Mao Werke


Mao Tse-tung:

DAS FAZIT DER ABWEHR DER ZWEITEN ANTIKOMMUNISTISCHEN KAMPAGNE*

 

(8. Mai 1941)

 

* Parteiinterne Direktive, geschrieben von Genossen Mao Tse-tung im Namen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas.

Wie bereits in der Direktive des Zentralkomitees vom t8. März festgestellt worden ist, gehört die jüngste antikommunistische Kampagne schon der Vergangenheit an. Ihr ist eine Fortsetzung des Widerstandskriegs gegen Japan unter neuen internationalen und innenpolitischen Verhältnissen gefolgt. Die neu hinzugetretenen Faktoren unter diesen Verhältnissen sind: Ausdehnung des imperialistischen Krieges, Aufschwung der internationalen revolutionären Bewegung, der sowjetisch-japanische Neutralitätspakt1, die Tatsache, daß die zweite antikommunistische Kampagne der Kuomintang zurückgeschlagen wurde und infolgedessen die politische Stellung der Kuomintang geschwächt, die der Kommunistischen Partei gestärkt ist, sowie darüber hinaus die Vorbereitungen, die Japan in der letzten Zeit für eine neue Großoffensive gegen China getroffen hat. Um das ganze Volk zum beharrlichen Widerstand gegen die japanische Aggression zusammenzuschließen und weiterhin die Gefahr einer Kapitulation der großen Grundherren und der Großbourgeoisie sowie die antikommunistische widrige Strömung wirksam zu unterbinden, ist es unbedingt erforderlich, die Lehren des heldenhaften und siegreichen Kampfes unserer Partei gegen die jüngste antikommunistische Kampagne zu studieren und sich anzueignen.

1. Von den zwei großen Widersprüchen Chinas ist der nationale Widerspruch zwischen China und Japan nach wie vor der grundlegende, während der interne Klassenwiderspruch nach wie vor einen untergeordneten Platz einnimmt. Die Tatsache, daß ein Feind der Nation tief in unser Territorium eingedrungen ist, bestimmt alles.

Solange der chinesisch-japanische Widerspruch seine Schärfe beibehält, kann es keinesfalls, selbst wenn die großen Grundherren und die Großbourgeoisie in ihrer Gesamtheit Verrat üben und kapitulieren, zu einer Situation wie im Jahre 1927 kommen, werden sich die Ereignisse des 12. April2 und 21. Mai3 nicht wiederholen. Die erste antikommunistische Kampagne4 wurde von manchen Genossen den Ereignissen des 21. Mai gleichgesetzt, und die jüngste antikommunistische Kampagne wurde als eine Wiederkehr der Ereignisse des 12. April und 21. Mai gewertet; doch die objektiven Tatsachen haben bewiesen, daß eine solche Einschätzung falsch war. Der Fehler dieser Genossen bestand darin, daß sie vergessen hatten, den nationalen Widerspruch als den grundlegenden anzusehen.

2. Unter diesen Umständen behält die pro-anglo-amerikanische Gruppe aus den Klassen der großen Grundherren und der Großbourgeois, welche die ganze Politik der Kuomintang-Regierung dirigieren, ihre Zwiespältigkeit bei. Sie steht einerseits zu Japan, andererseits zur Kommunistischen Partei und zu den von dieser vertretenen breiten Volksmassen im Gegensatz. Und auch ihr Widerstand gegen die japanische Aggression und ihr Antikommunismus haben einen zwiespältigen Charakter. Was den Widerstand gegen Japan betrifft, steht sie wohl im Gegensatz zu Japan, führt aber nicht aktiv den Krieg, bekämpft nicht aktiv Wang Djing-we und die anderen Landesverräter, liebäugelt ab und zu insgeheim mit den japanischen Friedensemissären. Was ihren Antikommunismus betrifft, bekämpft sie wohl die Kommunistische Partei, geht sogar so weit, die Ereignisse von Südanhui zu provozieren und den Befehl vom 17. Januar zu erlassen, wünscht aber keinen endgültigen Bruch, betreibt weiterhin eine Politik der Härte und Milde. Daß dem tatsächlich so ist, hat die jüngste antikommunistische Kampagne wiederum bestätigt. Die äußerst komplizierten politischen Verhältnisse in China verlangen von unseren Genossen angespannte Aufmerksamkeit. Da die pro-anglo-amerikanische Gruppe aus den Klassen der großen Grundherren und der Großbourgeois noch immer am Widerstand gegen Japan teilnimmt und unserer Partei gegenüber noch immer die Methode "Härte und Milde" anwendet, muß unsere Partei den Kurs "Verfahre mit den Menschen, wie sie mit anderen verfahren"5 einhalten, d. h. Schläge mit Schlägen vergelten, Freundlichkeiten mit Freundlichkeiten erwidern; das ist eben die revolutionäre Doppelpolitik. Solange die großen Grundherren und die Großbourgeois nicht ganz und gar Verrat üben, werden wir diese Politik nicht ändern.

3. In unserem Kampf gegen die antikommunistische Politik der Kuomintang benötigen wir eine ganze Serie taktischer Maßregeln; hierbei darf man unter keinen Umständen etwas auf die leichte Schulter nehmen. Die Gehässigkeit und Grausamkeit der durch Tschiang Kai-schek repräsentierten großen Grundherren und Großbourgeois gegenüber den revolutionären Kräften des Volkes wurden nicht nur durch den vergangenen zehnjährigen antikommunistischen Krieg unter Beweis gestellt, sondern wurden auch durch die zwei antikommunistischen Kampagnen während des Widerstandskriegs und besonders durch die Ereignisse von Südanhui im Verlauf der zweiten antikommunistischen Kampagne vollends bestätigt. Wenn irgendwelche revolutionären Kräfte des Volkes ihrer Vernichtung durch Tschiang Kai-schek entgehen und die Anerkennung ihrer Existenz durch ihn erzwingen wollen, dann gibt es keinen anderen Weg, als seine konterrevolutionäre Politik so zu bekämpfen, daß jeder Schlag mit einem Gegenschlag beantwortet wird. Der Bankrott der opportunistischen Linie des Genossen Hsiang Yings während der kürzlichen antikommunistischen Kampagne muß der ganzen Partei als ernste Warnung dienen. Wir müssen aber im Kampf im Recht sein, Vorteil haben und maßhalten; läßt man eins dieser drei Prinzipien außer acht, dann kommt uns das teuer zu stehen.

4. Im Kampf gegen die Ultrakonservativen der Kuomintang muß man die Großbourgeoisie mit Kompradorencharakter von der nationalen Bourgeoisie mit keinem oder relativ geringem Kompradorencharakter, die reaktionärsten großen Grundherren von den aufgeklärten Schenschi und sonstigen Grundherren unterscheiden. Das ist die theoretische Basis für die Bemühungen unserer Partei bei der Gewinnung der Kräfte der Mitte und bei der Errichtung von Machtorganen nach dem "Drei-Drittel-System"; darauf hat das Zentralkomitee seit März vorigen Jahres oftmals hingewiesen. Daß dies richtig ist, hat die jüngste antikommunistische Kampagne abermals bestätigt. Der Standpunkt, den wir vor den Ereignissen von Südanhui in unserem Telegramm vom 9. November7 eingenommen hatten, war absolut notwendig, um nach diesen Ereignissen zum politischen Gegenangriff überzugehen; andernfalls hätten wir es nicht vermocht, die Kräfte der Mitte zu gewinnen. Denn hätten diese nicht zu wiederholten Malen einen Anschauungsunterricht erhalten, dann wären sie außerstande gewesen zu begreifen, warum unsere Partei einen entschiedenen Kampf gegen die Ultras der Kuomintang führen muß, warum man nur durch Kampf zum Zusammenschluß gelangen kann, es aber zu keinem Zusammenschluß kommt, wenn man auf den Kampf verzichtet. Die führenden Elemente der örtlichen Gruppen, die über reale Kräfte verfügen, sind zwar auch große Grundherren bzw. Großbourgeois, doch muß man sie im allgemeinen zu den Kräften der Mitte gehörig betrachten und als solche behandeln, weil es zwischen ihnen und jenen großen Grundherren und Großbourgeois, welche die Zentralmacht kontrollieren, Widersprüche gibt. Während der ersten antikommunistischen Kampagne trat Yän Hsi-schan überaus energisch gegen die Kommunisten auf, während der letzten Kampagne nahm er jedoch eine neutrale Stellung ein; und die Kuangsi-Clique, die damals eine neutrale Stellung eingenommen hatte, schlug sich zwar diesmal auf die antikommunistische Seite, steht aber nach wie vor im Widerspruch zur Tschiang-Clique und darf also mit dieser nicht gleichgesetzt werden. Das gilt erst recht für andere örtliche Machthabergruppen. Viele Genossen werfen jedoch bis heute noch die verschiedenen Gruppen der Grundherren und Bourgeois in einen Topf, als ob nach den Ereignissen von Südanhui diese Klassen in ihrer Gesamtheit Verrat geübt hätten; das ist eine Simplifizierung der komplizierten politischen Verhältnisse in China. Wenn wir uns diese Auffassung zu eigen machten und alle Angehörigen der Grundherrenklasse und der Bourgeoisie den Ultrakonservativen der Kuomintang gleichsetzten, dann würden wir in eine Isolierung geraten. Man muß begreifen, daß die chinesische Gesellschaft an beiden Enden dünn und in der Mitte dick ist,8 daß die Kommunistische Partei die Probleme Chinas nicht lösen kann, wenn sie nicht die Massen der Zwischenklassen gewinnt und ihnen je nach ihren Verhältnissen einen entsprechenden Platz einräumt und sie ihre Rolle spielen läßt.

5. Da manche Genossen in bezug auf die Feststellung, daß der chinesisch-japanische Widerspruch der grundlegende Widerspruch ist, Schwankungen zeigen und deshalb die Beziehungen zwischen den Klassen im Land falsch einschätzen, unterliegen sie auch zuweilen Schwankungen in bezug auf die Politik der Partei. Diese Genossen scheinen, weil sie die Ereignisse von Südanhui als eine Neuauflage jener vom 12. April und 21. Mai einschätzen, das Gefühl zu haben, daß die prinzipielle Weisung des Zentralkomitees vom 25. Dezember vorigen Jahres nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umfang anwendbar wäre. Sie glauben, daß man jetzt nicht mehr eine politische Macht brauche, die alle für den Widerstandskrieg gegen Japan und für die Demokratie eintretenden Kräfte einschließt, sondern nur die sogenannte Macht der Arbeiter, Bauern und städtischen Kleinbürger, nicht mehr die für die Zeit des Widerstandskriegs geltende Politik der Einheitsfront, sondern eine Politik der Agrarrevolution, wie sie während des zehnjährigen Bürgerkriegs durchgeführt wurde. Die richtige Politik der Partei hat in den Köpfen dieser Genossen - zumindest vorläufig - eine verschwommene Gestalt angenommen.

6. Diese Genossen haben, als sie das Zentralkomitee unserer Partei anwies, sich auf einen möglichen Bruch seitens der Kuomintang, auf die Möglichkeit des Schlimmsten in bezug auf die Entwicklung der Lage gefaßt zu machen, die anderen Möglichkeiten aus den Augen verloren. Sie begreifen nicht, daß es absolut notwendig ist, sich auf die Möglichkeit des Schlimmsten vorzubereiten, daß dies aber keineswegs bedeutet, die günstigen Möglichkeiten von der Hand zu weisen, sondern umgekehrt bedeutet, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, günstige Möglichkeiten zu erstreben und sie zu realisieren. Diesmal hat unsere restlose Vorbereitung auf einen Bruch seitens der Kuomintang bewirkt, daß diese es nicht wagte, leichtfertig den Bruch zu vollziehen.

7. Eine noch größere Anzahl von Genossen begreift nicht die Übereinstimmung von nationalem Kampf und Klassenkampf, begreift weder die Einheitsfrontpolitik noch die Klassenpolitik, begreift daher nicht, daß die Erziehung im Geiste der Einheitsfront mit der Erziehung im Klassengeist eine Einheit bildet. Diese Genossen sind der Meinung, daß nach den Ereignissen von Südanhui besonderer Nachdruck auf eine von der Einheitsfronterziehung abgesonderte Klassenerziehung gelegt werden müsse. Sie haben bis heute noch nicht verstanden, daß unsere Partei im Laufe der ganzen Periode des Widerstandskriegs gegenüber allen noch am Widerstand gegen Japan teilnehmenden Personen aus den oberen und mittleren Schichten im Land - ohne Rücksicht darauf, ob sie zu den großen Grundherren, zur Großbourgeoisie oder zu den Zwischenklassen gehören - eine in sich geschlossene Politik der nationalen Einheitsfront durchführt, die einen zweiseitigen (doppelten) Charakter trägt, nämlich zugleich Bündnis und Kampf in sich einschließt. Diese Doppelpolitik gilt sogar den Marionettentruppen, Landesverrätern und projapanischen Elementen gegenüber, mit Ausnahme jener unter ihnen, die sich absolut nicht bessern wollen und denen gegenüber wir die Politik betreiben müssen, sie entschlossen niederzuschlagen. Auch die Erziehungsarbeit, die unsere Partei in den eigenen Reihen und im Volk leistet, erfaßt ihrem Charakter nach ebenfalls diese beiden Seiten, d. h., die Partei lehrt das Proletariat, die Bauernschaft und das übrige Kleinbürgertum, wie man sich mit den einzelnen Schichten der Bourgeoisie und der Grundherrenklasse in verschiedenen Formen zum Widerstand gegen die japanische Aggression verbünden soll und wie man andererseits gegen die bei diesen Schichten in verschiedenem Grad vorhandene Kompromißbereitschaft, Labilität und Kommunistenfeindlichkeit in verschiedenem Maße Kämpfe führen muß. Die Einheitsfrontpolitik ist eben eine Klassenpolitik. Beides ist voneinander untrennbar. Wenn man sich darüber nicht im klaren ist, dann bleiben einem sehr viele Probleme unklar.

8. Es gibt auch manche Genossen, die nicht begreifen, daß der gesellschaftliche Charakter des Grenzgebiets Schensi-Kansu-Ningsia und der antijapanischen Stützpunktgebiete in Nord- und Zentralchina bereits neudemokratisch ist. Bei der Beurteilung, ob ein Gebiet seinem gesellschaftlichen Charakter nach neudemokratisch ist, muß vor allen Dingen als Kriterium dienen, ob dort die Vertreter der breiten Volksmassen an der politischen Macht beteiligt sind und ob diese Macht unter der Führung der Kommunistischen Partei steht. Deshalb ist eine von der Kommunistischen Partei geführte politische Macht der Einheitsfront das Hauptmerkmal der neudemokratischen Gesellschaft. Die Meinung mancher Genossen, man könnte die Neue Demokratie nur dann als verwirklicht betrachten, wenn eine Agrarrevolution wie in der Periode des zehnjährigen Bürgerkriegs durchgeführt wird, ist unrichtig. Gegenwärtig ist die Politik in den Stützpunktgebieten eine Politik der Einheitsfront aller jener, die für den Widerstand gegen Japan und für die Demokratie eintreten; ihre Wirtschaft ist eine Wirtschaft, aus der die halbkolonialen und halbfeudalen Elemente im wesentlichen beseitigt worden sind; und ihre Kultur ist eine antiimperialistische und antifeudale Kultur der breiten Volksmassen. Deshalb sind - sei es in politischer, sei es in wirtschaftlicher, sei es in kultureller Hinsicht - sowohl die antijapanischen Stützpunktgebiete, wo lediglich eine Herabsetzung der Pacht- und Darlehenszinsen vorgenommen wurde, als auch das Grenzgebiet Schensi-Kansu-Ningsia, wo eine gründliche Agrarrevolution durchgeführt worden ist, ihrem gesellschaftlichen Charakter nach gleichermaßen neudemokratisch. Wenn das Beispiel der Stützpunktgebiete im ganzen Land Schule macht, dann wird ganz China zu einer neudemokratischen Republik werden.

ANMERKUNGEN

1) Der am 13. April 1941 zwischen der Sowjetunion und Japan abgeschlossene Neutralitätspakt sicherte den Frieden an den Ostgrenzen der Sowjetunion und zerschlug die auf einen gemeinsamen Angriff Deutschlands, Italiens und Japans gegen die Sowjetunion gerichtete Verschwörung. Er bedeutete einen großen Sieg der friedlichen Außenpolitik der Sowjetunion.

2) Die Ereignisse des 12. April waren der von Tschiang Kai-schek am 12. April 1927 in Schanghai inszenierte konterrevolutionäre Staatsstreich, bei dem eine große Anzahl von Kommunisten sowie revolutionären Arbeitern, Bauern und Intellektuellen niedergemetzelt wurden. Vgl. "Untersuchungsbericht über die Bauernbewegung in Hunan", Anmerkung 5, Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I, S. 60.

3) Vgl. "Der Kampf im Djinggang-Gebirge", Anmerkung 16, Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. I. S. 117.

4) Diese Kampagne wurde von Tschiang Kai-schek im Winter 1939 und im Frühjahr 1940 unternommen. Vgl. "Alle antijapanischen Kräfte zusammenschließen, gegen die antikommunistischen Ultrakonservativen kämpfen", Anmerkung to, vorliegender

Band. S. 464.

5) Worte aus einem Kommentar des Philosophen Dschu Hsi (1130-1200) aus der Zeit der Sung-Dynastie zum 13. Kapitel des Buches Dschungyung (Der goldene Mittelweg).

6) Siehe "Die antijapanischen Kräfte kühn entfalten und die Angriffe der antikommunistischen Ultrakonservativen abwehren", Anmerkung zur Überschrift, vorliegender Band, S. 509 f.

7) Das Telegramm vom 6. November 1940 wurde vom Oberkommandierenden der 18. Armee Tschu Teh und seinem Stellvertreter Peng Dö-huai sowie von dem Befehlshaber bzw. stellvertretenden Befehlshaber der Neuen Vierten Armee, Yä Ting und Hsiang Ying, als Antwort auf das Telegramm Ho Ying-tjins und Bai Tschunghsis vom 19. Oktober 1940 abgesandt. Darin wird die Verschwörung der KuomintangReaktionäre. Angriffe auf die Kommunistische Partei zu unternehmen und vor den Japanern zu kapitulieren, aufgedeckt, und der absurde Befehl, die südlich des Gelben Flusses befindlichen Einheiten der Neuen Vierten Armee und der Achten Route-Armee sollten ihren Standort nach Norden, jenseits des Flusses, verlegen, wird zurückgewiesen. Mit Rücksicht auf das allgemeine Interesse für den Zusammenschluß zum Widerstandskrieg gegen Japan erklärten sich jedoch die Unterzeichner des Telegramms im Geiste der Versöhnung und Kompromißbereitschaft damit einverstanden, die südlich vom Yangtse befindlichen Truppenteile der Neuen Vierten Armee auf das Nordufer des Yangtse zu verlegen, wobei sie forderten, daß eine Anzahl der wichtigsten schwebenden Streitfragen zwischen der Kuomintang und der Kommunistischen Partei gelöst werden. Das Telegramm fand die Sympathien der Kräfte der Mitte und führte zur Isolierung Tschiang Kai-scheks.

8) Diese Beschreibung der chinesischen Gesellschaft durch Genossen Mao Tse-tung besagt: Sowohl das in der Revolution führende chinesische Industrieproletariat als such die reaktionären Klassen der großen Grundherren und der Großbourgeois Chinas bilden im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung eine Minderheit. Siehe "Rede vor der Volksversammlung des Grenzgebiets Schensi-Kansu-Ningsia", Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. III.