Mao AW Band II

Mao Werke


Mao Tse-tung:

GESPRÄCH MIT KORRESPONDENTEN DER ZENTRALEN NACHRICHTENAGENTUR SOWIE DER ZEITUNGEN SAODANG BAO UND HSINMIN BAO 1

  (16. September 1939)


Diese Version aus: Mao Tse-tung, Ausgewählte Werke Band II, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1968, S.311-317


Frage: Gestatten Sie, Ihnen einige Fragen zu stellen. Wir haben heute in der Zeitung Hsindschunghua Bao das von Ihnen gewährte Interview vom 1. September gelesen. Zu einigen Fragen haben Sie sich bereits geäußert, aber zu einigen anderen möchten wir von Ihnen zusätzliche Erläuterungen erhalten. Unsere Fragen teilen sich in drei Gruppen und sind schriftlich dargelegt. Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie Ihre Ansichten darüber im einzelnen äußerten.

Mao Tse-tung: Ich werde die Fragen in der Reihenfolge beantworten, wie sie auf der Liste stehen.

Sie fragen, ob der Widerstandskrieg bereits das Stadium des Kräftegleichgewichts erreicht habe. Ja, ich glaube, daß das Stadium des Gleichgewichts der Kräfte infolge bestimmter Bedingungen bereits eingetreten ist, nämlich infolge der Bedingungen, daß wir eine neue internationale Lage haben, daß Japan vor noch größeren Schwierigkeiten steht und China sich kategorisch weigert, einen Kompromiß einzugehen. Wenn ich das sage, bestreite ich keineswegs, daß der Feind noch relativ große operative Angriffe unternehmen kann; beispielsweise ist ein Angriff auf Behai, Tschangscha und sogar auf Sian möglich. Wenn wir sagen, daß die großangelegte strategische Offensive des Feindes und unser strategischer Rückzug infolge bestimmter Bedingungen bereits im wesentlichen eingestellt worden sind, so bedeutet das keineswegs, daß jede Möglichkeit eines Angriffs und eines Rückzugs völlig ausgeschlossen ist. Hinsichtlich des konkreten Inhalts des neuen Stadiums ist zu sagen, daß es dabei um die Vorbereitung der Gegenoffensive geht. In diesem Begriff ist alles enthalten. Er besagt, daß China in dem Stadium des Gleichgewichts alle Kräfte für die kommende Gegenoffensive vorbereiten muß. Die Vorbereitung der Gegenoffensive bedeutet nicht, daß man gleich zur Gegenoffensive schreiten werde: ohne ausreichende Voraussetzungen kann man die Gegenoffensive nicht beginnen. Außerdem sprechen wir hier von der strategischen Gegenoffensive und nicht von operativen Gegenangriffen. Solche operativen Gegenangriffe, wie beispielsweise jene, mit deren Hilfe wir die militärische "Säuberungsaktion" des Feindes in Südostschansi vereitelt haben, sind nicht nur möglich, sondern auch durchaus unerläßlich. Aber die Periode der großangelegten strategischen Gegenoffensive ist im Augenblick noch nicht angebrochen; wir durchleben eine Periode, in der eine solche Gegenoffensive großen Maßstabs aktiv vorbereitet wird. Während dieser Periode wird man an der Front noch eventuelle operative Angriffe des Feindes zurückschlagen müssen.

Will man von den Aufgaben des neuen Stadiums im einzelnen sprechen, dann wäre zu sagen, daß man im Rücken des Feindes unbedingt am Partisanenkrieg festhalten, die "Säuberungsaktionen" des Feindes zerschlagen und seine wirtschaftliche Aggression lahmlegen muß; an der Front muß man die militärische Verteidigung festigen und mögliche operative Angriffe des Feindes abwehren, während es in dem Großen Hinterland2 die Hauptsache ist, energisch die politischen Reformen durchzuführen. Das alles macht den konkreten Inhalt der Vorbereitung zur Gegenoffensive aus.

Die politischen Reformen im Land sind von ungemein großer Bedeutung, weil der Feind gegenwärtig hauptsächlich die politische Offensive führt und wir den politischen Widerstand besonders verstärken müssen. Das bedeutet, daß die Frage einer demokratischen Ordnung rascher gelöst werden muß: nur dann werden wir die eigene politische Widerstandskraft steigern und militärische Kräfte vorbereiten können. Im Widerstandskrieg muß sich China hauptsächlich auf seine eigenen Kräfte stützen. Wenn wir auch schon in der Vergangenheit davon gesprochen haben, daß wir aus eigener Kraft das Leben erneuern müssen, so erlangt dieses Prinzip in der neuen internationalen Lage eine noch größere Bedeutung. Der Hauptinhalt des Prinzips "aus eigener Kraft" besteht in einer demokratischen Ordnung.

Frage: Sie haben soeben gesagt, daß zur Erringung des Sieges im Widerstandskrieg aus eigener Kraft eine demokratische Ordnung notwendig ist; mit welchen Methoden kann man unter den gegenwärtigen Umständen ein derartiges System verwirklichen?

Antwort: Eine Gliederung in die Perioden eines Militärregimes, einer politischen Vormundschaft und einer konstitutionellen Regierungsform3 war seinerzeit von Dr. Sun Yat-sen vorgesehen. Aber in seiner "Deklaration vor der Abreise nach dem Norden"4, die kurz vor seinem Tode veröffentlicht wurde, erwähnt Dr. Sun Yat-sen diese drei Perioden schon nicht mehr, sondern spricht von der Notwendigkeit, in China unverzüglich eine Nationalversammlung einzuberufen. Daraus sieht man, daß Dr. Sun Yat-sen selbst schon längst seine Auffassungen den Umständen entsprechend geändert hatte. Gegenwärtig, in der heiklen Lage, die sich im Verlauf des Widerstandskriegs herausgebildet hat, müssen wir schneller eine Nationalversammlung einberufen und eine demokratische Ordnung verwirklichen, um die Katastrophe - die Unterjochung Chinas - zu vermeiden und den Feind aus unserem Land zu verjagen. In dieser Frage kann man die verschiedenartigsten Meinungen hören. Einige sagen, das einfache Volk sei ungebildet, und darum könne man keine demokratische Ordnung betreiben. Das ist falsch. Im Verlauf des Widerstandskriegs hat das einfache Volk sehr rasch Fortschritte gemacht. Und wenn eine entsprechende Anleitung und entsprechende Richtlinien vorliegen, wird man bestimmt eine demokratische Ordnung verwirklichen können. In Nordchina beispielsweise ist eine demokratische Ordnung bereits Wirklichkeit geworden. Dort sind die Vorsteher der Distrikte, die Vorsteher der Gemeinden, die Vorsteher der "Hundert-Hof-Gemeinschaften°` und der "Zehn-Hof-Gemeinschaften" meistens vom Volk gewählt. Hier und da sind auch die Vorsteher der Kreise vom Volk gewählt. Auf den Posten der Kreisvorsteher sind viele fortschrittliche Persönlichkeiten sowie hoffnungsvolle junge Menschen gewählt worden. Solche Fragen sollte man zur allgemeinen Diskussion stellen.

In der zweiten Gruppe der von Ihnen gestellten Fragen gibt es die Frage nach der "Einschränkung fremder Parteien", das heißt die Frage nach den Reibungen, zu denen es an verschiedenen Stellen kommt. Es ist durchaus richtig, daß Sie sich für diese Frage interessieren. Obwohl sich hinsichtlich dieser Frage die Lage in der letzten Zeit etwas gebessert hat, sind keine grundlegenden Änderungen eingetreten.

Frage: Hat die Kommunistische Partei ihre Haltung in dieser Frage der Zentralregierung mitgeteilt?

Antwort: Wir haben Protest eingelegt. Frage: In welcher Form?

Antwort: Bereits im Juli schrieb der Vertreter unserer Partei, Genosse Tschou En-lai, einen Brief an Generalissimus Tschiang Kai-schek. Am 1. August richteten alle Kreise der Bevölkerung Yenans ihrerseits ein Telegramm an Generalissimus Tschiang Kai-schek und an die Nationalregierung und forderten die Annullierung der Anweisung über "Maßnahmen zur Einschränkung der Tätigkeit fremder Parteien", die geheim verbreitet wurde und in verschiedenen Gegenden zur Quelle von Reibungen geworden ist.

Frage: Hat die Zentralregierung darauf geantwortet?

Antwort: Nein, sie hat keine Antwort gegeben. Wie es heißt, gibt es auch in der Kuomintang Menschen, die diese Anweisung nicht billigen. Wie Sie wissen, werden Armeen, die gemeinsam den Widerstandskrieg gegen Japan führen, als befreundete und nicht als "fremde Armeen" bezeichnet. Folglich sind Parteien, die gemeinsam den Widerstandskrieg führen, ebenfalls befreundete und nicht "fremde Parteien". Am Widerstandskrieg nehmen viele Parteien und Gruppen teil; ihre Kräfte sind verschieden, aber sie alle führen diesen Widerstandskrieg gemeinsam, sie müssen sich selbstverständlich zusammenschließen und dürfen keineswegs einander "Einschränkungen auferlegen". Was ist eine fremde Partei? Die Partei der Landesverräter, angeführt vom japanischen Lakaien Wang Djing-we, ist eine fremde Partei, weil sie politisch mit den Parteien und Gruppen, die für den Widerstand gegen Japan sind, nichts gemein hat. Eine derartige Partei muß man Einschränkungen unterwerfen. Die Kuomintang und die Kommunistische Partei haben politisch einen gemeinsamen Punkt - den Widerstand gegen Japan. Deshalb geht es heute darum, wie man alle Kräfte konzentriert, um die japanischen Eindringlinge und Wang Djing-we zu bekämpfen und ihre Tätigkeit einzudämmen, nicht aber darum, die Kommunistische Partei zu bekämpfen und deren Tätigkeit einzudämmen. Das ist die einzig richtige Formulierung für Losungen. Wang Djing-we hat jetzt drei Losungen: Kampf gegen Tschiang Kai-schek, Kampf gegen die Kommunistische Partei, Freundschaft mit Japan. Wang Djing-we ist der gemeinsame Feind der Kuomintang, der Kommunistischen Partei und des gesamten Volkes. Die Kommunistische Partei aber ist kein Feind der Kuomintang, und die Kuomintang ist auch kein Feind der Kommunistischen Partei. Sie dürfen nicht gegeneinander kämpfen und sich gegenseitig "Einschränkungen auferlegen", sondern müssen sich zusammenschließen und einander helfen. Unsere Losungen haben sich von den Losungen Wang Djing-wes zu unterscheiden, müssen ihnen entgegengesetzt sein und dürfen unter keinen Umständen mit ihnen in einen Topf geworfen werden. Wenn Wang Djingwe Tschiang Kai-schek bekämpfen will, dann müssen wir Tschiang Kai-schek unterstützen; wenn er die Kommunistische Partei bekämpfen will, dann muß man ein Bündnis mit der Kommunistischen Partei eingehen; wenn er Freundschaft mit Japan schließen will, dann müssen wir gegen Japan Widerstand leisten. Alles, was der Feind bekämpft, müssen wir unterstützen; alles, was der Feind unterstützt, müssen wir bekämpfen. Gegenwärtig zitiert man in Artikeln häufig den Ausspruch: "Betrübe nicht deine Freunde und erfreue nicht deine Feinde." Diese Worte stammen von Dschu Fu, einem General, der zur Zeit der Östlichen Han-Dynastie unter Liu Hsiu diente. Er schrieb an Peng Tschung, den Präfekten des Gebiets Yüyang: "Bei allem, was Du tust, denke daran, daß Du Deine Freunde nicht betrübst und Deine Feinde nicht erfreust." In diesen Worten Dschu Fus kommt ein klares politisches Prinzip zum Ausdruck, das wir unter keinen Umständen vergessen sollten.

In Ihrer Liste gibt es noch eine Frage nach der Einstellung der Kommunistischen Partei zu den sogenannten Reibungen. Ich kann Ihnen mit aller Offenheit sagen, daß wir überhaupt gegen jegliche Reibungen zwischen den antijapanischen Parteien und Gruppen sind, Reibungen, durch die sie sich gegenseitig schwächen. Sollte jedoch irgend jemand uns gegenüber Willkürmaßnahmen ergreifen, uns allzusehr bedrängen oder uns unterdrücken, dann wird die Kommunistische Partei ernsthaft darauf reagieren müssen. Unsere Einstellung ist folgende: Wir greifen nicht an, wenn wir nicht angegriffen werden; wer uns angreift, hat aber unbedingt mit unserem Gegenangriff zu rechnen. Dabei halten wir uns strikt an das Prinzip des Selbstschutzes; und es ist keinem Kommunisten gestattet, über den Rahmen dieses Prinzips hinauszugehen.

Frage: Wie verhält es sich mit den Reibungen in Nordchina? Antwort: Dort sind Dschang Yin-wu und Tjin Tji-jung Spezialisten im Provozieren von Reibungen. Dschang Yin-wu in Hopeh und Tjin Tji-jung in Schantung begehen skrupellos alle möglichen Schandtaten; ihr Verhalten unterscheidet sich fast nicht von dem der Landesverräter. Sie kämpfen selten gegen den Feind, aber oft gegen die Achte Route-Armee. Es gibt dafür zahlreiche unwiderlegbare Beweise, wie z. B. Dschang Yin-wus Befehl an seine Truppenteile zum Angriff auf die Achte Route-Armee, die wir Generalissimus Tschiang Kai-schek zugeleitet haben.

Frage: Gibt es Reibungen betreffend die Neue Vierte Armee? Antwort: Ja, ebenfalls. Das blutige Gemetzel in Pingdjiang war ein schwerwiegendes Ereignis, das das ganze Land erschütterte.

Frage: Manche sagen: Die Einheitsfront ist wichtig; aber um der Einheit willen muß die Regierung des Grenzgebiets aufgelöst werden. Was meinen Sie dazu?

Antwort: Überall wird allerlei Unsinn zusammengeredet. Das Gerede über die Auflösung des Grenzgebiets ist eins der Beispiele dafür. Das Grenzgebiet Schensi-Kansu-Ningsia ist ein demokratisches antijapanisches Stützpunktgebiet; es ist das politisch am weitesten fortgeschrittene Gebiet im Land. Aus welchem Grund sollte man es auflösen? Mehr noch, das Grenzgebiet ist von Generalissimus Tschiang Kai-schek längst anerkannt, wobei der offizielle Beschluß darüber vom Exekutivrat der Nationalregierung noch im Winter 1937 gefaßt wurde. China braucht tatsächlich die Einheit, aber es muß eine Einheit auf der Grundlage des Widerstandskriegs, eine Einheit auf der Grundlage des Zusammenschlusses, eine Einheit auf der Grundlage des Fortschritts sein. Wenn man die Einheit zu verwirklichen sucht, indem man in entgegengesetzter Richtung handelt, dann wird China unterjocht werden.

Frage: Besteht die Möglichkeit eines Bruchs zwischen der Kuomintang und der Kommunistischen Partei wegen der verschiedenen Auffassungen von der Einheit?

Antwort: Spricht man nur von den Möglichkeiten, dann müssen wir sowohl die Möglichkeit des Zusammenschlusses als auch die der Spaltung ins Auge fassen. Das wird von der Haltung der Kuomintang und der Kommunistischen Partei und insbesondere von der Haltung des gesamten chinesischen Volkes abhängen. Wir Kommunisten haben unseren Kurs auf die Zusammenarbeit schon längst verkündet; wir wünschen nicht nur eine langdauernde Zusammenarbeit, sondern machen auch alle Anstrengungen, eine solche Zusammenarbeit herbeizuführen. Man sagt, Generalissimus Tschiang Kai-schek habe auf dem S. Plenum des Zentralexekutivkomitees der Kuomintang seinerseits erklärt, man könne die Fragen der Innenpolitik nicht mit militärischer Gewalt lösen. Angesichts eines mächtigen Feindes müssen beide Parteien, sowohl die Kuomintang als auch die Kommunistische Partei, unter Beachtung der Erfahrungen der Vergangenheit unbedingt eine langdauernde Zusammenarbeit anstreben und die Spaltung vermeiden. Um aber die Möglichkeit der Spaltung endgültig auszuschalten, müssen politische Garantien für eine langdauernde Zusammenarbeit geschaffen werden, und das bedeutet, daß man am Widerstandskrieg gegen Japan festhalten und eine demokratische Ordnung verwirklichen muß. Wenn wir so handeln, werden wir den Zusammenschluß aufrechterhalten und die Spaltung vermeiden können. Hierzu bedarf es der gemeinsamen Anstrengungen beider Parteien und des ganzen Volkes, und diese Anstrengungen müssen unbedingt gemacht werden. "Am Widerstandskrieg festhalten, gegen die Kapitulation kämpfen!", "Am Zusammenschluß festhalten, gegen die Spaltung kämpfen!", "Am Fortschritt festhalten, gegen den Rückschritt kämpfen!" - das sind die drei bedeutsamen politischen Losungen, die unsere Partei in ihrer Deklaration vom 7. Juli dieses Jahres aufgestellt hat. Wir sind der Meinung, daß China nur auf diesem Weg die Unterjochung vermeiden und den Feind verjagen kann. Einen anderen Weg gibt es nicht.

ANMERKUNGEN

1) Die Zentrale Nachrichtenagentur war die Nachrichtenagentur der Kuomintang; die Zeitung Saodang Bao war das Organ des Militärapparats der Kuomintang-Regierung; Hsinmin Bao war eine der Zeitungen, welche die Interessen der nationalen Bourgeoisie zum Ausdruck brachten.

2) Es handelt sich um die Gebiete unter der Herrschaft der Kuomintang. Während des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression pflegte man die ausgedehnten Gebiete Südwest- und Nordwestchinas, die von den japanischen Eindringlingen nicht erobert waren und unter der Herrschaft der Kuomintang standen, als das "Große Hinterland" zu bezeichnen zum Unterschied des "Kleinen Hinterlands", wie man die antijapanischen Stützpunktgebiete unter Führung der Kommunistischen Partei hinter dem Rücken des Feindes nannte.

3) In seinem Werk Das Programm des Staatsaufbaus teilte Sun Yat-sen den Prozeß des "Staatsaufbaus" in drei Perioden ein: die erste - die "Periode eines Militärregimes", die zweite - die "Periode einer politischen Vormundschaft" und die dritte - die "Periode einer konstitutionellen Regierungsform". Die Kuomintang-Reaktionäre mit Tschiang Kai-schek an der Spitze bedienten sich lange Zeit dieser Formulierungen Sun Yat-sens - das "Militärregime" und die "politische Vormundschaft" - als Vorwand, um ihre konterrevolutionäre Diktatur durchzuführen und das Volk jeglicher Freiheiten zu berauben.

4) Im Winter 1924, während des zweiten Krieges zwischen der Dschili-Clique und der Fengtiän-Clique, verließ Feng Yü-hsiang, der seinerzeit der Dschili-Clique angehörte, die Front und ließ die Truppen auf Peking marschieren, was zum Sturz des Militärmachthabers Wu Pe-fu führte, der ebenfalls zur Dschili-Clique gehörte. Feng Yü-hsiang lud Sun Yat-sen telegraphisch nach Peking ein. Sun Yat-sen nahm diese Einladung an und reiste am 18. November nach dem Norden ab. Zwei Tage vor der Abreise aus Kanton veröffentlichte er die "Deklaration vor der Abreise nach dem Norden", in der er erneut seine These vom Kampf gegen den Imperialismus und die Militärmachthaber darlegte und zur Einberufung einer Nationalversammlung zur Lösung der vor unserem Land stehenden Probleme aufrief. Diese Deklaration fand die Billigung des gesamten Volkes.

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