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Nr.17 onlineversion

"Drahtzieher im braunen Netz"

So lautet der Titel eines im Frühjahr 1996 erschienenen Buches des "antifaschistischen Autorenkollektives".

Das Buch gibt den im Moment aktuellsten Überblick über die rechtsextreme Szene, die sich nach diversen Organisationsverboten umstrukturiert hat. "Wer die Existenz des eigenen Volkes durch Geschichtszerstörung bedroht, muß sich klar sein, daß er als Schreibtischtäter auch einmal dafür zur Verantwortung gezogen werden kann und wird." Und: "Ostpreußen, Pommern, Schlesien, das Sudetenland sind und bleiben deutscher Siedlungs- und Heimatboden". Das sind zwei Äußerungen aus der Mitte des "Witikobundes" der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Dieser illustren Gemeinschaft von rechtsextremen Vertriebenenfunktionären, CDU und FDP-Mitgliedern und NPDlern ist es bislang gelungen, die Verhandlungen über einen Freundschaftsvertrag zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland zu sabotieren. Unter anderem auf diesen "Witikobund" sind die Autoren des Buches "Drahtzieher im braunen Netz" gestoßen, als sie auf Spurensuche gingen, um die Hintermänner neonazistischer Organisationen in Deutschland und Österreich ausfindig zu machen. Zugrunde liegt eine intensive Recherche, die sich auf hochbrisantes, nie zuvor veröffentlichtes Archivmaterial aus den Beständen der Neonazis stützen konnte. Umfangreich wird beispielsweise beleuchtet, wie sich die Mitglieder der inzwischen verbotenen "Nationalistischen Front" und anderer illegaler Gruppen, den neuen Bedingungen angepaßt haben und dabei gleichzeitig versuchen terroristische "Werwolfgruppen" in Deutschland und Österreich aufzubauen. Im Verborgenen hat auch der Schulterschluß der Neonazigeneration der 90er Jahre mit ehemaligen SS-Angehörigen stattgefunden.

Unsere Empfehlung: Unbedingt lesenswert und Pflichtlektüre für alle AntifaschistInnen.

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