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Nr.19 onlineversion

Guernica, gegen das Vergessen!

Guernica, oder Gernika in der baskischen Schreibweise, ist eine kleine Stadt im Baskenland. Am 27. April 1937 wurde sie von faschistischen deutschen Bombergeschwadern der "Legion Condor" in Schutt und Asche gelegt. Mehr als 1000 Menschen fanden dabei den Tod, fast 900 wurden schwer verletzt.

Ueber 50 Jahre spaeter wurde im Bundestag von Gruenen und SPD gefordert, das Verbrechen von Gernika zu benennen und zu suehnen. Auf diese Initiative hin beschloss der Bundestag, freilich ohne die Anerkennung fuer die deutsche Verantwortung, am 10. November 1988: "Die Opfer der Zivilbevoelkerung mahnen zu einer Geste des Friedens." Die Bundesregierung sollte zur Foerderung von Koope-ra-tionsprojekten einen Betrag von 12 Millionen DM uebernehmen. Zehn Jahre spaeter, nach jahrelanger Hinhaltetaktik gegenueber den baskischen Institutionen, beschloss der Bundestag nunmehr, der Stadt Gernika einen Zuschuss von drei Millionen DM in jaehrlichen Raten von je einer Million zu gewaehren. Aus der Geste von 1988 wurde eine Peinlichkeit! In einem offenen Brief verlangen die Gernika-Initiative und die Unterzeichner ihres Aufrufes die Bombardierung Gernikas durch die Legion Condor als Verbrechen zu benennen; ein klares Bekenntnis zu deutscher Schuld und Verantwortung fuer dieses Verbrechen abzulegen. Es empoert uns, dass ueberlebende Mitglieder der "Legion Condor" bis auf den heutigen Tag staatliche Pensionen bekommen, nachdem einige von ihnen in der Bundeswehr angesehene Karrieren gemacht haben. Dagegen wurden die Freiwilligen, die an der Seite des spanischen Volkes die rechtmaessige Regierung verteidigt hatten, in der Bundesrepublik ausgegrenzt, die Anerkennung ihrer Jahre in Spanien wird ihnen bis heute verweigert.

Desweiteren wird das Einhalten gemachter Zusagen gegenueber Gernika und die Durchfuehrung fertig geplanter Projekte in vollem Umfang gefordert. Voelker, die Opfer deutscher Verbrechen wurden, sind keine Objekte deutscher ,Mildtaetigkeit".

Fuer April ist in Berlin eine internationale Anhoerung geplant, in deren Verlauf die deutsche Intervention in den spanischen Krieg, die Bombardierung Gernikas und die Haltung der Bundeswehr, in deren Reihen etliche ehemalige Condor Legionaere hohe Posten einnehmen konnten diskutiert werden sollen.

Zu erreichen ist die "Gernika Initiative" ueber IG Medien, Bezirk Berlin, Dudenstrasse 10, 10965 Berlin, Telefon 030/785 57 90, Fax: 030/785 57 9

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