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KOSOVO Antikriegsseite


Die Kosten des Krieges, und wer daran verdient

aus: zeitung gegen den krieg 02/99

Während um jede Mark für die Flüchtlinge aus dem Kosovo gefeilscht wird, während sich die EU-Staaten darüber streiten, wie es eine "faire Lastenteilung" geben kann, kostet jeder Tag Luftkrieg nach Angaben von Militärexperten allein die USA um 30 Millionen Dollar. Auf die Allianz hochgerechnet, ergeben sich mindestens 500 Millionen Dollar täglich für den NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien.

Stückpreis für den Tarnkappenbomber F-117 zum Beispiel: etwa 81 Millionen Mark. Her-steller ist der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin. Die Maschinen kamen erstmals im Golfkrieg 1991 zum Einsatz. Im Kosovo-Krieg sollen insgesamt 24 Maschinen eingesetzt werden. Zum Vergleich: Das offizielle Bruttoinlandsprodukt von Jugoslawien betrug 1997 rund 20 Milliarden Mark.

Die US-Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in zwei Wochen Balkan-Krieg rund 50 Marschflugkörper (Cruise Missiles) abgefeuert. Stückkosten: eine Million Dollar. Penta-gon-Sprecher Kenneth Bacon macht sich Sorgen, daß der Vorrat nicht reichen könnte. Als Grund für den "Engpaß" nennt er die Luftangriffe auf den Irak im Dezember. Mehr als 300 Cruise Missiles sollen dort eingesetzt worden ein. Nachschub gibt es derzeit nicht.

Auch die Deutschen plagen solche Sorgen: Die Bundeswehrjets haben nach offiziellen Angaben bereits mehrere Dutzend der rund 1.000 eigenen Harm-Raketen der amerikani-schen Rüstungsfirma Raytheon abgeschossen. Kostenpunkt hier: 350.000 Mark pro Stück. Ob nachgeliefert werde, sei bei der angespannten Haushaltslage unsicher, heißt es auf der Hardthöhe. Die abrüstungs- und friedenspolitische Sprecherin der PDS-Bundestagsfraktion, Heidi Lippmann, nennt als geschätzte Kosten für den Bundeswehr-einsatz bis zu zwei Milliarden Mark. Für die humanitäre Hilfe gibt es lediglich 50 Millionen Mark.

Neben der Rüstungsindustrie, den Mineralöl- und Technologiekonzernen profitieren auch die Soldaten finanziell vom Kosovo-Krieg. Zusätzlich 130 Mark pro Tag erhalten Heeres-soldaten bei Auslandseinsätzen. Im Kriseneinsatz, der vier Monate dauert, verdienen sie rund 15.000 Mark dazu. Tornado-Piloten erhalten den täglichen Höchstsatz von 180 Mark. Das "Soldatenversorgungsgesetz" regelt die sozialen und wirtschaftlichen Folgen für die Soldaten. Bei Arbeitsunfähigkeit von mindestens 80 Prozent zahlt der Bund einmalig 150.000 Mark, an Witwen 75.000 Mark. Berufssoldaten beziehen Unfall-Ruhegehälter bis zu 80 Prozent der Dienstbezüge. Zeitsoldaten bekommen Renten aus der gesetzlichen Versicherung.

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