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KOSOVO Antikriegsseite


Übersetzung aus dem Englischen:

Anti-imperialistische Liga
68 Rue de la Caserne
1000 Brussels
Tel: 32 (0)25 13 53 86
Fax: 32 (0)25 13 98 31
E-mail: wpb@wpb.be
http://www.ptb.be/paix

Presseerklärung

Friedensprotest trotz Belagerungszustand in Brüssel
Krieg nach außen = Faschismus nach innen

Am Samstag den 3. April 1999 widerstanden mehrere hundert Demonstranten hunderten von Gendarmen und Polizisten, einem Hubschrauber, Wasserwerfern, Reizgas und Tränengas, die von dem Innenminister Van den Bossche (SP- Flämische Sozialistische Partei) und dem Brüsseler Bürgermeister De Donnea ( PRL - franzöischsprachige Liberale Partei) aufgeboten worden waren. Die Demonstranten waren aufgrund des Aufrufs der Anti-imperialistischen Liga zum Protest gegen den NATO-Krieg in Jugoslawien und den fünfzigsten Jahrestag der NATO erschienen. Nach einer Pressekonferenz hakte sich eine Anzahl bekannter Persönlichkeiten unter und ging zur Demonstration auf die Straße. In der Kirche Heilige Familie, nahe dem Ausgangspunkt, versammelten sich 80 Demonstranten, um Frieden zu fordern. Etwa 200 taten dasselbe in der Flämischen Universität von Brüssel.

Die Polizei wandte in brutaler Weise das Demonstrationsverbot an, das von den Bürgermeistern von Brüssel und Woluwe Saint-Lambert erlassen worden war. Der Brüsseler Bürgermeister betrachtet die Entscheidung des Staatsrates gegen das Demonstrationsverbot als bloßen Fetzen Papier. Der elementarste demokratische Reflex hätte ihn zur Erlaubnis der Demonstration gezwungen.

Versammlungsverbot

Mehrere bekannte Persönlichkeiten wurden in brutaler Weise festgenommen. Unter ihnen befanden sich die flämischen Fernsehschauspieler Dirk Tuypens und Kris Cuypens, der Philosoph Marc Vandepitte, Michel Collon, Buchautor und Journalist der Wochenzeitschrift Solidaire der PTB (Arbeiterpartei Belgiens), Pol de Vos, Vorsitzender der Anti-imperialistischen Liga, und der Journalist J. P. Bogaert von De Morgen. Obwohl er schon auf dem Boden lag, wurde Michel Collon mit dem Knüppel auf den Kopf und zwischen die Beine geschlagen. Im Polizeiwagen wurde er erneut geschlagen, insgesamt 21 Mal, "außerhalb der Sichtweite der Kameras", wie die Polizisten zu ihm sagten. Er wurde ins lokale Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte Gehirnerschütterung und mehrere gebrochene Rippen diagnostizierten. Dem Journalisten von De Morgen wurde die Kamera von den Gendarmen zerstört, die auch Journalisten zur Aushändigung der Filme zwangen. Mehr als hundert Demonstranten und Passanten, die die Roodebeek U-Bahn-Station verließen, wurden brutal weggeschleift, viele von ihnen von Zivilbeamten, die sich in den umliegenden Cafes versteckt gehalten hatten und Reizgas anwandten. Mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Bus aus Lüttich wurde von Gendarmen eingekreist, die die Türen aufbrachen und alle Insassen verhafteten.

Während die NATO behauptet, sie verteidige die "Demokratie" durch ihr Bombardement des sog. Diktators Milosevic, wird jeder, der seine Stimme gegen den Krieg erhebt, mit einem regelrechten Belagerungszustand konfrontiert. Es gibt mehr Demokratie in Belgrad als heute in Brüssel. NATO heißt nicht nur Tod und Zerstörung im Ausland, sondern auch Polizeigewalt und das Ende der demokratischen Rechte im Inland.

Die Anti-imperialistische Liga fordert die sofortige Freilassung aller Verhafteten und die Aufhebung des Belagerungszustands, der vom Staatsrat für illegal erklärt worden ist. Wir haben das Recht, uns diesem verbrecherischen Krieg zu widersetzen und die Auflösung des Aggressionspakts NATO zu verlangen. Die Anti-imperialistische Liga wird damit fortfahren, unverzüglich Anti-Kriegskomitees in ganz Belgien zu bilden.

Dr. Pol de Vos Vorsitzender der Anti-imperialistischen Liga Therese Michels Anti-Kriegskomitees

 

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