Quelle: Interim 499 v. 6.4.2000

was wir noch sagen wollten


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Wohin mit den Vergewaltigern?
jede Woche eine Interim, das ist ja fast wie in alten Zeiten!

Wir haben uns gefreut, daß sich Leute hingesetzt haben und einen „Runden Tisch der Militanten" gebildet haben. Wenn die Repressionswelle in Sachen RZ etwas gutes hat, dann, daß sich möglichst viele Leute mit den vielfältigen Möglichkeiten von Widerstand auseinandersetzen. Uns freut besonders, daß es dazu eine Interim-Sondernummer gibt, die aktuell in den Buchläden liegt, und ganz besonders, daß die taz sich aufraffen konnte, wenigstens einen Teil des Interviews zu dokumentieren, (muss raus!!!!!!) Weniger gefreut hat uns ein „Flugblatt", das in der Post lag. Es ist mit „NPD" und „Der Polizeipräsident in Berlin" überschrieben und richtet sich an die AAB. In dem Flugi wird der AAB dafür gedankt, daß sie (angeblich) alles dafür getan habe, den Naziaufmarsch am 12. März nicht zu behindern. Normalerweise würden wir sowohl Nazis- als auch Flugblätter wegschmeissen. Wir konnten allerdings nach längerer Diskussion nicht völlig ausschließen, daß das Flugi aus der Szene kommt. Damit haben wir ein erhebliches Problem und drucken so etwas grundsätzlich nicht ab.

Bereits in der Interim 496 (muss heissen 495 - d. OCR-Scannerin) haben wir ein Beitrag abgedruckt, der angeblich von mehreren ausgetretenen AAB'lern stammt und jede Menge Details aus dem Innenleben der AAB beschreibt. In der Interim 497 ist daraufhin eine Antwort, die klarstellt, daß dieser Text „von unwahren Behauptungen und Lügen nur so strotzt" und es nicht von ehemaligen AAB'lern ist. Nachfragen unsererseits haben ergeben, daß dies leider zutreffend ist. Die Redaktion der 497 hat festgestellt, daß es ein „wunder Punkt des Konzeptes Interim ist", daß wir im Zweifelsfall auch solche Texte voller Lügen abdrucken, weil wir sie nicht prüfen. Wie Ihr wißt, sind wir immer für eine kritische Auseinandersetzung mit und über die AAB zu haben. Wenn sich aber herausstellt, daß eine Gruppe (ganz gleich, welche) mit Hilfe von Lügen und den „Innenberichten" angeblicher Aussteiger über die Interim diffamiert wird, ist das nicht hinnehmbar.

Dieses Kriterium gilt übrigens für alle Gruppen, die sich als linksradikale begreifen. Sollten also tatsächlich irgendwelche Linke hinter dem angeblichen Insider-Beitrag oder hinter dem NPD-Bullen-Flugi stehen, fordern wir diese auf, sich politisch klar zu ihrer Kritik zu bekennen. Im anderen Fall müssen wir davon ausgehen, daß tatsächlich Nazis oder Bullen dahinter stehen, um Unruhe und Selbstzerfleischung zu verbreiten. Beide Möglichkeiten finden wir ausgesprochen übel. Wir können nur hoffen, daß sich jemand/e einen ganz schlechten Scherz erlaubt hat. Wir können einen neuen Irrtum nicht ausschließen, werden uns aber Mühe geben, besonders sensibel mit Flugis umzugehen, die angebliche oder auch zutreffende Infos über andere Gruppen verbreiten. Schließlich geht es uns um die politische Diskussion und die kritische Auseinandersetzung mit linken Positionen. Zum Schluß noch ein paar Technix: - Bitte packt VoIxsport-Erklärungen nur absolut sauber in den Briefkasten - wir können nicht dafür garantieren, daß sie uns in jedem Fall erreichen. - Am 20. April wird die Interim 500. Wir würden uns sehr über Erlebnisberichte oder ähnliches freuen, „wie ich zu meiner ersten Interim kam", „was früher alles schlechter (oder besser?) war", „warum ich ausgestiegen bin", „was ich mit meiner Sammlung gemacht habe"... na, Ihrwisst schon. Wenn genug kommt, dann machen wir einen geschichtlichen Rückblick. - Einzelabos machen wir, aber nur gegen 5,- Mark pro Ausgabe (Preis plus Porto). - Wegen Semesterterien oder so können wir kurzzeitig die Aboadresse nicht umstellen. - Rückmeldungen über Kohle, die uns erreicht hat, bedeutet zuviel Arbeit. - Bremen, dein Scheck vom 15.3. war ohne Absender. Schreiben wir das Geld gut oder war es eine Spende? So, nun hinein in das Lesevergnügen,

wünscht die Interim

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