Mao


Mao Tse-Tung: 

WARUM KANN DIE CHINESISCHE
ROTE MACHT BESTEHEN?

 



V. ÖKONOMISCHE FRAGEN

Infolge der völligen Einkreisung durch die weißen Kräfte ist der Mangel an täglichen Bedarfsartikeln und Bargeld in der Armee und bei der Bevölkerung zu einem äußerst ernsten Problem geworden. Seit einem Jahr herrscht im Grenzgebiet, wo die selbständige Macht errichtet worden ist, infolge der hermetischen feindlichen Blockade ständig ein akuter Mangel an lebensnotwendigen Dingen wie Salz, Baumwollgeweben, Medikamenten; die Preise sind äußerst hoch, das Leben der Masse der Arbeiter, Bauern und Kleinbürger [11] ebenso wie der Soldaten der Roten Armee ist dadurch unsicher geworden, manchmal bis zum äußersten Grad. Die Rote Armee muß kämpfen und sich gleichzeitig Unterhaltsmittel beschaffen. Die Mittel reichen nicht einmal dazu, den Soldaten täglich fünf Fen für Zukost zum Reis auszuzahlen; die Ernährung ist unzureichend, es gibt viele Kranke; die verwundeten Soldaten in den Lazaretten haben besonders zu leiden. Diese Schwierigkeiten sind natürlich unvermeidlich, solange wir nicht die Macht im ganzen Land erobert haben; aber es ist dringend notwendig, ihnen einigermaßen zu Leibe zu gehen und die
|075| Lebensbedingungen ein wenig zu verbessern, insbesondere die Rote Armee etwas reichlicher zu versorgen. Findet die Parteiorganisation des Grenzgebiets keine passende Lösung für die ökonomischen Probleme und bleiben die feindlichen Kräfte relativ lange Zeit stabilisiert, dann werden sich für die selbständige Macht sehr große Schwierigkeiten ergeben. Auf eine entsprechende Lösung dieser Wirtschaftsfragen soll die Aufmerksamkeit jedes Parteimitglieds gerichtet sein.


Mao