onlineversion


zurück zum inhalt

THE BEST OF 3RD REICH !

Der >>Dritte Mann<< nach Himmler und Heydrich.

Kühle, Härte und "Sachlichkeit" zeichnete ihn aus. Er, der 1903 das Licht der Welt erblickte und im Wende-Jahr 1989 verstarb, hatte eine Geschichte hinter sich, die noch heute viele Deutsche gerne verdrängen. Nicht umsonst ist die Herausgabe des Buches Hitler`s willige Executioner von dem US-Soziologen Goldhagen in der Medienwelt von einigen Autoren so heftig kritisiert worden. Aber gerade dieser "dritte Mann" ist dafür geradezu prädesteniert. Einer der zur Judenvernichtung keinen "Führerbefehl" brauchte und zugleich in aller >intellektuellen Sachlichkeit< sein Mords­Handwerk zu verrichten. Denn so er selbst: >>Den Gegner zu bekämpfen, ihn sogar zu vernichten - ohne ihn zu hassen, sondern aus dem Vollzug der Gesetze der Natur heraus und in Verfolgung der Interessen des eigenen Volkes, so daß der Kampf nicht mehr in Emotion und Leidenschaft, sondern als "sachliche Arbeit" ge-führt werden könne.<<! Dr. Best ­ eine intelligente Bestie? Seine Biographie ist nicht die eines >BANALEN<, nach der jüdischen Philosophin Hannah Arendt. Sie ist zugleich ein Stück finsteres Geschichtskapitel >>in diesem unserem Lande<<.

Vorbemerkung: Hier ist das "Ganze" in fragmentarischer Sicht beschrieben und zuweilen mehr subjektiv ­ deshalb die Empfehlung das Buch selbst zu lesen.

Kapitel 1 Von den national-revolutionären Zirkel bis zum Eintritt in die NSDAP 1930.

Werner Best, geboren am 10. Juli 1903 in Darmstadt als Sohn eines Postinspektors, besuchte das Gymnasium in Gonsenheim bei Mainz. Sein Vater starb zu Beginn des 1.Weltkrieges in Frankreich und hinterließ einen Brief, in dem er dazu aufrief, für das Vaterland zu kämpfen. Sein Sohn nahm diese "Aufforderung" an. Anlaß den Feind, hier Frankreich, zu bekämpfen ergab sich bei der Abiturabschlußrede. Einem franz. Offi-zier verweigerte er die Annahme einer Buchprämie als Klassenprimus der Geschichte und hielt diesem entgegen, daß sein Vater im Krieg verstarb und >>er< nun für das "Vaterland" weiterkämpfe. Das verschaffte ihm natürlich ein großes Plus, auch beim Provinzialdirektor. Genüßlich gab er dieses Vorgehen später zum >>BESTen<<! Die Besetzung des Rheinlandes dauerte bis ins Jahr 1930. Dies, verkürzt dargestellt, gab den völkischen und nationalrevolutionären Kräften enormen Auftrieb.

Best wurde mit 15 Jahren Mitglied der Schülerverbindung >Korps Adelphia<. Nach dem Abitur 1921 ging er nach Frankfurt zum Jura-Studium und wurde Mitglied im Deutschen Hochschul Ring. Hier tobte der "bunte" wilde nationale Haufen mit Hieben und Stichen. Wo sonst konnte Best das Völkische und Antisemitische besser ausarbeiten um dann im nationalen Zentrum des politischen Geschehens zu stehen. So widersprüchlich die Zirkel, Sekten usw. der Völkischen waren, so waren sie nicht minder gefährlich ­ denn dies war zugleich >ihre Stärke<!

Best nahm an Kursen teil, zu Fragen wie etwa: Völkisch und antisemitisch ­ Fichtes Gedanken zum Volkstum ­ Kritik des Internationalismus ­ Grenz­ und Auslandsarbeit ­ die Rheinlandfrage.

Er knüpfte erste Kontakte zum Berliner Juni­Club unter Moeller van den Bruck (der später das berüchtigte Buch "Das dritte Reich" schrieb, zu Edgar Jung einem Münchner rechtsextremen Juristen mit dem er später in Rheinland "kämpfte" und noch später 1934 >fallen< ließ, sowie mit Ernst Jünger. Und wie sollte es anders sein Vertreter der Schwerindustrie gaben sprichwörtlich >schwere Finanzmittel< zur Propaganda. Ab 1923 wird er innerhalb des DHR Leiter des Rheinlandkampfes. Flugblätter, Agitationsschriften und Sabotage gegen die franz. Besatzungsmacht galt sein "ganzer Einsatz"! Zweimal landete er dafür im Knast der franz. Besatzungsmacht. Aber dies konnte seiner späteren Karriere nur gut tun. Auch innerhalb des DHR galt er als Verfechter des Ausschlußes von jüdischen Mitgliedern - seien sie doch >artfremd> im Volke! Nach anfänglichen harten Auseinandersetzungen im Rheinland, die bis hin zu Streiks der Arbeiter führten, einschließlich der Erschießung des Kommunisten Schlageter, hatte ab 1925 die franz. Besatzungsmacht die "Daumenschrauben gelockert". Hinzu kam der erstmal mißlungene Putsch von Hitler in München, so daß die Rechten aller Couleur etwas stagnierten. Doch ab 1928 hatte sich das nationalistische >Lager< wieder seine Stärke zurückgewonnen.

Best selber nützte die Zeit zur Promovierung als Jurist mit dem Thema: Zur Frage der gewollten Tarifunfähigkeit! Seinerzeit und heute - ganz aktuell!!

Die >>dumpfen, geistlosen Nazis<<

Am besten fühlte sich Best in den elitären nationalen Zirkeln. Hier schwebte der Geist des Intellektuellen im Raum, und nicht der der plebijeischen Radau­Nazis. Eine Elite mußte das >Volk> führen. Und so warf sich Best in die Vollen, nun als promovierter Jurist und schon anerkannter geistiger Kämpfer ­siehe Rheinland­ . Dabei war es für ihn selbstverständlich in diversen Zeitschriften das >>Völkische<< etwas pseudophilosophisch zu beschreiben. 1930 dann bat Ernst Jünger um einen längeren Beitrag zu dem Buch: >Krieg und Krieger<. . Jedoch so viel auch die "Denker des national­revolutionären Kampfes" in ihren Zirkeln die >>Konservative Revolution<< anschürten, es half nichts. Die NSDAP auf >Mass< getrimmt, hatte sie überholt. Jetzt galt es selbst für ihn nicht den Anschluß zu verpassen. Im November 1930 als, durch die kapitalistische Wirtschaftskrise verursacht, die NSDAP "erdrutschartige Wahlsiege" vermelden konnte, hielt er sie für die beste Alternative, trotz seiner Abneigung ihr gegenüber und diverser Bedenken. Kurzum: Er wurde in Hessen "Rechtsberater"! "Er" selbst betonte: >das Parteiprogramm der NSDAP war für mich kein Problem, da es praktisch mit allen Programmen in der nationalen und völkischen Bewegung übereinstimmte<.

Zwotes Kapitel

1930 - 1940: Vom Holacaust-Planer zum Vollstrecker, ein intellektueller >>Vollstrecker<<!

Im November 1930 vollzog Best seinen Eintritt in die NSDAP. Aller Abneigung des plumpen Nazi-Gefolges zum Trotz sah "er" eine Chance. ... daß das politisch­ideologische Defizit, das Hitler wie seine ganze Partei offenbarte, von den >>Geistigen<< ausgefüllt werden könnte. Wie, das zeigte sich baldmöglichst.

Der Boxheimer-Skandal

Im Sommer 1931 hatte Best eine Reihe von Notverordnungen, Proklamationen und Vorschriften verfaßt, die er für den Fall der Übernahme der Staatsgewalt durch die Nationalsozialisten nach der Niederschlagung eines kommunistischen Putschversuches vorsah. Daß dies an die Öffentlichkeit gelangte, hatte ein Vorspiel.

Ein interner Machtkampf ließ dieses Papier das Licht der Welt "erblicken". Im Boxheimer Hof fand eine oben beschriebene Sitzung statt. Ein anwesender "Dr." Schäfer ebenfalls Mitglied in der hessischen Landtagsfraktion der Nazis war ein Kontrahent von Best. Die Presse fand heraus das Dr. Schäfer eine gefälschte Promotionsurkunde hatte und somit Best veranlaßte ihn aufzufordern seinen Sitz abzugeben. Der weigerte sich und rächte sich anschließend mit der Veröffentlichung des Best­Papiers. Das verursachte einigen Wirbel. Sofort erfolgten Dementis der NSDAP­Stellen. Aber gemach! Zwar wurden am 30. Nov. 1931 ein Untersuchungsverfahren gegen Best u.a. eröffnet, jedoch ausgerechnet jener Rechtsanwalt Jörns beauftragt, der seinerseits die skandalösen Untersuchungen nach den Morden an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht geleitet hatte, was einer Provokation gleichkam. Best selber wurde am 28. November vom Staatsdienst suspendiert. Durch diesen "Umstand" kam es zur ersten Tuchfühlung mit dem "Führer". Hitler erkannte wohl damals die kaltschnäuzige Verhaltensweise jenes Nazi Intelektuellen der >>über Leichen ging<<!

Noch im November 1931 war Best in die SS eingetreten. Dieser weltanschauliche Eliteverband, dessen führende Mitglieder sich als >>Auslese<< in >>rassischer<<, >>charakterlicher<< und intelektueller Hinsicht empfanden, wurde in der Folgezeit in immer stärkeren Maße zur eigentlichen politischen heimat Bests ­ und blieb es bis zum Ende.

Rivalitäts­Kampf

Auch in Hessen ging es verkürzt dargestellt um die Einflußnahme zweier "Linien" die der mehr plumpen radau­ und antisemitischen Machter-oberungsleitung oder einer mehr >>geistigen<<!

1933 ­ das Jahr, das zugleich ein hartes Kapitel der Niederlage einer der bestorganisierten Arbeiter(innen)bewegung war, war für Best der Beginn seiner Nazi­Karriere. Zunächst wurde "er" Polizeichef. Hier schon entwickelte er seine vorgesehenen Maßnahmen weiter. Seine "alten Kameraden" der völkischen­elitären Bewegung sollten Einlass finden". Hessen war damals noch vor Preußen das Reichsland in dem es eine politische Polizei gab! Für Best kam es u.a. darauf an die >>wilden KZ<< in >>staatliche<< einzufügen. Den konservativen Kräften sowie der Bevölkerung sollte somit der Anschein eines "ordentlichen" Vorgehens plausibel gemacht werden. Ja geradezu öffentlich wurde das s >>ersten regulären KZ in Osthofen<< errichtet. Für die Schriftstellerin Anna Seghers der Anlaß für den Roman >>Das siebente Kreuz<< in dem der Ort dann "Westhofen" benannt wurde.

Aufstieg und Fall

Best legte sich mit dem hessischen Reichsstatthalter Sprenger an. Sprenger war für ihn der >>typische Radauantisemit<<. mit fehlender >>geistiger Größe<<! Allerdings kam ein Vorfall am 18 .Juli 1933 dann Sprenger gelegen. Am Frankfurter Stadtwald wurde eine männliche Leiche gefunden. Der Name des Toten war Schäfer!

Am 11. September 1933 war der Machtkampf zwischen Best und Sprenger beendet. Und wie üblich wurden Bests Zöglinge ebenfalls entlassen. Best hatte sich wohlweißlich zuförderst abgesichert. Zwar gibt es dafür keinen Beleg aber die weiteren Tatsachen bestätigen sein "Können.

Zum Jahreswechsel 1933/34 holte ihn der Reichsführer SS Himmler nach Bayern. Denn dieser erkannte Bests skrupelose Qualität, zumal Best in das elitäre Weltbild der SS passte !!!

Die Mordliste der Röhm­Leute und einiger konservativer Konkurrenten Hitlers.

Im Frühjahr 1934 bekam Best die Anweisung die SA­Führer zu beobachten - denn diese, vor allem Röhm, forderten eine >>zweite nationale Revolution<<, wobei hier mehr die Befürchtung bei Hitler und Konsorten darin bestand, Röhms Leute könnten eine ernsthafte Gefahr für die Wehrmacht werden. Hinzu kam, daß der Vizekanzler Papen am 17. Juni 1934 eine scharfe Rede gegen Hitler hielt ­ jetzt galt es zu Handeln. Und so wurde >>in einem Aufwasch<< am 30. Juni 1934 diese interne Machtkonkurrenz ermordet !! Selbst Bests enger Freund und langjähriger Mit­Kämpfer, der Münchner Rechtsanwalt Edgar Jung, war unter den Opfern, gewissermaßen >>die Logik der Macht<<! Mit diesem >>Übersprung<< wurde Best in die eliminatorische SS­Führung gehievt, wo er bis zum Schluß blieb. Er wurde der sogenannte >>Dritte Mann>> nach Himmler und Heydrich im Führungskreis der SS! Wie im Kontext des Buches treffend steht:

>>Denn hier hatten sich die traditionellen konservativen Eliten einerseits und die SS als politisch­weltanschauliche und "rassische" Avantgarde der jungen, revolutionären Generation andererseits gegenüber den plebejischen Massen in der SA durchgesetzt.<<

Best war damit: Organisator, Personalchef, Justitiar und Ideologe der GESTAPO.

Bests Aufgabe bestand nun darin, in Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Ministerien und Behörden die Tätigkeit der Gestapo zu rechtfertigen, ihre Unabhängigkeit durchzusetzen und abzusichern und die Ausdehnung ihres Einflußbereiches juristisch und politisch zu legitimieren. Alle Einzelheiten aufzuführen, worin seine Tätigkeit bestand, würde hier den Rahmen "sprengen"! Sein Auftreten gegenüber den noch verbürgerlichten staatlichen Ministerialbeamten war in der Sache hart, im Ton verbindlich, gekoppelt mit seriösem Auftreten und "best"er Vorbereitung. Kurzum: In den Konzentrationslagern konnte kein rechtsanwaltliches Verfahren einschreiten. Das dritte Gestapogesetz von 1936 regelte dies endgültig!

War bis etwa 1937 die >>Gegnerbekämfung<< das ausschlaggebende, so folgten jetzt zusätzliche Maßnahmen, wie die der Euthanasie oder etwa der gegen "moralischVerkommene" sprich die Arbeitsfaulen, die Verbrecher usw. ­ und letzten Endes die der Vorbereitung des HOLOCAUST! Best überschlug sich förmlich in aktionistischer Arbeit, eine Vielzahl von Schriften sollten dies noch >>geistig<< unterstreichen. Was er mit vielen andern in den 2oer Jahren schon "vordachte" gedieh hier zur eliminatorischen­vollstreckenden Aus­Führung!!

Auch hier wiederum die Aufforderung, die Details im Buche selbst zu lesen. Denn all die Maßnahmen wie der weitere Aufbau des Sicherheits­Dienstes, die Aufstellung von Einsatzgruppen in Polen zur Vernichtung der jüdischen Bevölkerung, sowie der polnischen Intelligenz ­ einzelne Kapiteln daraus würden Seiten füllen.

Versteckter Machtkampf mit Heydrich

Heydrich selber war mit den Vorgängen in Österreich (Heim ins Reich) und der Tschechoslowakei u.a. so sehr beschäftigt daß Best in der Berliner Gestapo (Geheime Staatspolzeistelle) seinen eigenen Einfluß sowie "seiner geistigen Vorstellungen" einbringen wollte. Sein elitärer Zirkelschluß: von nun ab sollte jede höhere SS­Dienststelle nur mit einem akademischen Grad erreicht werden, war dann wohl auch Heydrich zuviel. Zumal Heydrich Best auch persönlich als ernsthaften Machtkonkurrenten betrachtete!

Das Zerwürfnis zwischen ihm und Heydrich hatte durch die Vorgänge die mittlerweile abliefen ­ die Eroberung Frankreichs ­ für Best die Gelegenheit ergeben, seine organisatorischen Fähigkeiten einzubringen. Um den "Ganzen" ein Reales, Kämpferisches >voranzustellen< meldete er sich "freiwillig" für ein Vierteljahr in die Infanterie, um seinen Vater zu >>rächen<<! ! Dort wiederum traf er einen alten nationalelitären Kameraden Ernst Jünger.

Kapitel 3 Von Dänemark >>Heim ins Reich<<!

In Frankreich geriet Best in eine Bredouille die >>ER<< selbst an sich schon miterleben durfte! Nämlich das Vorgehen gegen französische WiderstandskämpferInnen. Denn Hitler verlangte brutale Gegenmaßnahmen für den Tod von deutschen Soldaten. Best wußte aus eigenem Erfahren, wie der Tod solcher WiderstanskämpferInnen die Moral der Eroberten herausforderte. Zum ersten Mal geriet er selber in die Verstrickung von Widersprüchen die "er" ja kannte! Nein ­ nicht daß er keine Gegenmaßnahmen vorsah ­ keineswegs ­ nur wollte er die Probleme anders lösen, und zwar dadurch, daß eine große Anzahl von jüdischen Menschen nach Auschwitz transportiert wurden und Geißelerschießungen französischer BürgerInnen in geringstem Umfang. Doch wie sollte er dies dem >>Führer<< klarmachen? Denn dieser würde einen Tobsuchtsanfall bekommen, wenn er nur das geringste davon erfuhr. Adolf war eben nicht von der >>geistigen Größe<< wie es ein Dr. Best bestenfalls vorgesehen hatte. Nicht dieses lautstarke Radaugetöse ­ den Gegner notfalls umzubringen war für Best keine Frage der Moral, notfalls auch massenhaft ­ "nur eben auf kühlere Art und Weise"! Sein Weltbild war das eines >>sachlichen Imperators<< und nicht das eines mörderischen Haudegens. Denn sehr wohl galten die französischen BürgerInnen als in seiner völkisch­rassischen Vorstellung als nach einem eventuell späteren Siege in Europa mithin als >> zu Gewinnende<<. Mit Methoden des unvermeidlichen Terrors galt es sie zu halten und nicht nur sie abzuschrecken, zumal ihm klar war, daß damit jeglicher Widerstandswille noch mehr Anhang erhielt. So nebenbei bemerkt, auch Görings Kunstschatz­Raub mißbilligte er! Mit kleinen Finessen versuchte er die Geißelerschießungen soweit wie möglich einzudämmen. Bei den konservativen Wehrmachtsoffizieren eckte Best dadurch an, indem er beispielsweise die französischen Minderheiten in ein volksrevolutionäres Gedankengut "unterzubringen" versuchte, und dabei schon beinahe heutig aktuell geworden ist. Soetwas kümmerte jedoch die alten Wehrmachtstrategen >nur am Rande< und führte zu hämischen Bemerkungen: "... irgendwie müsse sich ja Best wichtig machen"! Best skizzierte schon damals ein deutsch dominiertes Europa unter SS­Führung auf >>rassischer Grundlage<<.

Innerhalb der Nazi-Diktatur-Führung mit Hitler und dem Außenminister Ribbentrop sollten die ehemals konservativen Diplomaten durch "bewährte SS­Führer" ersetzt werden. Der Machtkampf zwischen Best und Heydrich löste sich von selbst durch das Attentat tschechischer Widerstanskämpfer am 4. Juni 1942, bei dem Heydrich umkam.

Bests Rolle als Protektor in Dänemark

Die verklemmten Auseinandersetzungen in Paris gaben Anlaß Best als Reichsbevollmächtigten in Dänemark einzusetzen. Am 5. Nov. 1942 trat er dort sein Amt an. Dort traf er dann durch die Umstände auf seine spätere berufliche Absicherung, den im dänisch­deutschen Handelsaustausch tätigen Mülheimer Industriellen Hugo Stinnes jr. Dänemark war damals bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein wichtiger Lebensmittelexporteur >>ins deutsche Reich<<. Nun verfolgten ihn wiederum von altneuem die Widerstandskämpferinnen. Einmal wurde sogar sein Chaufeur erschossen aufgefunden! Das heißt, er befand sich in der Lage : Wie finde ich eine entsprechende Antwort auf Sabotageaktionen usw., bis hin zur Problematik der Geisel­Erschießungen? Dabei hatte doch für einige Zeit Best dort "gute Ergebnisse" erreicht. Als einziges erobertes europäisches Land (wobei die Deutschen Dänemark als "deutsche Provinz" betrachteten) konnte es Parlamentswahlen abhalten. Das Ganze "natürlich unter vorheriger Absprache mit dem dänischen Königshaus und gar der starken Sozial­Demokratischen Partei >>nichts Übleres<< zu wollen. Übrigens erhielten die dän. Nazis in den Wahlen zwei Prozent!! Für Best ging es darum ­ am Rande bemerkt sah er dieses letztgenannte Ergebnis ganz klar voraus ­ daß er die beinahe enorme Hilfe für die dän. Nazis als fast "hinausgeworfen" ansah. Doch zurück zur Realität. Best wollte ein Muster­Protektorat in der Weltöffentlichkeit vorstellen: die Nazis können auch anders! Sie sind nicht die bösen mörderischen germano­teutonischen Imperatoren. So nebenbei konnte oder wollte Best "bestenfalls" beweisen mit wie wenig Überwachung ein Land besetzt gehalten werden kann. Die Rechnung ging zeitweilig auf, u.a. dadurch, daß in Dänemark das Königshaus wie die großen Parteien mehr oder weniger ungewollt kollaborierten in der Hoffnung möglichst >>ungeschoren<< davon zu kommen. Doch Geschichte wird gemacht!, sagten sich die Wider-stands­KämpferInnen und zettelten immer mehr Streiks an bis hin zum Generalstreik - verbunden mit effektiven Sabotage­Aktionen. Erstaunlicherweise nannten sich die Kämpfenden >>Direkte Aktionen<<! Dabei ist die offen verdeckte anarchosyndikalistische Wortspielerei nicht herbei "gezaubert". selbstverständlich waren die beteiligten AnarchistInnen die wenigsten - doch inhaltlich auf jeden Fall präsent. Sie erteilten der großen sozialdemokratischen Partei sowie ihrer "Gewerkschaftsführung" eine Abfuhr. Das "Musterprotektorat" geriet ins >>CHAOS<<. Best mußte nun zu Adolfs Berghof einfliegen und Bericht erstatten, was dort vorgehe? Hitler tobte wie üblich teils, teils sah er ein, daß massenhafte Geißelerschießungen den Widerstand nur steigern würden. Best flo(h)g zurück. Während dessen hatte Hitler das Geschehen geändert. Der miltärische Oberchef Hanneken wurde eingesetzt. Dieser wütete kurzfristig ­ doch der Widerstand blieb. Eine Woche später wurde Best von Hitler wieder eingesetzt! Eine miltärische Besetzung wurde abgewendet um noch größere Schäden und Folgen zu verhindern, denn Dänemark lieferte notwendige Lebensmittel. Das Kriegsgeschehen hatte mittlerweile dazu geführt von drastischeren Maßnahmen abzusehen. In Sizilien landeten große englische wie amerikanische Truppen und auch sonst, seit Stalingrad, sah es düster aus. Zwar wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Dabei wurden erstaunlicherweise die deutschen militärischen Leiter ausgetrickst ­ denn als die kleine dänische Flotte übernommen werden sollte, hatten die Dänen diese selbst versenkt!! Und gerade dies hatte Hanneken "übersehen" mit ein Ausschlag ihn abzuservieren.

Die Flucht der dänischen Jüdinnen und Juden

Bests Widersprüche

Bis heute bleibt die eigentliche Rolle von Best dabei im Dunklen. Denn nirgendwo sonst, in keinem anderen Lande Europas, konnte in solchem Ausmaß mit Hilfe der dän. Be-völkerung und des Widerstandes die Massenflucht der verfolgten JüdInnen nach Schweden gelingen. Angeblich soll ein fehlgeschaltetes Telegramm oder ein Einbruch ins dän. Meldeamt die jüd. Menschen zur Vorsicht und Handeln geführt haben. Wie auch immer ­leider­ war dies mit eine der wenigen Maßnahmen die zur Rettung von Jüdinnen und Juden führte. So kann es heute eher "eine Verschwörungstheorie" sein, ob sich Best mit diesem Verhalten, zumal noch mit anderen höheren SS­Stellen, >>den Kopf aus der Schlinge zog<<! ! Es bleiben offene Fragen.

Kapitulation

Im Sommer 1944 kam es zum großen Volksstreik in Dänemark. Um öffentliche Geißelerschießungen zu "vermeiden" wurde ein andere perfides Vorgehen eingeführt. Eine verdeckt arbeitende SS­Einsatzgruppe ermordete WiderstandskämpferInnen und bekannte Personen. All das verhalf nichts ­ am Freitag den 4. Mai 1945 gab ein dän. Radiosprecher die Kapitulation bekannt ­ ein Siegestaumel auf den Strassen folgte ­ die Nazis waren besiegt.

Best in den Knast

Im Knast selber ­ welch ein Hohn ­ schrieb best ein Gedicht an die dänischen Freiheitskämpfer! Auszug: So seid ihr unsere toten Kameraden, dänische Freiheitskämpfer Ihr im Grab! Und ihr seid Sieger, blicket stolz herab auf helle Früchte Eurer nächt`gen Taten! Seid deshalb nicht des ewigen Hasses Hüter der unsere Völker heut`zu trennen droht,
Zeitweise wurde er aus dem Knast nach Nürnberg entlassen um vernommen zu werden aber das soll euch hier erspart werden VON ALL DEM NIX GEWUSST und trallala.

Am 9. Mai 1947 wurde Best noch zum Tode verurteilt, dann Revision dann das obige Datum - Best wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt und in Dänemark erfolgten Proteste. Parallel hatte sich die Weltlage geändert - >>der kalte Krieg<< klopfte auch an Dänemarks Export­Türen, mag heißen, allmählich stabilisierten sich die Handelsbeziehungen mit Deutschland und Leute wie Best verloren an allgemeinem Interesse. Deshalb, nun mit weniger Aufsehen, wurde Best 1951 (wieder heim ins Reich) äh, ins demokratisch gewendete Deutschland entlaSS-en. Sogleich wurde Best in der nordrhein­westfälischen national­liberalen FDP Mitglied >>und< "RECHTSBERATER". Er wurde ab jetzt zu einem der eifrigsten Amnestieforderer für seine >>alten Kameraden>> aus der guten alten Zeit. Was ihn nicht hinderte sich für sein Ziel ­ jetzt für ein autoritär­demokratisches Deutschland ­ vollstens einzusetzen! Nebenbei hielt er Vorträge bei der HIAG (Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit) ­ oh welch perfides kropotkianisches Wort ­ aller Nazis!

Das störte kaum den demokratischen bundesrepublikanischen Ablauf ­ dafür umso mehr einige Kommunisten. Diese hatten nebenbei bemerkt gegen Stalins Terror kaum Einwände, was dann dazu führte, daß sie dann selbst in der ArbeiterInnenschicht an Einfluß verloren, den sie durch ihren Widerstand erhalten hatten; wenn wunderts ­ nur Hardliner? Einer der Sponsoren der FDP-Nordrhein-Westfalen war natürlich ein gewisser Hugo Stinnes. Irgenwie soll dort auch Mende gesichtet worden sein. Verwunderlich ­ schon 1951 konnte dem für die "Röhm-Morde" nichts angelastet werden? Da war es nur ein Kurzzeitig aufflackerndes Zucken, als die "Umerzieher" also die USA im Januar 1953 die Karten "zückten", die Deutschen, hier die national gesteigerte NRW­FDP zu >>bremsen<<! Best selber beackerte sein >>Feld<< nun beim Stinnes­Konzern, was selbst der SPIEGEL berichtet ­ dieser wiederum nicht von einem Mitarbeiter von Owen, Göbbels persönlicher Sekretär, der dann nach Argentinien, wie so einige andere ... so sind nun mal die demokratischen kapitalistischen Wege. Ob dies geschichtlich mit der Kreuzfeld­Jakob­Krankheit in Zusammenhang gebracht werden kann ­ einfach WAHNSINN!

Und so nebenher Mitte der 50er Jahre schreibt Best eine Broschüre mit dem bezeichnenden Titel >>Was wollten wir Nationalsozialisten?<< Einer der Rückantwort gibt, ist Ernst Jüngers Privatsekretär und Neu­Entdecker der "konservativen Revolution" Armin Mohler. Selbst das alte Machtdenken hat Best nicht vergessen. Was war vorgefallen?

Der Fall Kiesinger

In dem Kreis der einstigen Gestapo­ und NS­Führer um Best hatte nämlich die Tatsache, daß der frühere Referent in der Propaganda­Abteilung des Auswärtigen Amtes, Kiesinger, zum Bundeskanzler gewählt worden war, erhebliche Verärgerung, ja Wut ausgelöst. (...) Mit Hilfe der in den USA lagernden Dokumente wollten Best und andere nun den Beweis führen, daß Kiesinger während des Krieges im Auswärtigen Amt ebenfalls tief in die NS-Politik gegen die Juden verstrickt gewesen sei. Das langgesuchte und von Miss. W. schließlich gefundene Dokument gab dazu nichts her. Im Gegenteil: Es handelte sich um eine Denunziation zweier Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes. (503) Welch Glück für Kiesinger! Doch solcher Fälle wie der des Mitgestalters der Nürnberger Rassegesetze und später Sekretär Adeneauers Globke oder des KZ­Baumeisters Lübke... waren nur die Eisspitze!!!

>>Das Bestsche - Verfahren <<

Am 11. März 1969 wurde Werner Best in Mülheim an der Ruhr (Anfang der 20er eine Hochburg der anarchosynd. Bewegung) verhaftet und nach Berlin in das Untersuchungsgefängnis gebracht. Es handelte sich um die Einsatzgruppen und insbesondere um die >>Ausrottung der polnischen Intelligenz<<. Doch was wäre ein Jurist zu seiner Zeit ­ war er doch in Polen nicht persönlich gewesen und ein direkter, gar schriftlicher Mordbefehl von ihm nicht überlieferbar. Zwischendurch vollbrachte er, was ihn schon in Dänemark gelang, er zeigte angebliche Nervenschwächen und galt somit als ärztlich behandelbar. Mit anderen Worten: Jetzt trumpften die Gutachter auf um zu beweisen, dieser ältere Herr könne einem langen Prozeßverlauf nicht folgen. Abgekürzt ­ da das verfahren für ein Jahr vorgesehen war und Best schon ein halbes Jahr in gesundheitlich bedenklicher Verfassung war, wurde W. Best schlichtweg als haftunfähig erklärt. Die Öffentlichkeit darauf war äußerst rar ­  in den Zeitungen fand sich nur der übliche Dreizeilen­Vermerk und unbemerkt konnte Best weiter 17 Lebensjahre >>in Ruhe verbringen<<!

Der Holacaust - Film

Immerhin, manchmal aber nur manchmal gibt es ein >>Wiedersehen<<! Denn im Oktober 1979 erschien besagter Film im Fernsehen. Die öffentliche Diskussion über die NS-Verbrechen tauchte wieder auf. Das Landgericht in Duisburg sollte das Verfahren >>wieder<< aufnehmen. Wiederum neue Gutachten erstellt - doch wurde endgültig die Haftunfähigkeit von Dr. Best festgestellt Anscheinend hatte diese "Haftunfähigkeit" Best nicht daran gehindert vor Gericht ehemalige volkstreue Kameraden in zahlreichen NSG­Verfahren (Nationalsozialistische Gewaltverbrechen) zu vertreten, um als "Entlastungszeuge" für sie stets bereit zu sein ­ als Zeuge ihrer >>UNSCHULD<< versteht sich! Er war zwar schon im hohen Alter und konnte trotzdem weiterhin Erinnerungsschriften verfassen.

Das ENDE

Im September 1987 war Best ein weiteres Mal als Zeuge in einem der späten NSG-Verfahren geladen - gegen Modest GRAF Korff, einst Kommandeur der Sicherheitspolizei in Chalons­sur­Marne, nach dem Krieg Ministerialrat im Bundeswirtschaftsministeriums (520) Es handelte sich um die Deportation der französischen Juden. Selbst Best war als Hauptbeschuldigter vorgesehen, er allerdings war ja... Und verwunderlicherweise hatten alle ehemaligen Nazi-Kameraden >>irgendwie ein schlechtes Gedächtnis<. Best als Zeuge vernommen konnte sein Erinnerungsvermögen durch Beate Klarsfeld zurück gewinnen, hatte sie doch entsprechende Dokumente vorgelegt. Best, immerhin nach zwei Stunden noch "ganz" frisch machte auf die anwesende Presse einen erstaunlich fiten Eindruck. Die Duisburger Staatsanwaltschaft >mußte< wohl oder übel ein neues Gutachten starten. Wie gewohnt die Zeit verstrich und allmählich am 13. April 1989 erklärte ein Arzt als Gutachter mit zeitlichen Einschränkungen versehen Best für verhandlungsfähig.

Daraufhin legte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am 5. Juli 1989 dem Landgericht Duisburg die leicht erweiterte Anklageschrift vor und stellte den Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den Angeschuldigten Best wegen Mordes an 8.723 Menschen (Angehörige der polnischen Intelligenz).

Best war jedoch zwei Wochen zuvor, am 23. Juni 1989, bereits gestorben. (521)

Wie sich zeigt BEST brauchte keinen Befehl von OBEN - denn auch ohne OHNE den FÜHRER war es für Ihn ein "Normales" Eine >>VOLKS<<, BLUT- und KULTURgemeinschaft im sozialdarwinistischen Sinne durchzuführen! Für IHN galt eine alte neue Perspektive eines >>Geistigen­großgermanischen Reiches<<! Selbst in Bezug auf die >>Nachkriegszeit<< stellte er sich rein intelektuell in die nationalorientierte FDP, wiederum als RECHTSBERATER! Jetzt ging es nicht darum für eine Diktatur - sondern für eine autoritäre "Demokratie" zu kämpfen. Sozusagen ein Vorläufer von Stahl und Zitelmann & CO! Best als ein sonderbares Exemplar eines <<Willigen Vollstreckers<<!

Best ist "ein" typisches Beispiel dieses Jahr-hunderts das im nationalen Taumel >>seine Spuren<< legte. Ein Prototyp des "schlauen" Schreibtisch-Täters in den sich noch "Ver-schwörungstheorien" einbringen lassen in der Art, ob er denn mit den Nazi­Führern alles soweit abgesprochen hat um nicht nur seine Haut zu retten! Denn wie beschrieben, wer weiß, vielleicht ermöglichte er der jüdischen Bevölkerung in Dänemark >>die Flucht<<? Daß er Geißel-Erschießungen in Frankreich und Dänemark nicht für opportun hielt, war klar; er und seinesgleichen betrachteten diese Völker als >>rassisch<< entwickelbar, wogegen er die Slawen als minderwertig betrachtete und somit ihre >>Endlösung<< vorgesehen blieb ­ ja wäre da nicht die Rote Armee gewesen die dem Nazi-Spuk ein vorläufiges Ende gesetzt hat. Doch wie es scheint sind die alten "Geister" nicht erloschen!!

Ein großes Manko hat das Buch über Best, jedoch ist das nicht verwunderlich ­ ökonomische Zusammenhänge tauchen fast nirgendwo auf. Seine Taten, das ist das Erschreckende, waren so betrachtet "ganz" rational und parallel dazu >>national<< nicht nur für ein >>Drittes Reich<<.Selbst die Antifa hat IHN >>übersehen<<, und das als einem der ranghöchsten SS­Eliminatoren. ER ist zugleich das BESTE Beispiel wie aktuell "Vergangenheit" werden kann. Seine persönlichen Machtallüren schon sind ein >>Musterexemplar<< für Machergreifung ­ Machterhaltung ­ Machterweiterung ­ alles zu "seiner" Zeit immer in der >>rationellen Hoffnung<< daß alles gut organisiert­verwaltend sich hält - hierbei vertat >>ER<< den typischen deutschen Verwaltungsspezialisten. Die heutige Werbung hätte simpel zwei Worte "einfach Spitze" ­ "Simply (the) Best" dafür. Die typische deutsche Nachkriegs­Entlastung ist in ihm verkörpert das spätkapitalistische Lehr­Muster einer >demokratischen Verdrängungsleistung< ­ seiner AUFDECKUNG bedarf es VIELER ­ denn die TÄTER bzw. TÄTERINNEN haben NAMEN. Tatenlos sollte dem nicht hinterhergeschaut werden ­ denn WEHRET DEN ANFÄNGEN ist längst out. Hinter und vor uns (für die Linke, was immer das sein mag?) ist diese Persönlichkeit in negativem Sinn ein MUSTERBEISPIEL!

Im nächsten A­Kurier folgt ein >>Weiteres<< Es handelt sich um den Chef des Amtes VI im Sicherheits­Dienst MÜLLER!


zurück zum seitenanfang