Presseerklärung vom 19.6.99

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Köln, den 19.6.99

Presseerklärung des Infoladen Köln

zu den Ereignissen von heute, 19. Juni 1999

Stand: 18 Uhr

Rückfragen unter Tel. 0221-52 29 07

Inhalt:

  1. Demonstration gegen den Gipfel
  2. Free train Action Amsterdam/Bruxelles/Aachen

 

  1. Zur Auftaktkundgebung trafen sich nach unserer Zählung (nicht: Schätzung) knapp 10.000 Menschen, um gegen die fortdauernde Krise, gegen Armut, Rassismus und Krieg zu demonstrieren. Die Demonstration verlief bei sommerlichem Wetter ruhig aber mit vielen Parolen.
  1. Die Demonstration wurde angeführt von dem Block der Kampagne "Kein Mensch ist illegal", es liefen auch illegalisierte Flüchtlinge aus dem Kirchenasyl mit. Daran schloß sich die Karawane für die Flüchtlinge an, u.a. mit den Hungerstreikenden, die Montag die Grünen aus ihrem Büro polizeilich räumen ließen. Der Block umfaßte insgesamt mehr als 2.000 Leute.
  2. Daran schloß sich die Intercontinental Caravan samt den UnterstützerInnen aus dem Camp an, der Block war etwa 500 Personen stark.
  3. Darauf folgte ein Block von ca. 50-100 TamilInnen, die gegen ihre Unterdrückung und Verfolgung in Sri Lanka demonstrierten.
  4. Die größte Gruppe stellten die 4.500 KurdInnen, die die Situation in der Türkei thematisierten und die Freilassung von Öcalan forderten.
  5. Es folgten verschiedene türkische kommunistische Gruppen (ca. 400).
  6. Der Block von Linksruck brachte es auf 200 Personen, der anschließende von SAV, DKP und der Deutsch-Kubanischen Freundschaftsgesellschaft auf ca. 100 Leuten.
  7. Der linksradikale und antifaschistische Block kam auf ca. 600 Personen, zusätzlich vertreten war auch ein Block von 200 Personen aus Gruppen, die sich für die Freilassung aller politischen Gefangener einsetzen.
  8. Der nicht nach politischen Kriterien zusammengesetzte Städteblock bestand aus ca. 600-700 Leuten, hier schlossen sich auch viele Leute an, die sich zuvor an der christlich und humanitär orientierten Erlaßjahr-Kampagne zu einer Menschenkette um die Kölner Innenstadt beteiligt hatten. Zum Schluß gingen etwa 30 Jusos.

 

 

200 TeilnehmerInnen (vorwiegend aus Indien) der Intercontinental Caravan, die gestern von der Polizei in einer Straßenbahn gekesselt und festgesetzt wurden und mit einem Platz- und Betätigungsverbot für die gesamte Innenstadt belegt worden sind, blieben aus Furcht vor Repressalien der Demonstration fern.

 

2) Schon am 18.6. versuchten etwa 50 Niederländerlnnen in einer "Free-Train-Aktion" ohne Fahrkarten mit dem Zug nach Köln zu gelangen. Sie wurden nach und nach schon in den Niederlanden von der Polizei aus den Zügen geholt. Die anderen schlugen sich auf Free-Train Art nach Bruxelles durch und versuchten von dort aus, heute am 19.6., auf die gleiche Art nach Köln zu gelangen, was zum EU-Gipfel schon belgischen Free-Train-AktivistInnen gelungen war. Einigen Personen gelang es zwar spät, aber doch bis nach Köln zu gelangen. Genauere Informationen zu der Aktion und ihren Aktivitäten auf der Strecke folgen später durch die Presseerklärung der Free-Train-AktivistInnen.


http://www.members.partisan.net/koeln99

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