Bündnis Köln 99
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PRESSEERKLÄRUNG ZUR DEMONSTRATION GEGEN DEN G7/8-GIPFEL

Über 10.000 Menschen demonstrieren gegen Armut, Rassismus und Krieg

Während sich die Regierungschefs der G-8-Staaten über die Gestaltung der Weltwirtschaft berieten, sammelten sich in Köln über 10.000 Menschen, um gegen die fortdauernde Krise, gegen Armut, Rassismus und Krieg zu demonstrieren.

Auf der Auftaktkundgebung stellten mehrere RednerInnen heraus, daß trotz der Einstellung der Bombenangriffe ein Friede auf dem Balkan nicht erreicht ist. Im Gegenteil: die flächendeckende Verwüstung Jugoslawiens habe die Region weiter destabilisiert und die Gefahr neuer Konflikte erhöht.

Der angebliche Durchbruch bei der Reduzierung der Schulden der 42 ärmsten Länder wird sich als Flop erweisen: Der verabredete Schuldenerlaß erreicht unter dem Strich nur ein Drittel des tatsächlichen Schuldenstands. Ausserdem ist die Maßnahme an die strikte Einhaltung von Strukturanpassungsamaßnahmen des IWF geknüpft. Mit deren Durchsetzung wird sich die Lage der Menschen in den armgehaltenen Ländern weiter verschlechtern. Deshalb fordern die DemonstrantInnen nach wie vor die bedingungslose Streichung sämtlicher Schulden.

Zur dringend erforderlichen Kontrolle der internationalen Finanzmärkte kommt es nicht. Verabschiedet wurden unverbindliche Vorschläge zur Verbesserung der Bankenaufsicht und die Einsetzung eines weiteren Rats der Finanzminister und Notenbankchefs.

Unterstützt von den anderen DemonstrantInnen forderten zahlreiche Kurdinnen und Kurden Freiheit für den von der Todestrafe bedrohten Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage.

Die Demonstration wurde angeführt von den VertreterInnen der Kampagne ‘Kein Mensch ist illegal’ und der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen.

300 Teilnehmer der Intercontinentalen Karawane aus Indien und Brasilien, die gestern von der Polizei festgesetzt und mit Platzverweis belegt worden waren, blieben aus Furcht vor weiterer Repression der Demonstration fern.

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