Oktober 1991 |
KollegInnen,
FreundInnen,
mit etwas Verspätung (der angekündigte Zeitraum von drei Monaten klappt noch nicht so ganz) nun die zweite Ausgabe des RAG. Wir hoffen, daß wir aus den normalen Anlaufschwierigkeiten einer ersten Nummer gelernt haben und sich für Euch der Gebrauchswert unseres Rundbriefes weiter erhöhen wird. Informationen und Austausch über die Problematik von Rassismus und Neonazismus werden leider immer wichtiger.
Nach den pogromartigen Hetzjagden auf ausländische KollegInnen und Flüchtlinge in Hoyerswerda sind Dämme gebrochen. Täglich gibt es kaum noch zu zählende Angriffe auf Unterkünfte ausländischer Menschen - in Ost und West. Ausländerhaß ist gesellschaftsfähig geworden.
Um die Vorfälle von Hoyerswerda zu vergleichen, muß man weit in die deutsche Geschichte zurückblicken. Vor allem was die Unterstützung und den Applaus, vieler Bürger jener Stadt, für den wütenden rechten Mob angeht. Man fühlt sich unwillkürlich an die Reichspogromnacht von 1938 erinnert.
Wer schweigt macht sich schuldig
Als 1989 Ufuk Sahin im Märkischen Viertel von einem rassistischen Bürger erstochen wurde, sind hier in Berlin noch 20.000 Menschen auf die Straße gegangen. Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt alle paar Wochen (oder Tage!) von lebensgefährlich verletzten oder ermordeten ausländischen Menschen zu hören. Diese Gewöhnung produziert Gleichgültigkeit. Und Gleichgültigkeit ist eine Voraussetzung für den um sich greifenden Rassismus.
Die Tabugrenzen in diesem Land werden täglich
weiter nach rechts verschoben, in einer Geschwindigkeit die atemberaubend ist.
Wer jetzt noch tatenlos zuschaut sorgt mit dafür, daß weitere Dämme
brechen.
"Das kriminelle Treiben ausländischer Jugendbanden, die die deutsche Bevölkerung terrorisieren, kann nicht mehr hingenommen werden" (Landowski, CDU-Generalsekretär in Berlin, am 29. 5. 1990)
"Die Berichte über Skinheads und Neonazis halte ich für maßlos übertrieben" (Landowski, am 21.6.1991)
In dem Maße wie Politiker und Medien, von "Asylantenflut", "Asylantenschwemme", von der Gefahr einer "durchmischten und durchrassten Gesellschaft" (Stoiber, CSU) redeten, wurde die Saat gelegt. Nicht nur Neonazis, sondern auch andere schlichte Gemüter griffen und greifen das auf, was ihnen da erzählt wird, und setzen es um. In Form von Steinen und Brandflaschen gegen Flüchtlinge.
Neue Modelle der Kriesenlösung?
Nicht nur daß führende Politiker und Journalisten die Stichworte zur Ausländerjagd liefern. Angesichts desolater Wirtschaftsperspektiven wird in manchen Kreisen zudem unverhohlen über autoritär-faschistische Krisenlösungen nachgedacht.
So schrieb der Herausgeber der renommieren "Wirtschaftswoche", Wolfram Engels, daß das "Tabu der Nazizeit" gebrochen werden müsse. Er läßt sich lobend aus über die faschistische Wirtschaftspolitik. In Heft 29/91 stellt er auch die folgende rhetorische Frage: "Können wir auf Erfolgsrezepte nur deshalb verzichten, weil Adolf Hitler sie angewandt hat?".
Es ist bekannt, was die Grundlagen faschistischer Wirtschaftspolitik waren: Verbot und Zerschlagung der Gewerkschaften, die Arbeiter wurden vollständig entrechtet, die Unternehmer zu "Betriebsführern" ernannt, denen ohne wenn und aber zu gehorchen war und die Wirtschaft wurde von Anfang an auf gewaltsame Expansion, auf Krieg, ausgerichtet.
Manche Journalisten/Politiker scheinen zu glauben, wenn den schwächsten und ärmsten Teilen der Gesellschaft - den Flüchtlingen und ausländischen KollegInnen - der Garaus gemacht werden kann, ohne daß nennenswerter Widerstand erfolgt, kann man schon laut darüber nachdenken, bei wem man die Schrauben als nächstes anzieht.
Handeln!
Sorgen wir als GewerkschafterInnen dafür, daß sie sich täuschen - sorgen wir dafür, daß in den Gewerkschaften die längst fällige ernsthafte und breite Auseinandersetzung über Rassismus vorangetrieben wird. Es bedarf vor allem praktischer Konsequenzen in der alltäglichen Arbeit.
Wenn wir die Rechte und die Würde der hier lebenden ausländischen Menschen - jetzt konkret der Flüchtlinge - verteidigen, verteidigen wir auch unsere Rechte, unsere Würde.
Die Zeit läuft.
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Ich weiß nicht, ob Ihr Spaß daran hattet...
Eine Woche nach der Hatz auf AusländerInnen in Hoyerswerda riefen verschiedene Gruppen zu einer antirassistischen Demonstration vor Ort auf, an der auch wir uns beteiligten. Über 3000 Menschen aus verschiedenen Städten (die meisten aus Berlin) nahmen daran teil. Im Verlauf der Demo schlossen sich auch ca. 200 BewohnerInnen aus Hoyerswerda an.
Der nachfolgende Redebeitrag stammt von einem Angolaner, der aus Hoyerswerda vertrieben wurde. Auf der Demo wurde der Beitrag mehrmals vom Lautsprecherwagen übertragen:
"Vier Monate haben wir in eurem Ort gewohnt, hier in Hoyerwerda, und wir haben hier keine Freundlichkeit vorgefunden. Wir wurden hier mißhandelt, das sage ich. Ihr habt uns nicht in die Diskos reingelassen, auch die Kaufhäuser habt Ihr uns nicht betreten lassen. Wir wurden hier immer verfolgt, provoziert und einige von uns wurden zusammengeschlagen und ausgeraubt.
Wir haben mitbekommen, daß es den anderen hier ebenso erging, wir kamen aus vielen verschiedenen Ländern, aus Angola, aus Vietnam. Und einer der Vietnamesen wurde brutal überfallen. wir haben gehört, daß dieser Vietnamese an seinen Verletzungen gestorben ist.
Der Grund für all das liegt an der Einstellung vieler Leute in Hoyerswerda: Und mit dieser Einstellung werdet Ihr hier nicht weiterkommen.
Wir hoffen wirklich, daß Ihr Eure Einstellung ändert und Ihr solltet dann ein deutliches Zeichen setzen, wenn Ihr umgedacht habt. Ganz Hoyerswerda soll mitbekommen, wenn Ihr bereit seid umzudenken. Wir meinen nämlich, daß es noch immer so etwas gibt wie Würde und ein Wissen darüber, wie man in einer Gesellschaft zusammenlebt. Wir denken, daß Euer Volk eigentlich Erfahrung haben müßte im menschlichen Umgang miteinander, und daß Ihr das hineinkriegen müßt.
Ich weiß nicht, wie Ihr das Problem lösen
wollt, daß Ihr diese Hatz auf uns gemacht habt. Ich weiß nicht, ob
Ihr Spaß daran hattet, uns Flüchtlinge hier zu attackieren. Ich hoffe
nur, daß Ihr Eure Einstellung ändert."
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"Neger" und "Sozialschmarotzer"
"Volkssport krankfeiern" lautete die Titelgeschichte des 'Spiegels' im April dieses Jahres. Dem folgten entsprechende Artikel vor allem in den Springer - Zeitungen, sowie Talkshows im TV. Es ging um die "Drückeberger an der Arbeitsfront" (Spiegel), jedeR dritte ArbeitnehmerIn würde "Blau machen".
Das Ganze zielt auf die Einschränkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: "Wir brauchen 3 Karenztage, an denen der Lohn nicht gezahlt wird", so Murmann, Präsident der Arbeitgeberverbände (BDA).
Es erübrigt sich hier auf die angeblichen Untersuchungen konkret einzugehen, wenn selbst die Bundesgesundheitsministerin (CSU) dazu erklärt: Der Krankenstand "war noch nie so niedrig wie heute".
Interessanter ist schon, wer hinter diesen "Studien" steht. Kronzeuge der Spiegel - Story, wie auch der diversen Talkshows ist ein gewisser Professor Hamer von der Fachhochschule Bielefeld. Er will mit seinen StudentInnen in Kneipen und auf Sportplätzen zweitausend Leute befragt und herausgefunden haben, daß 30% der krankgeschriebenen ArbeitnehmerInnen "Simulanten" und "Sozialschmarotzer" (Orginalton Hamer) wären.
Früher forschte Hammer mit einem Stipendium des südafrikanischen Apardheitregimes. In seiner Doktorarbeit kam er zu der Schlußfolgerung, daß "Südafrika eine gesunde, kräftige und der Privatinitiative jede Möglichkeit bietende Wirtschaft" besitze. Mit große(n), billige(n) Arbeitskraftreserven". Allerdings sei es so, daß sich die "Negerbevölkerung" in den Reservaten "mehr oder weniger dem Müßiggang hingibt". Und er beklagt die "ungeheure Abhängigkeit" der südafrikanischen Wirtschaft von den "Negern" mit ihrer "relativ geringen Arbeitsproduktivität".
Sein Ziehvater bei dieser Doktorarbeit war Dr. Rudolf Krahmann, dem er im Vorwort auch ausdrücklich dafür dankt. Krahmann war bis 1945 einer der wichtigsten Kontaktleute und Einflußagenten der NSDAP bzw. der SS in Südafrika. Schon 1937 hatte er einen Plan zur "Nutzung des Mineralreichtums" des benachbarten Mocambique "für den deutschen Vierjahresplan" Hermann Göhrings ausgearbeitet.
Seinem rassistischen Denken verhaftet wettert Professor Hamer heutzutage folgerichtig gegen das "Asylantentum". Im 'Deutschland - Talk' von Nord 3 im März bekennt: "Hier findet unter dem Begriff Asyl - das muß man einfach sehen - eine kriminelle Subkultur statt"! Als in der gleichen Sendung eine "Zigeunerin" von der Ermordung der Roma und Sinti durch die Hitler - Faschisten spricht, schreit er: "Diese alte Masche wollen wir nicht noch ständig hören".
Haßtiraden gegen Flüchtlinge, die vor Hunger, Krieg und Folter aus ihren Ländern hierher fliehen - und Hatz auf Kranke und Lohnfortzahlung: Der 'Bundesverband der Arbeitgeberverbände' wird sich ob dieser Meldung die Hände gerieben haben.
Rassismus und ArbeiterInnenfeindlichkeit: Zwei Seiten
eines Gedankengutes.
(Quellen und Zitate aus:
Konkret 7/91 und Metall vom 6.9.1991).
Eine Begegnung im Wohnheim
Gegenwärtig finden in der Metalljugend die Ortsjugendkonferenzen statt. Auf diesen Treffen wird über die bisherige Arbeit debattiert. Die erste Veranstaltung dieser Art für Mecklenburg-Vorpommern war in Rostock.
Die Hauptbetriebe der 250 000 EinwohnerInnen zählenden Stadt sind Werften und andere maritime Industrien. Sie werden gerade abgebaut, damit, laut Treuhand, an einem noch nicht sichtbaren Ende, Rumpfbetriebe übrig bleiben. So sind bei dem DMS/Treuhand - Betrieb Neptun Werft tausende Beschäftigte in 'Null - Kurzarbeit' oder entlassen.
Von der IG-Metall wurde am 20. 2. 1991 mit 25.000 KollegInnen auf dem Neuen Markt für Beschäftigung und gegen die Treuhand demonstriert. Im Juli folgte eine zweite Kundgebung, wieder mit riesiger Beteiligung in Rostock. Die IG-Metall-Jugend mauerte während der Kundgebung vor der Treuhand deren Pforte zu und signierte: "Ihr verbaut uns die Zukunft, wir Eure Tür!".
Auf der Jugendkonferenz wurde sich die Aktion mit Spaß erneut vergegenwärtigt. Daneben wurden Anforderungen an die IG-Metall und in der AG Neuordnung die Verbesserung der Ausbildung diskutiert.
Der Draht nach Rostock wurde von uns gesponnen, nachdem wir auf dem Bundesjugendtreffen vom Jugendsekretär hörten, daß zwei Mitglieder der IG-Metall-Jugendgruppe bei einer Reportage über die Bedingungen in Lehrlingswohnheimen von Nazis/Skins angegriffen und schwer verletzt wurden. Die beiden wollten in einem Wohnheim Fotos für einen Bildbericht machen, um gegen die Erhöhung der Wohnheimkosten anzugehen. Am Rande der Konferenz führten wir ein Interview mit zwei MitgliederInnen der Jugendgruppe. Wir wollten wissen was los war, wer sich an ihre Seite gestellt hat und wie sie weiter vorgegangen sind.
RAG: Erzählt mal, was in dem Wohnheim passiert ist !
H: In dem Internat in Lütten-Klein sind auf der 8. und 9. Etage Skinheads. Wir sind dann rumgegangen haben ein bißchen was fotografiert. Da wir wußten, daß es auf der 8. und 9. Etage am schlimmsten aussieht sind wir auch da hoch gegangen. Auf dem Klo waren sämtliche Pinkelbecken kaputt und das wollten wir fotografieren.
RAG: Was ist das für ein Internat oder Wohnheim?
J: Na, in Lütten-Klein, das ist ein ganz großer Neubaublock, 1000 Mann ungefähr haben damals wohl reingepaßt, - als wir da 'reingezogen sind warens nicht mehr so viele, - alle Betriebe sind da vertreten.
RAG: Mit wieviel Leuten ward ihr, die Fotos machen ?
H: Zu zweit. Wir sind dann in das Klo da reingekommen und hatten schon vorher auf dem Flur gesehen, daß da zwei Glatzen 'ne besoffenen Glatze abgeschleift haben. Die haben uns gesehen, wie wir da so aufs Klo gehen. Die kamen dann in die Toilette, der eine hat sich meinen Kollegen gegriffen, der andere hatte mich, da kam dann noch ein Dritter, Vierter dazu. Jedenfalls hat der mich dann angemacht, lang Haare und so.
Meinen Kollegen hatten sie auch angemacht, - der hatte kurze Haare, da mußten sie auch 'nen Grund finden - ekliger Popper. ... Der hat dann angefangen zu schlagen, ich hab hier aufs Auge gekriegt, die Augenbraue war aufgeplatzt. Ich wollt dann raus da und kam auch irgenwie frei, bin dann raus aus der Tür und hab zweimal um Hilfe gebrüllt. Ich bin dann zum Erzieherbüro, was auf derselben Etage ist und hab da Bescheid gesagt. Die haben das garnicht mitbekommen, obwohl ich ziemlich laut gebrüllt hab'. Die gute Frau wußte erst garnicht was los ist - bis die begriffen hat, daß sie jemand anderen ranholen muß...
Ich hab dann den Erzieher gefragt, der wollt' nicht die Polizei rufen, ich sollt' erstmal zum Arzt. Ich bin dann zum Arzt, da haben sie fesgestellt, daß die Augenhöhle gebrochen wär. Ich lag 14 Tage im Krankenhaus.
Während der Zeit hab ich auch 'ne Anzeige bei der Polizei gestellt. Das war so im März, April und jetzt, Ende September hab ich ne Vorladung von der Polizei gekriegt, ich soll mir nen paar Bilder angucken. Da war er nicht dabei, die Polizei hat gesagt da können wir nichts machen und damit war das Ding gegessen.
Das wär damals kein Problem gewesen, den zu kriegen, der mich so verprügelt hatte, das wär ne Polizeiarbeit von 3 Stunden gewesen. So haben sie es 4 oder 5 Monate verfallen lassen und das wars dann auch gewesen, es kümmert sich kein Mensch mehr drum.
RAG: Was habt ihr dann weiter gemacht?
H: Wir haben das dann länger in der Ortsjugendgruppe beschnackt, es war ja auch ein konkretes Beispiel da wo sich vieles dran anführen läßt. Es war echt so ein richtiger Extremfall, einfach so grundlos drauflosgeballert in einem öffentlichen Gebäude und die Polizei macht nichts.
RAG: Wie ist das jetzt in dem Wohnheim, wohnst du da noch und wie siehts im 8. und 9. Stock aus?
J: Das Lehrlingswohnheim soll eigentlich aufgelöst worden sein, es wohnen jetzt noch so 30, 40 Mann drinne, aus dem Haus sollen wohl Büroräume gemacht werden.
Im September (1990) sind wir da reingezogen in das Internat und da haben wir nie was mitgekriegt, was sich da abgespielt hat. Das ging eben echt los an dem Abend, wo sie sich die beiden geschnappt haben. Die Nacht danach haben die uns Überhaupt nicht mehr in Ruhe gelassen. Wir sind zu spät zur Arbeit gekommen, da haben die Lehrmeister sich aufgeregt und die haben uns eben den heißen Tip gegeben, wir sollen uns doch ein anderes Internat suchen.
Da haben wir dann 'ne kleine Abschlußfete gestartet, da in Lütten-Klein, und die ist ziemlich öde ausgegangen. Gegen 22 Uhr sind die Typen von oben runtergekommen und haben uns die Tür eingetrümmert, ... sie wollten ja nur den Fernseher und Zigaretten wollten sie...das ist denen ja wohl noch nie passiert, daß die Tür dann nicht aufging. Wir sind auf der Fete 7-8 Mann gewesen und die haben sich dann davorgestellt und es ist keiner reingekommen und dann haben sie uns damit gedroht "morgen kommen wir wieder und übermorgen seid ihr tot" und so 'ne Scherze. Da haben wir unsere Sachen gepackt und sind ausgezogen.
RAG: Habt ihr da mal in der Rostocker IG-Metall drüber geredet, oder war das nur 'ne Geschichte von der IG-Metall-Jugend?
H: Eigentlich haben wir da nur in der Jugend drüber geredet. Insgesamt ging eben so in der Verwaltungstelle die Information rum, den ham 'se geschlagen. So richtig ernsthafte, tiefgründige Diskussion gabs eigentlich nicht.
J: Geredet hat man schon dadrüber, - man konnt' ja nichts dagegen machen - ich mein' jetzt ist man garnicht mehr damit konfrontiert, daß sich eben genau da in Lichtenhagen, Lütten-Klein alles abspielt. Hier ists ziemlich ruhig.
RAG: Aber scheinbar überwog da die Hilflosigkeit? Es gab auch niemand, der gesagt hätte, daß man etwas machen müßte?
H: Außer der Diskussion gabs keine Aktion.
RAG: Wie sieht das bei euch im Betrieb aus, habt ihr da auch Ärger mit Glatzen?
H: Wir als Javis (Jugendvertreter) haben ja so einigermaßen den Überblick, also für Schiffselektronik kann ich das sagen, da ist eigentlich kaum was. Da kommt zwar ab und zu mal das Thema auf, aber mehr so gegen Glatzen, was im Seehafen ganz anders ist, weil 8. und 9. Etage vom Internat vom Seehafen war. Im Seehafen soll das derbe sein.
RAG: Könntet Ihr euch vorstellen mal in der IG-Metall-Jugend in Rostock 'ne gemeinsame Aktion gegen Nazis zu machen? Auch um so 'ne Hilflosigkeit zu durchbrechen.
H: Dazu müßt man in der IG-Metall-Jugend richtig Position beziehen, derzeit halt ich das für sehr unwahrscheinlich. Ich glaub' auch nicht, daß sich viele Menschen dafür ansprechen lassen würden. Im gesamten Osten hat ja so 'ne Phase der Vereinzelung eingesetzt, daß eigentlich viele Menschen nicht mehr an sich selber glauben, sondern eigentlich nur deformiert sind, daß eigentlich kein Mensch mehr an seine Kraft glaubt, die wir ja an den Tag gelegt hatten, daß eben eine gewisse Lethargie hier eingezogen ist
Ich kann mir vorstellen, daß für viele Leute 'ne Welt zusammengebrochen ist. ...so aus der Lehre raus, dann hängst du eben auf der Straße, und was machst du? ...früher hättest du verschiedene Möglichkeiten gehabt, ...aber schlagartig war das eben alles so zu Ende, Jugendklubs sind in Rostock haufenweise pleite gegangen, sind eben Spielotheken draus geworden. Jetzt versuchen sie wieder welche aufzumachen, um das in den Griff zu kriegen.
RAG: Hattet ihr früher in der DDR mit Ausländern oder Ausländerinnen zu tun?
J: Garnichts, ich nichts.
H: In Rostock gabs schon einige. Hier gabs 'nen Betrieb, der hat Hosen für C+A hergestellt, da waren ein Haufen Vietnamesen beschäftigt, die haben sich da ihr Moped zusammengespart.
J: Die Ausländer bei uns hier sind nicht groß qualifiziert, die sind wirklich Rostklopfer auf den Werften.
H: Offiziell liefs, so daß eben für Äthiopien
Kfz-Schlosser ausgebildet werden sollten und für Vietnam solltens
Schiffbauer sein. Nach der Wende wollten die eben hierbleiben und dann haben sie
eben einen Job als Rostklopfer gekriegt. Eigentlich wurden die immer so isoliert
gehalten, wenn, dann hat man die immer in Gruppen gesehen, die haben ihr
Wohnheim gehabt, da waren sie eben. In Rostock waren das immer nur spezielle
Betriebe in denen die beschäftigt waren, die Neptun-Werft und die
Textilfirma, wo die vietnamesischen Frauen beschäftigt waren.
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Skinheads = Nazis? - Nein!
Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von gewaltsamen Übergriffen von Neonazis auf Ausländer, Linke und Homosexuelle berichtet wird.
Täglich suchen sie sich neue Opfer, die ihre plumpe Gewalt zu spüren bekommen.
Immer wieder kommt das Wort Skinhead in diesen Berichten vor, Skinhead wird gleichgesetzt mit Nazi. Nur wird dabei vergessen, daß es eine Menge antifaschistischer Skinheads gibt, die es leid sind, für die dummen, menschenverachtenden Aktionen der Nazis verantwortlich gemacht zu werden. Deshalb schlossen sie sich vor einigen Jahren unter dem SHARP-Logo zusammen (SHARP = SkinMeads Against Radical Prejudice = Skinheads gegen Rassismus).
SHARP ist keine feste Organisation, die von irgendjemandem gesteuert wird und in die man eintreten muß. So ist es jedem selbst überlassen, was er oder sie daraus macht. Einige sind in Antifa-Gruppen, aber ein großer Teil ist soweit unpolitisch und will zeigen, daß sie mit Nazis nichts im Sinn haben. SHARP wendet sich gegen jede Art von Rassismus, Faschismus und Ausländerfeindlichkeit! SHARP beruft sich auf die Ursprünge der Skinheadbewegung. Damals standen Schwarze und Weiße zusammen, sie tanzten zu ihrer Musik Reggae und SKA (beides schwarze Musik) und hatten ihren Spaß. Schon der Musik wegen, kann ein Skinhead kein Nazi sein! Es wäre pervers, sich auf einer Seite für schwarze Musik zu begeistern, aber auf der anderen Seite die Musiker
... Skinheads=Nazis?
für ihre Hautfarbe und Kultur zu verurteilen oder auf sie einzuschlagen.
Immer mehr Skinheads beschlossen, seit bestehen von
SHARP, sich diesem Logo anzuschließen. Doch SHARP braucht immer noch
Verbreitung. Es darf nicht sein, daß sich Jugendliche von den Parolen der
Nazis blenden lassen und weiterhin nur mit den Oberarmen denken!
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Nationalismus aus der Ostperspektive
Das folgende Interview führten wir Anfang
September mit einem Kollegen aus dem Ostteil der Stadt, der dort geboren und
aufgewachsen ist. Seine Mutter ist Deutsche und sein Vater stammt aus dem Irak.
Von ihm wollten wir wissen ob er in der ehemaligen DDR Rassismus erfahren hat,
ob es Unterschiede zur Gegenwart gibt und welche Auswirkungen dies für sein
Leben hat.
Ich habe mich eigentlich immer als richtiger DDR-Bürger gefühlt und hatte auch immer den Eindruck, daß sie mein Land ist. Während ich immer die Vorstellung hatte mich nicht von den anderen Menschen in diesem Land zu unterscheiden, vermittelten sie mir den Eindruck, daß da doch etwas anders ist und dies hatte ganz offensichtlich etwas mit meinem Aussehen zu tun.
Also auch schon in der DDR?
Ja, das war schon immer da.
In welcher Form denn?
Meistens waren es subtile Sachen. Die lassen sich nur schwer beschreiben... Wenn ich beispielsweise jemanden nach dem Weg fragte, wurde mir merkwürdigerweise in gebrochenem Deutsch geantwortet.
Oder ein anderes Beispiel: Wegen der Abgeschlossenheit der DDR wurde andersaussehenden Menschen immer ein größeres Interesse entgegengebracht, weil davon ausgegangen wurde, daß diese Menschen woanders herkommen und schon viel mehr gesehen hatten.
Ich bin schon auf ziemliches Unverständnis getroffen wenn ich mitgeteilt habe, daß ich eben doch nur ganz normaler DDR-Bürger bin und auch nichts zusätzliches einbringen kann. Das Interesse an mir hat dann sehr schnell wieder nachgelassen.
Dies war in der Auswirkung zwar nicht so negativ, wie das Beispiel vorher aber letztendlich läßt sich dies auf ein ähnliches Denkmuster zurückzuführen. Ich finde, daß Menschen durch ihre ethnische Abstammung weder interessanter noch uninteressanter sind und empfand deshalb diese Reaktionen als unnatürlich und in der Konsequenz als diskriminierend.
Könntest Du eine Einteilung vornehmen wer oder welche Personengruppen in der DDR so ein diskriminierendes Verhalten hatten? Kam es von allen Menschen mit denen Du etwas zu tun hattest oder war es bei Lehrern, Vorgesetzten stärker ausgeprägt...
Was offizielle Seiten betrifft hat es eher sowas wie eine Scheu im Umgang gegeben. Man hatte Angst etwas falsch zu machen. Was ja doch darauf verweist, daß es da tatsächlich auch Mängel gibt. Später dann, im Umgang mit Behörden, hat sich herausgestellt, daß man mit stärkerem Widerstand rechnen mußte, wenn man etwas wollte. Also, daß die eher empört waren, wieso ich denn jetzt gerade so auftrumpfe.
Ansonsten war es so, daß ich für mich auch schon etwas gegen Diskriminierung unternehmen konnte, weil sich der Staat auch selber als antirassistisch verstanden hat und man darauf auch immer pochen konnte.
Hattest Du in der DDR Kontakt zu Ausländern?
Ja, zu meinem Vater, zu seiner Familie und zu Verwandten, die zum Teil in der DDR lebten.
Wenn man als Ausländer in der DDR lebte war man in gewisser Weise privilegiert und erfuhr eine besondere Behandlung.
Privilegiert???
Na ja, dies ist jetzt in letzter Zeit durch die Medien ein sehr besetztes Wort. Die Mehrheit der DDR-Bevölkerung hatte die einen oder anderen Privilegien. Irgendwie war das etwas sehr universelles - und ist es ja auch in der Bundesrepublik, z. B. der Beamtenstatus ist auch ein Privileg. In diesem Sinne meinte ich das. Also, die Aufenthaltsgenehmigung von Ausländern in der DDR war immer mit einer Wohnung verbunden.
In einem der Wohnheime...?
Nein, mit einer Wohnung. Diese Sache mit den Ausländern in den Wohnheimen, die ist erst in den letzten Jahren entstanden. Dies sind auch keine Leute, die eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erhielten, sondern eine für die Dauer ihres Arbeitsaufenthaltes. Und es war von vornherein vorgesehen sie danach wieder zurückzuschicken.
Hattest du Kontakte zu diesen Ausländern?
Ja, im Betrieb und dann habe ich noch einige Zeit gegenüber einem Vietnamesen - Wohnheim gelebt. Das war allerdings wirklich eine Sondersituation, die unterschied sich schon sehr stark von der, die ich hatte. Die hat auch nicht zu diesen subtilen Formen im Umgang geführt, sondern da gab es von Anfang an eine Sondersituation - ein Ghetto wurde geschaffen.
Wie wurden die ausländischen Arbeitskräfte behandelt?
Die Formen der Fremdenfeindlichkeit wie heute kamen damals nicht zum Ausbruch aber natürlich gab es in der DDR einen Rassismus. Im Betrieb beispielsweise wurden in der Kantine blöde Witze gemacht. Und da Rassismus auch immer etwas mit Frauenfeindlichkeit zu tun hat, gibt es hierfür viele Beispiele. Es war immer so, daß es eine ganze Menge deutscher Männer gab, die sich ungeheuer für Vietnamesinnen und Cubanerinnen interessiert haben. Daß aber der umgekehrte Fall - also, daß sich Cubaner oder Vietnamesen für deutsche Frauen interessierten - in der geistigen Vorstellung etwas viel unmöglicheres war ist ein deutlicher Ausdruck für diesen Zusammenhang. Und das hat man dann auch den deutschen Frauen die mit ausländischen Männern zusammenlebten sehr deutlich zu spüren gegeben. In dieser Situation lebte auch meine Mutter - das war tatsächlich im Alltag da. Also sozusagen eine Schwarze im Bett ist kein Problem, aber ein Schwarzer im Bett ist eine Unmöglichkeit.
Ich kann mich erinnern, daß bei uns im Betrieb eine Frau war, die völlig aufgelöst bei der Gewerkschaftsleitung auftauchte. Sie war von einem Cubaner, der schwarz war, schwanger und das ist irgendwie in ihrem Dorf durchgesickert. Sie war dort einer völligen Ausgrenzung unterworfen. Die ist nicht mal mit ihrem Freund dort unten aufgetaucht... die Tatsache, daß sie ein Kind von einem Schwarzen erwartet, hat da schon starke rassistische Verhaltensweisen hervorgebracht. Das ist ein extremes Beispiel und es gibt dabei unterschiedliche Schattierungen.
Was hat sich eigentlich seit der 'Abschaffung' der DDR geändert?
Zum einen fühlt sich die Staatsmacht für rassistisches Verhalten nicht mehr zuständig und ich habe schon das Gefühl, daß für mich ein Schutz wegfällt. Es scheint ganz offensichtlich so zu sein, daß die gesellschaftliche Toleranz insgesamt immer dann nachläßt, wenn die gesellschaftlichen Probleme und Schwierigkeiten ansteigen. Und das kann man im Moment ziemlich konkret spüren. Daß der Rassismus gerade bei den Kids so stark ist, wundert mich gar nicht. Sie sind ja die Menschen mit den aller geringsten Perspektiven. Weil für die auch die Vorstellungen über Zukunft - ich will gar nicht mal Weltbilder sagen, das wäre schon zu ausgeprägt - nicht mehr existieren. Da es bei Gewalt gegen Menschen doch schon sowas wie gesellschaftliche Akzeptanz gibt scheint es für sie ein gehbarer Weg zu sein. Das ist eine stärkere alltägliche Bedrohung.
Daß ich mir genau überlege in welchen Stadtteil Berlins ich gehe, ist eine sehr neue Situation, die hat es früher nicht gegeben und ich habe nicht die Gewißheit, daß ich mich jetzt vor einer Konfrontation an Polizisten wenden kann.
Hast Du Erfahrungen mit diesen Konfrontationen gemacht?
Ja, es war zwar nur verbal aber ... irgendwie ist die Atmosphäre anders und deshalb halt ich solche Sachen wie sie in Dresden passiert sind für alltäglich - auch hier in Berlin.
Wie empfindest Du das?
Für mich persönlich bedeutet es eine Einschränkung meiner Lebensfreiräume, wenn ich darüber nachdenken muß, wann ich wohin alleine gehe. Das ist eine sehr negative Erfahrung, ich empfinde das in gewissem Maße als Freiheitsberaubung. Also, daß ich schon präventiv Entscheidungen treffen muß, weil die Möglichkeit besteht, daß irgendwo Gewalt auf mich ausgeübt werden kann, daß das Denken so umgestellt werden muß, das empfinde ich als eine ziemlich starke Belastung.
Erlebst Du rassistisches Verhalten jetzt noch als etwas subtiles, wie Du es vorher beschrieben hast oder ist es für Dich jetzt direkter geworden?
Für mich sind es schon noch subtile Alltagsformen, aber in einer Weise habe ich den Eindruck, daß die zugenommen haben und auch daß sie direkter werden. Solche Sachen werfen bei mir zur Zeit auch des öfteren Fragen auf und ich habe schon den Eindruck, daß es zunimmt - es liegt vielleicht auch daran, daß ich empfindlicher geworden bin, dadurch daß es einen 'Klimawechsel' gegeben hat.
Du sagtest vorhin, daß Du den Rassismus in der DDR überwiegend als besonderes Interesse oder durch besondere Erwartungen wahrgenommen hast. Das ist es jetzt offenbar nicht mehr...
Nein, das ist vorbei.
Empfindest Du rassistisches Verhalten jetzt als eine offenere Feindseligkeit und Ausgrenzung?
Ja, das empfinde ich schon so. - Mich wundert z.B.
immer, wieso in der U-Bahn, obwohl alle Bänke besetzt sind, meine frei
bleibt und die Leute stehen. Liegt das daran, daß ich eine schwarze
Lederjacke trage, oder daß ich anders aussehe? Also, es ist immer so, daß
solch eine Situation entsteht, bei der man - das ist übrigens ziemlich
universell - erst mal einen Beweis antreten muß, wer man ist. Das ist
selbst in der politisch linken Szene so. Du mußt halt in der Kneipe erst
'mal einen ordentlichen deutschen Satz gesprochen haben, dann verändert und
entspannt sich in irgend einer Art und Weise die Situation. Oder auch im
Kaufhaus - meine Kinder sind nun 'mal blond und dann immer die Verwunderung, die
da ist. Also das ist was ziemlich ekliges, das macht mich auch ziemlich fertig
und das ist übrigens in Ost wie West gleich.
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Rechtsextreme Organisationen: FAP
Wir wollen in diesem und den nächsten RAGs in loser Folge einen Überblick über die größeren neofaschistischen Gruppierungen geben.
Wir beginnen mit der "Freiheitlichen deutschen Arbeiterpartei", ("FAP"), einer als Partei aftretenden Organisation, die in den letzten Jahren entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der rechtsextremen Szene hatte.
Bis 1983 war die "FAP" eine unbedeutende rechte Splitterpartei. Das änderte sich nach dem Verbot der "Aktionsfront nationaler Sozialisten, ANS", als deren Anführer M. Kühnen und 500 weitere Mitglieder in die "FAP" wechselten. Kühnen fand in der "FAP" wieder eine Organisation, die sich für die Aufhebung des NS-Verbots einsetzte.
Die "FAP" beruft sich in ihrem Programm auf die NSDAP, sie propagiert "eine europäische Neuordnung im Rahmen einer arischen Volksgemeinschaft, die Reinerhaltung der Rasse und die Wiedererrichtung des Nationalsozialismus".
1986 spaltete sich die "FAP" an dem Streit um die Homosexualität Kühnens. Kühnen und seine Gefolgsleute traten aus der "FAP" aus und übrig blieb der Flügel um Busse/Mosler. Kühnen gründete daraufhin mit Reisz und R. Sonntag die "Nationale Sammlung", "NS", die bei den hessischen Komunalwahlen in einigen Gemeinden kandidierte. Die "NS" wurde 1989 verboten. Im Mai 1989 wurde dann vom Kühnen-Flügel die "Deutsche Alternative", "DA" gegründet. In Berlin und der ehemaligen DDR trägt die "DA" den Namen "Nationale Alternative, NA". Die Häuser in der Weitlingstraße in Berlin-Lichtenberg dienten als Hauptsitz der "NA".
Die "FAP" hat mittlerweile zwischen 1500 und 2000 Mitglieder. Zur Zeit ist die "FAP" und die aus ihr hervorgegangenen Organisationen in Magdeburg, Leipzig und Cottbus, im Rheinland und Bayern sehr aktiv.
In Nordrhein-Westfalen verfügt die "FAP" über die beste Infrastruktur. Dort verfügt sie in fast jeder Kleinstadt über 5 bis 10 Aktivisten. Darüber hinaus ist die Hauptgeschäftsstelle der "FAP" im nordrhein-westfälischen Oberhausen. In NRW gibt es zur Zeit die meisten Anschläge auf AusländerInnen.
In Niedersachsen ist K. Polacek Landesvorsitzender. Sein Haus in Mackenrode bei Göttingen dient der "FAP" seit langem als Schulungszentrum. Polacek steht zur Zeit wegen schwerer Körperverletzung, begangen an zwei AntifaschistInnen, vor Gericht. Wehrsportübungen gehören zum festen Ausbildungsbestandteil und finden in der Lüneburger Heide und in Südniedersachsen statt.
Die Zeitung der "FAP" heißt "Neue Front". Rassistische und antisemitische Schmierereien sind Schwerpunkte dieses Blättchens.
Seit 1985 gibt es innerhalb der "FAP" die sogenannte "Freie Betriebszellen Organisation" ("FBO"). Ihr Hetzblättchen heißt "Die Werkschar". Sie versuchen besonders in der IG Bau, Steine, Erden Fuß zu fassen.
In Berlin (Stadt) verhält sich die "FAP" eher ruhig, da ihnen massiver Widerstand von AntifaschistInnen entgegengesetzt wurde. Die FAP arbeitet zur Zeit eher intern und betreibt Kaderschulungen. Im Berliner Umland finden militärische Übungen statt.
Berliner Nazis halten sich am Wochenende eher im Umland und in Vororten von Berlin auf. Aktive "FAPler" gibt es in Königswusterhausen, Oranienburg und Eberswalde.