Mao Werke


Mjau Tschu-Hwang, Kurze Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas:

Die Einberufung der Politischen Konsultativen Volkskonferenz. 
Die Gründung der Volksrepublik China.
Die internationale Bedeutung des Sieges der demokratischen Revolution in China


Mao Tse-tungs Arbeit "Über die demokratische Diktatur des Volkes" und das vorher tagende 2. Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (7. Einberufung) schufen die Voraussetzungen für die Gründung der Volksrepublik China. Nach Abschluß sämtlicher Vorarbeiten fand vom 21. bis 30. September 1949 in Peking eine Plenartagung des Politischen Konsultativen Volksrates statt. An der Tagung nahmen Vertreter der verschiedenen Nationalitäten des Landes, der demokratischen Parteien und Gruppen und der Massenorganisationen, Delegierte der verschiedenen Gebiete und der Truppenteile sowie besonders eingeladene demokratische Persönlichkeiten, insgesamt 662 Personen, teil. Die Delegierten bestätigten einmütig das "Allgemeine Programm des Politischen Konsultativen Volksrates Chinas", das im Sinne der Beschlüsse des 2. Plenums des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und der Arbeit Mao Tse-tungs "Über die demokratische Diktatur des Volkes" abgefaßt war. Bestätigt wurden ferner das "Gesetz über die Bildung der Zentralen Volksregierung der Volksrepublik China" und das "Organisationsstatut des Politischen Konsultativen Volksrates Chinas". Die Tagung wählte die Zentrale Volksregierung und den Rat der Zentralen Volksregierung, bestätigte die Staatsflagge und die Staatshymne und erklärte Peking zur Hauptstadt der Volksrepublik China. Zum Vorsitzenden der Zentralen Volksregierung wurde Genösse Mao Tse-tung gewählt.

Am 1. Oktober 1949 fand auf dem Tiänanmon-Platz in Peking eine Kundgebung statt, auf der die Gründung der Volksrepublik China feierlich verkündet wurde. 

Die Entscheidung der Machtfrage, der entscheidenden Frage jeder Revolution, die Gründung der Volksrepublik China, die Errichtung einer revolutionären Macht im Landesmaßstabe bedeuteten, daß das chinesische Volk unter Führung der Kommunistischen Partei der halbkolonialen und halbfeudalen konterrevolutionären Herrschaft des Imperialismus, des Feudalismus und des bürokratischen Kapitals ein Ende machte. Die demokratische Revolution in China hatte im wesentlichen gesiegt, und das Land beschritt den Weg der sozialistischen Revolution. Die Gründung der Volksrepublik China und der Sieg der demokratischen Revolution in China erwiesen sich nicht nur als ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte Chinas, sondern auch als das bedeutsamste Ereignis der Weltgeschichte seit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution in Rußland und der Zerschmetterung des Faschismus im zweiten Weltkriege.

Durch diesen Sieg schied erstens einmal ein gewaltiges Land, dessen Bevölkerung den vierten Teil der gesamten Bevölkerung der Erde bildet, aus dem System des internationalen Kapitalismus aus und beschritt den Weg des Sozialismus. Dadurch wurde das Lager des aggressiven Imperialismus unter Führung der USA erheblich geschwächt und das Lager des Friedens, der Demokratie und des Sozialismus unter Führung der Sowjetunion ungeheuer gestärkt.

Zweitens zerbrach durch den Sieg der Revolution das größte halbkoloniale Land der Welt die Ketten der imperialistischen Knechtschaft, die es so lange gefesselt hatten. Dazu kommt, daß dieses große halbkoloniale Land im Osten liegt, dessen Bevölkerung fast die Hälfte der ganzen Menschheit umfaßt und die seit vielen Jahren unter dem Joch der Imperialisten leidet. Dies erfüllte die Volker
der kolonialen und halbkolonialen Länder, besonders die Völker des Ostens, mit größter Begeisterung, verlieh ihnen Entschlossenheit und neue Kräfte im Kampf, stärkte ihre
Siegeszuversicht und zeigte ihnen den Weg, auf dem sie sich befreien können.

Drittens bewies der Sieg der Revolution in China nochmals un-widerleglich, daß der Marxismus-Leninismus nicht nur in kapitalistischen Ländern (das war schon durch den Sieg der sozialistischen Oktoberrevolution in Rußland bewiesen worden), sondern auch in kolonialen und
halbkolonialen Ländern anwendbar ist.

Die Theorie und die politische Linie der chinesischen Revolution, wie sie die Kommunistische Partei Chinas unter der Führung des Genossen Mao Tse-tung erarbeitet hat, resultieren aus der Verbindung des Marxismus-Leninismus mit der Praxis der Revolution in den kolonialen und halbkolonialen Ländern. Die Kommunistische Partei Chinas hat kostbare Erfahrungen gesammelt, und in diesen Erfahrungen sind folgende drei Faktoren entscheidend:

die Partei, die diszipliniert ist, die mit der Theorie von Marx, Engels, Lenin und Stalin gewappnet ist, die die Methode der Selbstkritik anwendet und mit den Massen
eng verbunden ist;
die Armee, die von dieser Partei geführt wird;
die Einheitsfront der .von dieser Partei geführten verschiedenen revolutionären Schichten und Gruppen der Gesellschaft.

Diese drei entscheidenden Faktoren sind ein glänzendes Beispiel für die Verbindung der universalen Wahrheit des Marxismus-Leninismus mit der Praxis der Revolution in einem kolonialen und halbkolonialen Lande. Dieses Beispiel und andere unwiderlegliche Tatsachen erhöhten naturgemäß die Autorität des Marxismus-Leninismus unter den Völkern der ganzen Welt und schwächen den
Einfluß der verschiedenen Spielarten der bürgerlichen Ideologie beträchtlich.

Die Gründung der Volksrepublik China übt einen gewaltigen Einfluß auf China wie auf die ganze Welt aus. "Die Geschichte wird zeigen", sagte Mao Tse-tung in seiner Ansprache bei der Eröffnung der ersten Tagung des Politischen Konsultativen Volksrates, "daß die Chinesen, die ein Viertel der Menschheit bilden, nunmehr neuen Auftrieb bekommen haben... Länger als ein Jahrhundert,
auch während der Revolution des Jahres 1911, an deren Spitze Dr. Sun Jat-sen, der gewaltige Sturmvogel der chinesischen Revolution, stand, haben unsere Vorgänger nicht nachgelassen in ihrem unerschütterlichen und selbstlosen Kampf gegen die ausländischen und die inneren Unterdrücker. Unsere Vorgänger haben uns das Vermächtnis hinterlassen, ihre erhabensten Träume zu verwirklichen. Das haben wir jetzt getan. Wir haben uns zusammengeschlossen, und im Verlauf eines Volksbefreiungskrieges und einer gewaltigen Volksrevolution haben wir die ausländischen und die inneren Unterdrücker gestürzt. Wir proklamieren die Gründung der Volksrepublik China. Damit tritt unser Volk in die Gemeinschaft der friedliebenden und
freiheitliebenden Völker der Welt ein. Es wird aufopferungsvoll und fleißig arbeiten, um sich seine eigene Zivilisation und sein Glück zu schaffen, und es wird dabei zugleich für den Frieden und die Freiheit in der ganzen Welt kämpfen. Unser Volk wird niemals mehr erniedrigt werden. Wir haben bereits frischen Mut gefaßt. Unsere Revolution hat die Sympathien und die Anerkennung der
Volksmassen in der ganzen Welt gewonnen, und wir haben Freunde in allen Teilen der Welt."

Aus: Mjau Tschu-Hwang, Kurze Geschichte der Kommunistischen Partei Chinas, Peking 1956, dt. Berlin 1960, neuaufgelegt Münster 1971, S. 270ff


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