dasselbe Sexismusproblem, wie BO-Gruppen. Es sind eben überall Antifamacker und die gilt es auf allen Ebenen anzugreifen. Das Problem auf die missliebige BÖ abzuschieben, ist leicht, aber platt. Wir möchten zum Thema BÖ und Frauen gern den Text "Ratschlag an die AAB" von Revolutionären Feministinnen aus Berlin zitieren:" Wir müssen feststellen, daß die Gruppen in der BO einen für die Antifa ungewöhnlich, erstaunlich hohen Frauenanteil haben. Von Frauen aus diesen Zusammenhängen wissen wir, daß hier die von Frauen durchgesetzten strukturellen Sicherheiten eine entscheidende Rolle spielen."

Wir halten zwar den Ansatz von Quotierungen und einer prinzipiellen gemischtgeschlechtlichen Arbeit nicht immer für sinnvoll, weil hier die Emanzipation von Frauen stecken bleibt und es der "Güte" von Männern überlassen bleibt Quotierungen^ anzuerkennen und somit Frauen nicht zugestanden wird antifaschistische Kämpfe unabhängig von Männern zu führen.

Ausserdem wird dieser Anspruch von BO-Gruppen oft genug nicht eingehalten und ist nur ein Lippenbekenntnis, auf das wir gern verzichten! Unabhängige Antifagruppen haben meist noch nicht einmal diesen Ansatz und sind in der Unterdrückung und Ausgrenzung von Frauen nicht besser!

Die Gründung der AADD ist nur bedingt von den sexistischen Vorfällen abhängig gewesen. Die Vorfälle haben die Gründung nur beschleunigt. Das Problem AA/BO war in Dresden schon seit Jahren nicht mehr aufzuhalten - und das wisst ihr! Uns unverständlich ist eure Begründung mit den Kontakten. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wir wissen, dass in der AAB und R.A.A.L. genügend Sexisten sind. Die Solidarisierung erfolgt aber nicht aufgrund der jeweiligen AA/BO Zugehörigkeit, sondern aufgrund von sozialen Kontakten.

In dieser Antifaszene gibt es in Bezug auf Sexismus kein "gut" und "böse"! Jegliche Gruppen die Täterschutz ausüben müssen angegriffen werden!

Im Gegensatz zu euch sind wir für "blödes sachliches Geeier"7. Wer bitte sind alle? Wir reden auch nicht mit allen, aber euer unsachliches Abkotzen und die Diffamierung der gesamten Szene als "Dumpfrollen", "Trottel" und "Idioten" ist einfach undifferenziert und falsch. Das ist eine Relativierung der Geschehnisse, wenn ihr alle mit den Tätern gleichsetzt. Warum schreibt ihr einen Text, wenn ihr nicht diskutieren wollt, weil ausser euch sowieso alle "bekloppt" sind. Dann lasst es doch einfach und jammert beim Tee weiter!

Zu unserer Auffassung wollen wir wieder die Revolutionären Feministinnen aus Berlin zitieren:" Uns geht es vielmehr um einen Diskussionsstil, um Methoden, die über das Maß polemischer Kritik hinausgehen."

Feministische Frauen aus antifaschistischen Zusammenhängen Dresdens und Hamburgs

Dresden, den 28.01.2000

1) Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt! - 23.01.2000 
2) Mündliche Überlieferung zwischen Leipzig und Dresden (es gibt keine Hinterzimmer für sexistische Sprüche) 
3) Gruppenpapier zum Thema Sexismus der Ortsgruppe Dresden der Roten Hilfe (Arbeitstitel) vom 03.11.1999 
4)Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt! 23.01.00 
5) so die gesprühte Bezeichnung des Täters Für uns Frauen an einer Hauswand
6)"Trefft die Sexisten, wenn ihr sie schlagt!" ebenda

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