Mao Werke

 

DIE SOGENANNTE PÖBELBEWEGUNG

Die rechten Kuomintang-Leute sagen: "Die Bauernbewegung ist eine Bewegung des Pöbels, der faulen Bauern." Ein derartiges Gerede ist in Tschangscha stark im Umlauf. In den Dörfern bekam ich von den Schenschi zu hören: "Bauernvereinigungen darf man wohl gründen, aber die Leute, die jetzt dort tätig sind, taugen nichts. Man muß die Leute auswechseln!" Solche Redereien laufen auf dasselbe hinaus wie das Gerede der Rechtskreise; die einen wie die anderen sagen, die Bauernbewegung sei zulässig (die Bewegung ist nun einmal im Gange, und niemand wagt zu sagen, man dürfe sie nicht zulassen), doch wären die Menschen, die sie in Gang halten, ungeeignet. Ihr Haß gilt besonders den Funktionären der unteren Organisationen der Bauernvereinigung, und sie nennen diese "Pöbel". Mit einem Wort, jene, die von den Schenschi verachtet und in den Schmutz getreten wurden, für die es keinen Platz in der Gesellschaft gab, die den Mund

|29| nicht aufmachen durften, haben jetzt - siehe da! - das Haupt erhoben. Und sie haben nicht nur das Haupt erhoben, sondern auch die Macht in ihre Hände genommen. Sie leiten jetzt die Gemeinde Bauernvereinigungen (die unterste Gliederung der Vereinigungen), und diese Organisationen sind in ihren Händen zu einer höchst ungemütlichen Angelegenheit geworden. Sie haben ihre rauhen und rissigen Arbeitshände erhoben und den Schenschi auf die Schultern gelegt. Sie fesseln die Liäschen mit Stricken, setzen ihnen hohe Papierhüte auf und führen sie durch die Gemeinde (in Hsiangtan und Hsianghsiang nennt man das "Parade durchs Dorf", in Liling -"Parade durch die Felder"). Ihre harten und erbarmungslosen Anklagen gellen den Schenschi tagtäglich in die Ohren. Sie erteilen Befehle, führen überall das Kommando. Die früher die Niedrigsten waren, sind jetzt die Höchsten, und das nennt man eben "das Unterste zuoberst kehren".

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