Karl-Heinz Schubert

Zur Geschichte der westberliner Basisgruppen

aus: Aufbruch zum Proletariat

Niedergang

Trotz dieser Entwicklung hielten im Sommer 1969 die "führenden" Genossen in den Basisgruppen, speziell die Weddinger, an ihrem additiven Organisationkonzept fest. Obwohl auch für sie nicht zu übersehen war, daß einerseits die erhofften studentischen Betriebskader nicht nachströmten und andererseits zahlreiche - auch proletarische Genossen - die Basisgruppen verließen, um sich in anderen - speziell marxistisch-leninistisch orientierten - Zusammenhängen/1/ die auf Parteigründungen orientiert waren, zu organisieren.

Auf einer für Pfingstssonnabend einberufenen VV unternahm die BG Wedding einen Vorstoß zur Organisierung der Basisgruppen in einer einheitlichen Organisation./2/ Geschuldet dem Zeitgeist sollte diese Organisation eine "Kader-Organisation" sein. In dem Einladungspapier zur "VV aller Basisgruppen" wurde deshalb auch deklariert, daß die zukünftige Organisation eine "Avantgarde-Organisation" sein müsse. Diese Vorstellung war nicht aus der unmittelbaren praktischen Erfahrung der Basisgruppen entwickelt, sondern aus der unabhängig vom Basisgruppenspektrum seit der 1.Maikampagne sehr heterogen geführten universitären Strategiediskussion über eine sozialistische Massenorganisation (SOMAO) entnommen, stellte aber im Gegensatz zur SOMAO die zu gründende Organisation unter die Hegemonie der Basisgruppen/3/. Mit der Übernahme dieser Zielvorstellungen gingen die BG-Strategen über ihren bisherigen Ansatz, der sich aus der ökonomistischen Konzeption der "Arbeiterkontrolle" ableitete, hinaus und bereiteten damit unbewußt ihr eigenes Ende vor. Sie unterstützten nämlich mit diesem Vorschlag die immer stärker werdende Tendenz, eine zentralistische Organisationslösung zu finden, deren konsequentester Ausdruck das Leninsche Parteikonzept ist. Dies wiederum steht aber im diametralen Gegensatz zu additiven, dezentralen Organisationsformen, wie sie sich in den BG`s verkörperten.

Die Pfingst-VV brachte die gewünschte Vereinheitlichung nicht, weil man sich innerhalb des Basisgruppenspektrums über die Frage der Bildung einer Avantgardeorganisation im Wege der Addition der "arbeitenden Gruppen an der Basis" uneins war. Da gab es Widersprüche zwischen den an Betriebsarbeit orientierten BG`s. Andere BG`s waren durch diesen Vorstoß aufgrund ihrer selbstgewählten Praxis gar nicht zu erreichen. So trafen sich noch am Pfingstsonntag im Republikanischen Club Vertreter einzelner Basisgruppen mit Vertretern des RC und des INFI und beschlossen, die Gründung eines "Sozialistischen Zentrums" auszurufen. Damit wollte man die im Unispektrum entwicklten Modelle zentralisieren und mit der Basisgruppenbewegung verbinden./4/

Infolge der zunehmenden Überlagerung der politischen Alltagspraxis der BG`s durch die vorwiegend von Studenten geführte Organisationsdebatte trafen sich nach mehreren informellen Vordiskussionen am 12./13. Juli 69 rund 50 Arbeiter aus verschiedenen BG`s - insbesondere aus den Betriebsbasisgruppen, aus dem SALZ und der Roten Garde zu einer "Arbeiterkonferenz". Die Beteiligung der Roten Garde mag verwunden, aber innerhalb dieser Phase der wildwucherden Organisationsmodelle versuchten die bereits bestehenden "Avantgarde"organisation (Spartakus, Rote Garde, KPD/ML), mehr oder minder stark in den Basisgruppen zu reüssieren, was für sie bedeutete, proletarische Kräfte aus den BG's herauszubrechen und der eigenen Organisation einzuverleiben./5/ Auf dieser ersten "Arbeiterkonferenz", die ausschließlich durch Differenzen in der Organisationsfrage bestimmt war, wurden folgende Projekte ins Auge gefaßt: ein wöchentliches Delegiertentreffen zwecks technisch-organisatorischer Vorbereitung weiterer "Arbeiterkonferenzen", Entwicklung eines Schulungsprogramms, Sammlung von Erfahrungsberichten aus den BG`s und Herausgabe einer regelmäßig erscheinenden westberliner Arbeiterzeitung./6/

Da sich die Basisgruppen weiterhin als führender Kern der westberliner Linken sahen, mußten sie dies auch in der sogenannten politischen Praxis unter Beweis stellen, dh. sie beteiligten sich immer noch - obwohl sie dies mehrfach abgelehnt hatten - an zentralen, städtischen Kampagnen. Denn trotz der sich mehr und mehr verknäulenden Strategiediskussion innerhalb der studentischen Linken/7/, war weiterhin das Politikverständnis der zentralen städtischen Kampagnen das vorherrschende. Im Sommer 1969 war dies die Bundeswehrkampagne. Eine Kampagne, von der man glaubte, daß hierdurch der Staatsapparat direkt angegriffen werde. Nach dem spezifischen ideologischen Zuschnitt der jeweiligen Basisgruppe beteiligten sich einzelne BG`s an dieser Kampagne. So z.B. die Kreuzberger BG, die hauptseitig stadtteilorientiert gearbeitet hatte. Dieses unterschiedliche Praxisverständnis innerhalb des Basisgruppenspektrums dokumentierte nochmals die Unmöglichkeit der Schaffung einer Avantgardeorganisation mit den Basisgruppen als Grundeinheit.

Einen letzten Vorstoß zur Schaffung einer "sozialistischen Massenorganisation" auf der organisatorischen Grundlage der BG`s versuchten Anfang August 1969 Eike Hemmer (BG Wedding) und Rudi Schmidt (BG Tegel), indem sie nochmals für die Schaffung des "Sozialistischen Zentrums" warben./8/

Im September 1969 brachen für die revolutionäre studentische Linke völlig überraschend "wilde" Massenstreiks von Kohle- und Stahlarbeitern im Ruhrgebiet aus. Es handelte sich dabei um eine vorübergehende gesellschaftliche Bewegung, die an einem Punkt auftrat, wo eine andere gesellschaftliche Bewegung, die Studentenbewegung, dabei war sich zu atomisieren. Der gerade begonnenen Debatte um das Verhältnis von Intelligenz und Arbeiterklasse schien ein abruptes Ende gesetzt. Die überwiegend voluntaristisch auf marxistisch-leninistische Positionen übergegangen Gruppierungen fühlten sich dadurch in ihrem Voluntarismus mehr als bestätigt. So schrieb der Rote Morgen, Zentralorgan der KPD/ML: "Ein weiterer bürgerlicher Mythos ist zusammengebrochen: der Mythos, daß die westdeutsche Arbeiterklasse angeblich völlig `integriert` sei, kein Klassenbewußtsein mehr habe und nicht mehr kämpfen könne. Die umfassendste Streikbewegung seit 1963 hat diesen bürgerlichen Mythos, der auch in der kleinbürgerlichen APO weit verbreitet ist, innerhalb einer Woche völlig zerfetzt und vom Tisch gefegt."/9/

Die "Arbeiterkonferenz" der Betriebsbasisgruppen am 6./7.9.69 zeigte sich trotz punktueller im Sommer 69 aufgetretener Betriebskonflikte, die jeweils zu betrieblichen Aktivitäten von Betriebsbasisgruppen geführt hatten/10/, durch diese Ereignisse völlig verunsichert, und man beschloß, mittels Propaganda vor westberliner Betrieben - besonders der Metallverarbeitung - auf eine Ausdehnung der Streiks auf westberliner Betriebe hinzuwirken. Zu diesem Zwecke wurde erstmals das Projekt - eigene Zeitung - namens "Arbeiterpresse" umgesetzt, die in einer Auflage von 20.000 Exemplaren in der Stadt zur Verteilung gelangte. Um Informations- und Einschätzungsdefizite abzubauen wurde ein zentrales Teach-in in der TUB durchgeführt. Wolfgang Lefevre drückte dann auch in seinem zentralen Referat unumwunden aus, daß angesichts des Zustands der westberliner Linken eine strategische Wendung der Septemberstreiks für Westberlin nicht möglich sei: "Es ist in diesem Zusammenhang nicht nötig zu wiederholen, daß sich die Betriebs- und Basisgruppenarbeit aus der im wesentlichen studentischen Rebellion historisch überhaupt nicht anders als eben so naturwüchsig und zersplittert herausbilden konnte. Im Zusammenhang mit der westdeutschen Streikbewegung wichtiger erscheint vielmehr die schon hundertmal diskutierte Tatsache, daß die mangelnde strategische Verständigung der in dieser Basisarbeit engagierten Akteure über ihre Arbeit es auch gar nicht zulassen konnte, diese Arbeit nach Stand unserer Kräfte und nach Stand der historischen Bewegung optimal zu organisieren." /11/ Folglich konnte er auch nicht mehr tun, als ein hunderteinstes Mal an eine "zentralisierende Reorganisierung" der westberliner Linken zu appellieren.

Als dann eine gute Woche später in Westberlin bei der Müllabfuhr und der BVG für wenige Stunden "wilde" Streiks ausbrachen, lag diese Entwicklung wiederum quer zur eigenen Erwartung, nämlich der Ausdehnung der westdeutschen Streiks auf die westberliner Metallindustrie. Dennoch tat man so, als gäbe es einen inneren Zusammenhang zwischen den westdeutschen Streiks und dem eigenen propagandistischen Auftreten auf der einen Seite und den Arbeitsniederlegungen der westberliner Staatsbediensteten auf der anderen. So erklärte man sich auch den noch am selben Tag erfolgten Abbruch der Arbeitsniederlegungen als Ergebnis des verräterischen Einwirkens der ÖTV auf die Streikenden./12/

Selbst die dann am Donnerstag, dem 25.9.69, bei Orenstein & Koppel, einem Spandauer metallverarbeitenden Betrieb, spontan erfolgenden Arbeitsniederlegungen einzelner Abteilungen für eine Lohnerhöhung von 0,30 DM pro Stunde standen weder im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Basisgruppen (in dem Fall BG Spandau), noch war ein tatsächlicher Zusammenhang zu den westdeutschen Streiks erkennbar./13/

Diese Ereignisse zeigten insgesamt, wie bedeutungslos die Basisgruppen für die Herausbildung einer Strategie und Taktik zur Rekonstruktion einer revolutionären Arbeiterbewegung waren. Ein gutes Jahr lang hatten sie versucht, in unmittelbarem Kontakt mit der "Arbeiterklasse" zu einer Mobilisierung zumindest von Teilen des Proletariats zu gelangen. Nun rebellierte die Wirklichkeit gegen die Vorstellung. Doch an einen Rückzug aus den selbstzugewiesenen Zonen des Klassenkampfes war nicht zu denken. Die Basisgruppen wurden nun endgültig von "außen" mit dem Konzept des Parteiaufbaus konfrontiert.

Im Unispektrum hatte sich unter denen, die sich nicht ins Private, ins isolierte Projekt, ins "Gegen"studium zurückgezogen hatten und die nicht in der im Oktober 1969 erfolgten Regierungsübernahme durch die Sozialdemokratie für sich eine Jusokarriere erhofften bzw. bei der SEW gelandet waren, die Vorstellung der Schaffung einer marxistisch-leninistischen Partei als gemeinsamer Extrakt herausgebildet. Doch dieser Konsens, der sogenannten revolutionären Intelligenz die Geburtshelferrolle zuzuweisen, war in seiner strategischen Ausformung mehr als umstritten. In der Frage der richtigen Linie konkurrierten drei Strömungen: die "Harzer Gruppen" (später: PL/PI), die "ML-Übergangsorganisation" (später: KB/ML) und die "Thesenfraktion" (später: KPD-AO)./14/ Gemeinsam kritisierten sie die Basisgruppenkonzeption als "handwerklerisch" und "ökonomistisch", gleichzeitig aber versuchten sie, die "relevanten proletarischen Kader" aus den Basisgruppen für ihr jeweiliges Parteiprojekt herauszubrechen. So enstand z.B. im Herbst 1969 auf Betreiben der ML-Übergangsorganisation eine Abspaltung aus dem "Aktionsrat zur Befreiung der Frauen" - das "Proletarierinnenzentrum/ML"(PROZML) - mit dem Ziel, Frauen aus den Basisgruppen auf der Linie der Schulung zu organisieren./15/

Diese Debatte erreichte die BG`s zu einem Zeitpunkt des inneren Zerfalls. Überall hatten sich in den Basisgruppen bis zum Herbst 1969 sogenannte Minderheitsfraktionen - wie z.B. in der Tegeler BG - herausgebildet, die sich vehement gegen jegliche Zentralisierung wehrten. In der Basisgruppe Wedding war ein erheblicher Teil infolge der eigenen Zentralisationsdebatte des Sommers 1969 bereits ausgeschieden./16/ In der Basisgruppe Neukölln existierte die Betriebsstrategie eigentlich nur noch auf dem Papier. Sowohl "Spartakus" als auch die KPD/ML hatten die proletarischen Kräfte im Laufe des Jahres 1969 wegorganisiert und die studentischen Kräfte begannen, sich an der ML-Diskussion zu beteiligen. Die Basisgruppe Spandau dagegen probte ihren eigenen "lokalen" Zentralismus. Auf der Basis ihrer 8-10 arbeitenden Gruppen hatte sie einen Delegiertenrat mit Rotationssystem und imperativem Mandat installiert, der hauptsächlich Schulungsangebote entwickeln sollte./16/ Sie war die einzige BG, die sich nicht sofort im Zuge der zum Jahreswechsel 1969/70 eingeleiteten westberliner Parteigründungen auflöste, sondern noch während des Jahres 1970 weiterbestand.

Anmerkungen:

/1/ Die Anfänge der studentischen Orientierung an sog. ML-Parteikonzepten entwickelten sich in den Diskussionen der ad-hoc-Gruppen, losen Zusammenschlüssen im Uni-Bereich mit Schwerpunkt FUB. Die ad-hoc-Gruppen hatten 1969 quasi die Hochschulorganisationen SDS, SHB usw. überflüssig werden lassen. Im SS 69 drehte sich die Diskussion um die Frage der inhaltlichen und organisatorischen Unterstützungsmöglichkeiten der "kleinbürgerlichen Intellektuellen" für die zu schaffende prol.-rev. Organisation). Die Debatte polarisierte sich auf die Vorschläge der ad-hoc-Gruppe Germanistik und Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Wi-So). (Zur näheren Darstelllung wird auf Kukuck, Margareth: Student und Klassenkampf, 2.Aufl. Hamburg 1977, S.103ff verwiesen). Während die Germanisten als Org.-Form die ROTE ZELLE wählten, transformierte sich die ad-hoc-Gruppe WiSo zur WiSo-ML als Keimform einer zukünftigen Studentengewerkschaft. Hinter diesem Konzept stand das aus Italien importierte Konzept der maoistischen UNIONE-ML. (Näheres dazu siehe: Ciafaloni, F./Donolo, C.: Gegen das falsche Bewußtsein in der italienischen Studentenbewegung, in: neue kritik Nr.54, Ffm 1969) Die Vorstellungen der "Unione" standen Pate für das niemals offiziell veröffentlichte Papier "Die Klassenanalyse unter der Führung der marxistisch-leninistischen Organisation in Angriff nehmen!", auf dessen Grundlage in den sog. arbeitenden Gruppen (Basisgruppen u. ad-hoc-Gruppen) "Kader" gesammelt wurden. Ziel dieses Sammelns, das mit entsprechenden Spaltungsprozessen in den einzelnen Gruppen begleitet war, war die Schaffung einer "Übergangsorganisation", aus der später die Partei der Arbeiterklasse hervorgehen sollte.

/2/ siehe dazu HEMMER, Eike, Zur Frage der Kaderorganisation, in: "Agit 883" Nr. 16 vom 29.3.1969. Westberlin

/3/ Im BG-Konzept sollten die BG's die Grundeinheiten der Organisation sein. In den bis zu diesem Zeitpunkt entwickelten Vorschlägen aus dem Unispektrum, wären sie eine von neben den studentischen "Grundeinheiten" gewesen. Vgl. dazu: Systematische Erfassung der gegenwärtigen Aktivitäten, ­ SDS-Westberlin Org-Papier, in: Subkultur Berlin, Hrg.: SANDER, Hartmut / CHRISTIANS, Ulrich, Darmstadt 1969, S.78/79

/4/ siehe dazu PRESSEMITTEILUNG: Sozialistisches Zentrum in Westberlin, ­ in: RPK Nr.15 vom 30.5.1969, S.1f, RC-Vorbereitungskollektiv: Zur Funktion des Republikanischen Clubs, ­ in: RPK Nr.14 vom 23.5.1969, S.10ff. Der RC hatte im Laufe der zwei Jahre seit seiner Gründung seinen ursprünglichen Charakter völlig verloren. Er war im Sommer 1969 nicht mehr der Treffpunkt arrivierter linker und linksliberaler Intellektueller , wo man in einer Art Wiener Cafehausatmosphäre über den Verlust "republikanischer" Werte raisonnieren konnte, sondern ein Aktionszentrum sog. arbeitender Gruppen. Mit seiner Nobeladresse in einer Seitenstr. des Kudamms war er insgesamt für eine Bewegung, die im und mit dem Proletariat arbeiten wollte, disfunktional geworden. Das SOZIALISTISCHE ZENTRUM wurde tatsächlich im Winter 1969/70 in einer Moabiter Fabriketage geschaffen, wohin dann 1970 auch der RC verzog. Das SZ existierte nie als Zentrum der APO, sondern wurde bereits im Sommer 1970 ins Organisationsgefüge der PL/PI integriert.

/5/ vgl. dazu KRÖGER, Hanna, Die organisatorische Situation in Berlin, in: neue kritik 54, Ffm 1969, S.49ff

/6/ siehe dazu ARBEITERKONFERENZ, ­Bericht von der Arbeiterkonferenz vom 12. bis 13.7.1969, in: RPK Nr.25/26 vom 5.8.1969, S.8ff

/7/ Diese Debatte drehte sich weiter um die Frage der Aufgaben der "revolutionären Intelligenz" im Zuge einer sich rekonstruierenden revolutionären Arbeiterbewegung, hatte sich aber aufgrund der Polarisierungen zwischen der ROTZEG und WiSo-ML auf die Frage der Schulung verschoben. Sie sollte Studenten mit dem Marxismus-Leninismus und den Mao-Tsetung-Ideen vertraut machen und der Kaderbildung dienen. Eine akzeptable ideologische Bewertung des Stellenwerts dieser "Intelligenzdebatte" für die bald erfolgenden ML-Parteigründungen gibt Heiner KARUSCHEIT in seinem Buch: Zur Geschichte der westdeutschen ml Bewegung, Gelsenkirchen 1978

/8/ siehe dazu HEMMER, Eike / SCHMIDT, Rudi: Sozialistisches Zentrum und die Organisationsfrage, ­ in: RPK Nr.25/26 vom 5.8.1969, S.20ff, in diesem letzten Strategiepapier aus dem Basisgruppenspektrum ist der Einfluß der Uni-Debatte unverkennbar, denn auch hier wird - und dies erstmalig - die Schulung als integraler Bestandteil einer Organisation vorgeschlagen.

/9/ Roter Morgen, Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschland/ Marxisten-Leninisten, Hamburg, September 1969, S.1

/10/ gemeint sind die betrieblichen Konflikte bei GILETTE und VORLO, siehe dazu: BASISGRUPPE TEMPELHOF: Betriebsaktionen bei Gilette, ­ in: RPK Nr.15 vom 30.5.1969, S.2f und AKTIONSKOMITEE VORLO (BG Wedding): Bericht über Vorlo-Aktionen, ­in: RPK Nr.15 vom 30.5.1969, S.3f

/11/ zitiert nach Lefevre, Wolfgang: Einige Konsequenzen aus der Streikbewegung im September 1969 für unsere Arbeit, in: neue kritik Nr.54, Ffm Oktober 1969, S.47

/12/ siehe dazu BETRIEBGRUPPE BVG in Zusammenarbeit mit BETRIEBSGRUPPE AEG-Brunnenstr. und BETRIEBSGRUPPE DWM: Zum BVG-Streik, I. und II. Flugblatt (Abschrift), ­ in: RPK Nr.33 vom 3.10.1969, S.4f

/13/ siehe dazu BETRIEBSGRUPPE Orenstein & Koppel in der BASISGRUPPE SPANDAU: Warnstreik, ­ in: RPK Nr.33 vom 3.10.1969, S.2f

/14/ Zur Einschätzung dieser miteinander konkurrierenden Gruppen siehe die von ihnen auf der RPK-Konferenz vorgelegten Papiere siehe dazu: Das "HARZER" PAPIER, ­_in: RPK Nr.43/44/45 vom 19.12.1969, S.5ff, C.SEMLER, P.NEITZKE, J.HORLEMANN: Die erste Etappe des Aufbaus der Kommunistischen Partei des Proletariats - Thesen (Auszug), ­_in: RPK Nr.43/44/45 vom 19.12.1969, S.8ff, M-L Fraktion der Arbeiterkonferenz, PROZ-ML, soz. Arbeiterkollektiv Drupa, m-l Fraktion im S.A.L.Z.: Die marxistisch-leninistische Organisation in Angriff nehmen (Org.-Papier der ML), ­ in: RPK Nr.43/44/45 vom 19.12.1969, S.16ff; Die Bezeichnung "Harzer Gruppen" stammt daher, daß Studenten, die im Sommer 1969 in einem westberliner Großbetrieb zu arbeiten angefangen hatten, im Harz eine Tagung als Projektgruppe Elektroindustrie (PEI) durchführten , um angesichts der Septemberstreiks ihre Betriebsstrategie neu zu diskutieren. Das dort verfaßte Papier firmierte von nun ab unter "Harzer Papier".

/15/ siehe dazu Proletarierinnen-Zentrum (PROZ-ML) ­ in: RPK Nr.36 vom 24.10.1969, S.8ff

/16/ siehe dazu: SCHMIDT, Rudi, ebd., S.103

/17/ siehe dazu: KRÖGER, Hanna, ebd., S. 51