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KOSOVO Antikriegsseite


OFFENER BRIEF DES BUNDES FUER SOZIALE VERTEIDIGUNG
Geschrieben von Bund für Soziale Verteidigung - Peter Betz am 21. Mai 1999 at 18:22:25:

Bund für Soziale Verteidigung, Ringstr. 9a, 32427 Minden,
Tel. 0571/29456, Fax 0571/23019 www.dfg-vk.de/bsv

Liebe Leute,
vielleicht habt Ihr Lust, unseren offenen Brief weiterzugeben?
Lest ihn mal.

Ciao
Peter Betz


BUND FUER SOZIALE VERTEIDIGUNG, RINGSTR. 9A, 32427 MINDEN, TEL 0571/29456

OFFENER BRIEF DES BUNDES FUER SOZIALE VERTEIDIGUNG AN DIE
MITGLIEDER DER GRUENEN MIT EINER POLITISCHEN HEIMAT IN DER FRIEDENSBEWEGUNG

Der Bund fuer Soziale Verteidigung hat sich seit seiner Gruendung im Jahr 1989 den Gruenen programmatisch sehr verbunden gefuehlt. Strebten doch die Gruenen als einzige Partei an, zumindest langfristig Militaer und Ruestung zu ueberwinden. (Buendnis 90-Die Gruenen sind Traegerorganisation des Bund fuer Soziale Verteidigung). Soweit uns bekannt ist, sind auch eine Reihe von Mitglieder des BSV bei den Gruenen aktiv.

Seit 1994 ist der Bund fuer Soziale Verteidigung durch seine Mittraegerschaft beim Balkan Peace Team aktiv in Kroatien und in Serbien/ Kosovo, um mit Freiwilligenteams auf der Basisebene einen Beitrag zur nicht-gewaltsamen Konfliktaustragung zu leisten. So begrenzt die Einwirkungsmoeglichkeiten und die Reichweite dieser Arbeit notwendigerweise sein musste, sie entsprach den Moeglichkeiten, die eine kleine und kraeftemaessig begrenzte Organisation zusammen mit anderen entwickeln kann.

Aus den praktischen Erfahrungen mit der Region und den Menschen dort resultiert unser Anspruch, zu diesem Krieg kritisch Stellung zu nehmen und uns zur Politik der Bundesregierung und der NATO in diesem Sinne zu aeussern.

Dies haben wir vor und seit Kriegsbeginn in mehreren Stellungnahmen und mit verschiedenen Aktivitaeten getan. Unsere Sorge gilt dem Schicksal der Menschen im Kosovo wie in Serbien, wo wir der Opposition besonders verbunden sind. Unsere Anstrengungen richten sich im Moment darauf, die oeffentliche Meinungsbildung fuer einen sofortigen und bedingungslosen Stopp der Bombardierungen zu beeinflussen.

Fuer die Zeit nach Kriegsende arbeiten wir an Konzepten, wie ein Wiederaufbau sozialer Strukturen zu einem wirklichen Friedensprozess gestaltet werden kann.In der Arbeit gegen den Krieg und in der Sorge fuer einen wirklichen Friedensprozess fuer die Region sind wir all denen verbunden, die sich hierfuer auch bei den Gruenen eingesetzt haben.

Wir wissen, dass der Parteitag in Bielefeld fuer viele Mitglieder der Gruenen nicht das deutliche Signal in Richtung De-Eskalation war, das sie sich gewuenscht haben und das wir so dringend gebraucht haetten. Wir koennten uns vorstellen, dass viele Mitglieder der Gruenen einen Teil ihrer politischen Identitaet mit diesem Parteitag verloren haben. Wir erleben, dass viele dieser Mitglieder vor einer schwierigen Wahl stehen: entweder die Partei zu verlassen oder aber innerhalb der Partei weiterhin fuer friedenspolitische Positionen zu kaempfen.

Wir haben keine Veranlassung, diese Wahl zu beeinflussen, denn selbstverstaendlich respektieren wir beide Entscheidungen. Allen Mitgliedern der Gruenen (und allen, die bereits ausgetreten sind), die ihre Heimat in der Friedensbewegung haben, moechten wir (jedoch) signalisieren, dass wir den BSV fuer den Ort halten, wo sie diesen Teil ihrer Identitaet umsetzen und aktiv vorantreiben koennen. Als Teil der Sozialen Bewegungen arbeiten wir auf der "Strasse" und in eigenen Projekten und Initiativen. Gleichzeitig haben wir immer auch versucht, Politik zu beeinflussen und Zugaenge in Parteien zu entwickeln und zu pflegen. Friedenspolitik ist mit uns sowohl von "aussen" als auch von "innen" zu machen.

Wir verstehen diesen Brief als ein Angebot zu Kontakt, Gespraech, Kooperation und gemeinsamer Aktion. Wir koennen uns vorstellen, uns mit Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern der Gruenen, die eine staerkere friedenspolitische Verankerung wuenschen, hierueber auszutauschen und laden hierzu ein. Unser Vorstandsmitglied Marion Keppler (Gruene Niedersachsen) koennte hierfuer Eure Ansprechpartnerin sein.

Ihre Adresse: Marion Keppler, Stettinerstr. 7, 30938 Burgwedel, 05139/7486, e-mail marion.keppler@t-online.de

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