Der Text Schall und Rauch (politik und
rausch) ist ein einzige Infragestellung von Frauen/Lesben erkämpften
Positionen.
Das fängt damit an, daß den Schnarup-Thumby Menschen die den
Text geschrieben haben vorgeworfen wird, daß sie Diskussions-Räume zumachen
würden, weil sie sich mit der Forderung der Frau solidarisieren
und den Ausschluss von X unterstützen.
Darüber gibt es nichts zu diskutieren, weil sonst die Frau
diejenige ist, die die politischen und sozialen Strukturen verlassen muss, wenn
sie dem Vergewaltiger nicht begegnen will.
Warum sollte einer Gruppe wie der AAB nicht Täterschutz
vorgeworfen werden, wenn Sie:
1. sich nicht verhält.
2. Wenn Flugblätter die die Vergewaltigung öffentlich machen
abgerissen werden.
3. Sprüche auf Tische oder Toiletten geschrieben werden die der
Frau vorwerfen zu lügen.
4. Leute aus der Gruppe abstreiten, daß X ein
Vergewaltiger ist.
5. ER an ihrem Kneipenabend im Schnarup-Thumby auftaucht und
nicht rausgeschmissen wird.
Was ist das anderes als Täterschutz?!
Daß die Schnarups selbstkritisch ihr Tun als Täterschutz
kritisieren, da sie wussten, daß sich die AAB bei ihnen traf und sie auch
wissen konnten/mussten, wie die AAB sich dazu verhielt , hat also nichts mit
einer Ausweitung des Täterschutz Begriffes oder gar mit einer im Voraus
angeschauten aktuellen "Fahndungsfotos" zu tun, sondern mit nicht
nur im Schnarup nicht stattgefundenen Diskussionen. Diese angebliche
Ausweitung des Definitionsrechts ist doch nur das Einfordern von
Auseinandersetzung und akzeptieren des Ausschlusses eines Vergewaltigers.
Warum sollten Frauen/Lesben zulassen, daß sich Vergewaltiger in linken Kneipen
aufhalten dürfen? Arbeiten mit Feinbildern fängt an, wenn Frau(en)
Vergewaltigungen öffentlich machen und zur Bedrohung für ein(e) Gruppe
(Projekt) stilisiert werden. Das ist kleinbürgerliches Verhalten. (Die
"Familie" muss geschützt werden gegen äussere "Feinde")
Das allerschlimmste an dem Text ist jedoch, daß der
"bezweckte Nutzen für die betroffene Frau" in einem Halbsatz abgetan
wird, aber in einem ganzen Absatz darüber ausgelassen wird, was für ein
Gedankengut angeblich durch einen Ausschluss mittransportiert würde. Dem
geschreibsel über hilflose Versuche zu personalisieren und das Problem am
einzelnen Täter festgemacht würde, hat es wohl in keinem Text gegeben.
Das ändert jedoch nichts daran, daß die Frau(en)/Leseb das RECHT
haben, den Ausschluss zu verlangen!
Bei RassistInnen und FaschistInnen würden die gesellschaftliche
Verhältnisse nie als Hinderungsgrund für einen Ausschliss herhalten. Oder
kämpfen wir bald mit der NPD gegen den Kapitalismus?
Daß die INTERIM in ihrem Vorwort diesen Text auch noch lobt und
im Umkehrschluss letztendlich den Frauen/Lesben abspricht in IHREM Blatt zu
schreiben, zeigt welchen geringen Stellenwert antipatriarchale Positionen haben,
wenn sie Konsequenzen einfordern.
Solange das Definitionsrecht der Frau(en)
zwar theoretisch anerkannt wird, praktisch jedoch fast jedesmal nicht, und jetzt
sogar der Ausschluss aus dem politischen und sozialen Umfeld der Frau in Frage
gestellt wird, bleibt jedoch gar nichts übrig, als auch militante Gegenwehr.
Sonst müssen sich doch immer die Frauen/Lesben zurückziehen oder woanders
hingehen, wenn sie ihrem Vergewaltiger nicht begegnen wollen. Soll das etwa
antipatriarchale Politik sein???
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