Im Hauptprogramm

Schon am Vorabend und in den frühen Morgenstunden werden sich zig-tausende Menschen bundesweit, aus den europäischen Nachbarländern und von anderen Kontinenten nach Köln aufmachen um unter dem Motto "Ende der Bescheidenheit - Gipfel stürmen" in Köln zu demonstrieren.
Ab 12 Uhr 30 beginnt auf einem zentralen Platz in der Innenstadt (der Ort wird immer noch verhandelt) die Auftaktkundgebung. Neben anderen wird ein/e Vertreter/In der EZLN sprechen.
Um 14 Uhr beginnt die Demonstration durch die Innenstadt möglichst nah am Gipfelort vorbei. Sie wird internationalen Charakter haben. Es wird einen Block der KurdInnen im Kirchenasyl der Kampagne "Kein Mensch ist illegal!", anderen Flüchtlingsgruppen und von 500 indischen und südamerikanischen KleinbäuerInnen geben, die in ihren Heimatländern Widerstand gegen internationale Agrokonzerne leisten.
Ab 16 Uhr 30 wird die Schlußkundgebung beginnen. U.a. werden dort sprechen: Madjiguène Cissé von "sans papier" in Frankreich zum Zusammenhang zwischen Weltwirtschaft, Flucht und Rassismus, Horst Eberhard Richter zum Krieg der NATO gegen Jugoslawien, eine VertreterIn der Kampagne Erlaßjahr 2000 zur unerträglichen Schuldensituation der arm gemachten Länder. Spätestens 18 Uhr ist Schluß.

Am 19.6. um 9 Uhr 30 wird Bundeskanzler Gerhard Schröder, nebst Gattin die anderen 7 Gipfelteilnehmer, nebst Gattinnen auf dem Heinrich Böll- (Was der wohl dazu sagen würde?, die Setzerin) Platz begrüßen. "Fahnen werden wehen, Kinder winken, Musik-Hymnen gespielt" ( Kölner Stadtanzeiger vom 4.5.99). Danach werden sich die Herren ins Museum Ludwig zurückziehen. Auf der Tagesordnung stehen die internationale Finanzkrise und ihre Folgen, Umschuldungsplanungen und vorrangig der Krieg in Jugoslawien. Den Damen wird in der Zwischenzeit eine Rhein-Wein-Tour geboten, Essen in einem Weinberg, Gespräche mit Jugendlichen und eine Schiffahrt auf dem Rhein.
Am Abend treffen sie dann wieder mit ihren Ehemännern nach getaner Arbeit zusammen und besuchen ein Konzert in der Kölner Philharmonie. Danach geht`s dann in die Kölner Altstadt. Der Ort ist natürlich nicht bekannt. Nur soviel: "Zwar soll es kölsch-gemütlich sein, doch eben nicht zu bieder werden" (Kölner Stadtanzeiger vom 4.5.99).

Es ist also was los am 19.6.99 in Köln. Es lohnt sich zu kommen. Zwar können und wollen wir Euch das Nebenprogramm nicht antun, dafür aber voll das Hauptprogramm.

Der Ort für die Auftakt- und Abschlußkundgebung steht noch nicht fest. Wir werden auf jeden Fall in der Kölner Innenstadt demonstrieren. Für die Demonstration am 19.6. suchen wir noch jede Menge OrdnerInnen. Um ihre Aufgaben zu beschreiben ein kurzes Zitat aus der Demonstrationsbeschreibung des Bündnis Köln 99:
"... Selbstverständlich muß auch der verbale und schriftliche Ausdruck radikaler, antikapitalistischer Inhalte bei der Demonstration möglich sein. Sie dürfen weder durch interne Absprachen, Entsolidarisierungen, noch durch Interventionen von außen (Polizei, Stadt, Bundesregierung) ausgeschloßen werden. Um allerdings möglichst großzlig;e Breite im Bündnis und bei der Mobilisierung zu erreichen, ist es notwendig, sich unmißverständlich darauf zu einigen, daß wir eine (legale) Demonstration durchführen wollen und keine direkte Widerstands- oder Störaktion. Solche haben im Protest gegen die Gipfel ihre Berechtigung und ihren Platz, gehören aber nicht in eine gemeinsame Demonstration.
Kinder, Alte, Behinderte, Menschen ohne Pass eines EU-Landes sind in massiver Weise Opfer der aktuellen politischen Entwicklungen - wir wollen sie in großer Zahl bei der Demo dabei haben ..."

Reiner Schmidt, i.A. des Arbeitausschusses von Bündnis Köln 99